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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 20. März 2023

Theater in Waldmohr: „Bürckel! - Frau Gauleiter steht ihren Mann“

 


„Bürckel! - Frau Gauleiter steht ihren Mann“

Theaterstück mit Hannelore Bähr vom Pfalztheater Kaiserslautern


TV-Halle des Turnvereins Waldmohr

Sonntag, 26. März 2023, um 17 Uhr

 

Das Stück „Bürckel! - Frau Gauleiter steht ihren Mann“ wurde vom pfälzischen Autor Peter Roos zum 80. Jahrestag der Deportation der Pfälzer Juden im Jahr 1940 nach Gurs, in Südfrankreich geschrieben. Darin steht die schillernde Figur des Gauleiters Josef Bürckel mit all ihren Facetten  im Mittelpunkt.


Das Stück wurde 2020 am Pfalztheater in Kaiserslautern uraufgeführt und ist nun auch in Waldmohr zu sehen. In diesem Stück blickt die sehr beliebte und bekannte Schauspielerin am Pfalztheater, Hannelore Bähr, als Hilde Bürckel nach dem Tod ihres Mannes zurück auf das Leben mit ihm.

 

Der pfälzische Gauleiter Josef Bürckel war einer der mächtigsten Funktionäre des Nationalsozialismus. 1895 geboren,  1921 trat er der NSDAP bei. Er war ab 1926 Gauleiter der „Saarpfalz“, Hitler bedingungslos ergeben und stand  immer in direktem Kontakt mit ihm. 1940 war Bürckel maßgeblich verantwortlich für die Deportation von 6.538 Juden aus Baden und der Saarpfalz ins französische Internierungslager Gurs; von dort wurden zahlreiche Häftlinge nach Auschwitz gebracht. 1940 meldet Bürckel an Hitler als erster deutscher Gauleiter seine „Saarpfalz“ als „judenfrei“. Bürckel verstarb 1944 in Neustadt an der Weinstraße.

 

Auch in Waldmohr gab es in die Dorfgemeinschaft integriertes jüdisches Leben. Juden waren Gemeinderäte und Vereinsvorsitzende und als Ärzte waren sie wichtig bei der Gesundheitsversorgung. Zum Beispiel wurde die vereinseigene Turnhalle des Turnvereins 1878 Waldmohr an der Jahnstraße unter dem 1.Vorsitzenden Dr. Oskar Levi geplant und 1924 mit dem Bau begonnen.

 

Auch die Waldmohrer Juden hatten stark unter der Schreckensherrschaft, allen voran unter dem Gauleiter Josef Bürckel, zu leiden und nach den grausamen Pogromen von 1938 erstarb jegliches jüdische Leben in Waldmohr.

 

Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!"

 

Tickets:

im Kleeblatt Waldmohr 06373-891235 – auch Reservierung mit Abholung an der Kasse vor der Vorstellung möglich, in der Bücherei Waldmohr zu den Öffnungszeiten und ebenfalls an der Kasse am Nachmittag

Donnerstag, 17. März 2022

Pfalztheater Kaiserslautern: Spielplan 2022/23 mit neuen Akzenten

Interimsdirektorium in der Spielzeit 2022/23 (von links):
Stefanie Niedermeier, Daniele Squeo, Daniel Böhm,
Simone Grub und Tanja Hermann (Foto: Pfalztheater)

„Auf.Um.Bruch“ – so lautet das Motto der Spielzeit 2022/23 am Pfalztheater Kaiserslautern, das ab Sommer von einem fünfköpfigen Interimsdirektorium geleitet wird: Generalmusikdirektor Daniele Squeo und Sänger Daniel Böhm zeichnen für den künstlerischen Bereich, Stefanie Niedermeier als kaufmännische Direktorin und Simone Grub und Tanja Hermann für die Betriebsdirektion verantwortlich. „Das Pfalztheater steht an einer Wegmarke“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder bei der Online-Vorstellung des Spielplans und führte aus, dass die Corona-Pandemie das Theater „stark gebeutelt“ habe, was auch „viele Folgewirkungen“ nach sich ziehe. Seit Monaten sei die Besucherzahl limitiert, und die Abonnements seien seit 2020 ausgesetzt. „Wir werden uns mit Engagement und Leidenschaft dafür einsetzen, unser Publikum zurück- und neue Besuchergruppen dazuzugewinnen“, kündigte Wieder an.

Dass das Virus auch die neue Spielzeit begleiten werde, wodurch die Planungen schwierig seien, gab Daniele Squeo zwar zu bedenken, ließ aber auch erkennen, dass das Motto „die Energie zeigt, die wir zurzeit im Pfalztheater leben, was der Spielplan zeigt“. Eine deutliche Aufwertung erfahre die Tanzsparte, die ab Sommer statt mit zwei mit fünf Produktionen – zwei im Großen Haus, zwei auf der Werkstattbühne und eine in der Fruchthalle – aufwarte. Geleitet werde das Tanzensemble von Luisa Sancho-Escanero und Elena Iglesias Galán. Außerdem wolle man mit verschiedenen Partnern Kooperationen eingehen. Saisonstart im Pfalztheater ist am 9. Oktober mit der Wagner-Oper „Tannhäuser“. Nach der Premiere „Foxfinder“, einem Schauspiel von Dawn King, auf der Werkstattbühne am 13. Oktober, geht am 22. Oktober „Woyzeck“ nach dem Stück von Georg Büchner mit Musik von Tom Waits über die Bühne des Großen Hauses. „The Red Thread“ („Der rote Faden“) heißt ein Tanzabend von Alba Castillo; die Uraufführung findet am 29. Oktober statt. Für Kinder ab sechs Jahren wird das Musiktheater „Gold!“ ab 5. November gespielt, das an das Märchen „Vom Fischer und seiner Frau“ der Gebrüder Grimm angelehnt ist.

Die beiden Kammeropern „Through his Teeth“ und „Il Combattimento di Tancredi e Clorinda“ sind zum ersten Mal am 24. November zu hören. Einen Tag später wird das Märchenspiel „Peterchens Mondfahrt“ nach Gerdt von Bassewitz zur Weihnachtszeit die Herzen der Kleinen ab fünf Jahren höherschlagen lassen. „Die toten Freunde (Dinosauriermonologe)“ ist ein Science-Fiction-Singspiel von Ariane Koch, die dafür den diesjährigen Else-Lasker-Schüler-Stückepreis erhält und das in Zusammenarbeit mit der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur und mit Unterstützung der Freunde des Pfalztheaters am 9. Dezember uraufgeführt wird. Franz Léhars Operette „Die lustige Witwe“ feiert am 17. Dezember Premiere.

Beim Monolog „Anne-Marie die Schönheit“ wünschte sich die Autorin Yasmina Reza, dass die Rolle mit einem Mann besetzt wird (ab 19. Januar). Für die Kleinsten ab drei Jahren gibt es ab 24. Januar das Figurentheater „Gute Nacht, kleine Raupe!“ von und mit Maren Kaun. Verdis Oper „Macbeth“ wird ab 28. Januar in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln aufgeführt. Am 11. Februar folgt Goethes „Faust. Der Tragödie erster Teil“. „Full-Evening Performance“ ist der Arbeitstitel des Tanzabends von Alan Lucien Øyen ab 25. Februar als deutsche Erstaufführung. Das Stück „Spatz und Engel“ mit Musik von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry erzählt ab 3. März die Geschichte der Freundschaft zwischen Edith Piaf und Marlene Dietrich.

Donizettis komische Oper „Der Liebestrank“ („L’elisir d’amore“) bietet ab 18. März neben der normallangen Fassung auch zwei verkürzte Vorstellungen für Familien mit Kindern an. „ADITU“ heißt ein inklusiver Tanzabend ab 24. März in Kooperation mit dem Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation des Bezirksverbands Pfalz und unterstützt von den Freunden des Pfalztheaters; die Choreografin und Tänzerin Jone San Martin, selbst gehörlos, hat das baskische Wort „aditu“ gewählt, das so viel wie „Wahrnehmung“ bedeutet. Mikel R. Nieto hat für das Stück ein spezielles Sounddesign entwickelt, das Klang, Stille, Stimme und Körper verbindet. „Das Licht im Kasten“ von Elfriede Jelinek wird als Bühne-auf-Bühne-Schauspiel inszeniert und ist ab 1. April zu sehen. Musicalfans können sich auf Cole Porters „Kiss me, Kate“ am 6. Mai freuen – eine Kooperation mit den Bühnen Halle. Aldous Huxleys Science-Fiction-Erfolgsstück „Schöne neue Welt“ hat am 25. Mai Premiere. In seinem Stück „Eine Familie“ („August: Osage County“) setzt sich Tracy Letts mit beißendem Humor und im Stil der schwarzen Komödie mit familiären Konflikten auseinander (ab 27. Mai).

Einen Tanzabend der „Young Choreographers“ gibt es ab 2. Juni, der zusammen mit Studierenden des Virtual Design der Hochschule Kaiserslautern verwirklicht wird. Die Frage nach der Wahrheit spannt den Bogen mit den sehr unterschiedlichen Opern „Trouble in Tahiti“ von Leonard Bernstein und „Eine florentinische Tragödie“ von Alexander Zemlinsky ab 18. Juni. Das Stück „Ein Mann seiner Klasse“ nach dem Roman des aus Kaiserslautern stammenden Autors Christian Baron trägt autobiografische Züge und behandelt am Beispiel seiner Heimatstadt die Frage, was es bedeutet, arm zu sein (ab 29. Juni). Eine „Performance-Installation“, choreografiert von Candela Capitán, erlebt am 7. Juli ihre Uraufführung. Jugendliche erhalten auch in der kommenden Spielzeit wieder die Möglichkeit, „Junges Theater“ ab 15. Juli zu präsentieren; wer sich daran beteiligen will, kann sich vom 14. September bis 31. Oktober anmelden unter k.scheithauer@pfalztheater.bv-pfalz.de. Mit einem Klassenzimmerstück ist das Pfalztheater ab Oktober auch wieder in den Schulen unterwegs.

Wiederaufgenommen werden „Der Fiskus“, ein Stück von Felicia Zeller, am 10. September, das Musical „Songs For A New World“ von Jason Robert Brown am 17. September und „Sunset Boulevard“, das Erfolgsmusical von Andrew Lloyd Webber, am 12. November. Außerdem stehen drei Galas ins Haus: eine Tanz-Gala zum Abschied des Tanzdirektors James Sutherland am 25. September, die Gala der Freunde des Pfalztheaters am 6. November und die Pfalzpreis-Gala des Bezirksverbands Pfalz am 19. November, bei der die Gewinner und Gewinnerinnen des Pfalzpreises für pfälzische Geschichte und Volkskunde, des Medienpreises Pfalz und des Zukunftspreises Pfalz bekannt gegeben werden. Und am 29. Mai gibt es wieder jede Menge buntes Treiben beim Tag des Theaters auf der Gartenschau in Kaiserslautern.

Daniele Squeo kündigte für das Orchester des Pfalztheaters einige Änderungen an: Mit neuen Formaten soll es „raus aus dem Graben hin zu neuen Wegen“ gehen; auch werde es den neuen Namen „Pfalzphilharmonie Kaiserslautern“ annehmen, um mehr Identität zu schaffen. Schließlich soll als „Artist in Residence“ ein Klaviervirtuose eingeladen werden, der die Spielzeit begleite. Das Pfalztheater habe bereits – so Squeo – „einen der besten Konzertflügel angeschafft“. Der musikalische Programmschwerpunkt liege auf dem sinfonischen Werk von Johannes Brahms; jeweils ein Werk von ihm kontrastiere mit einem eines anderen Komponisten. Musikfreunden werden drei Pfalztheater-, ein Weihnachts-, zwei Neujahrs- und Kammerkonzerte, ein Sonderkonzert sowie vier Konzerte in der Fruchthalle geboten. Als Kinderkonzert ab fünf Jahren stehen „Max und Moritz“ und als Jugendkonzert ab 14 Jahren „Vom Spiel der Wellen“ mit Musik von Debussys „La Mer“ auf dem Plan. „Wasser marsch!“ ist ein Expeditionskonzert für Schulen, geeignet für fünfte bis siebte Klassen. Daneben gibt es für die Kleinsten Krabbel- und Kuscheltierkonzerte.

Neben einem zweitägigen Theaterfest kündigte Tanja Hermann eine Umgestaltung des Abonnementsystems an: Nichts ändere sich am beliebten Premieren-Abo mit anschließender Premierenfeier und dem Sonntagnachmittags-Abo, doch neu hinzu komme ein After-Work-Abo sowie thematische Abos wie Mädelsabend, Gourmetabo, Blind Date-Abo für Singles, Konzert spezial-Abo, Spartenabos für Musiktheater, Schauspiel oder Tanz sowie kleinere Abos und jene für Kinder und Jugendliche. Sie verspricht mehr Service für Abonnentinnen und Abonnenten, die an einem „runden Abendevent“ ihre Freude haben sollen. „Wir hoffen, dass das Programm in einem vollen Haus vor einem begeisterten Publikum über die Bühne gehen kann“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder zum Abschluss.





 

Mittwoch, 9. September 2015

Pfalztheater Kaiserslautern feiert am Samstag seinen 20. Geburtstag und startet in die Spielzeit 2015/16

(c) Pfalztheater

"Happy Birthday!"
Theaterfest und Tag der Offenen Tür am 12. September 2015 im Pfalztheater


20 Jahre Pfalztheater am Willy-Brandt-Platz

Am 30. September 2015 wird das „Neue Haus“ am Willy-Brandt-Platz 20 Jahre alt! Grund genug, am Samstag, dem 12. September, ein ganz besonderes Theaterfest zu feiern.

Von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr stehen die Türen des Pfalztheaters weit offen:
Auf einem Rundgang durchs Theater können Sie den Künstlern und Künstlerinnen in den Werkstätten beim Arbeiten über die Schultern schauen: Maskenbildnerei, Schneidereien und die Abteilung Requisite arbeiten öffentlich und stehen für Fragen und Tipps zur Verfügung. Die Schneiderei lockt außerdem mit einem Stoff- und Kostümflohmarkt. Damit der Rundgang im Jubiläumsjahr zu etwas ganz besonderem wird, gibt es an allen Ecken und Enden künstlerische Überraschungen aller Art: „Der Lebkuchenmann erfüllt Schlagerwünsche“, „Ein Bariton, der backen kann“, Pfalztheater-Spielpläne seit 1995 künstlerisch rezitiert, „Die da unterwegs“ uvm.
Ab 14.15 Uhr wird die Große Bühne dem Publikum in speziellen Erlebnisführungen durch die Technische Leitung vorgeführt (Tickets am Infostand).


Auf der Werkstattbühne wird vom Ballett für Kinder, Zauberei & Comedy über „Das Tierreich“ des Jungen Theaters bis hin zur nächtlichen Disco (Vinyl & Contemporary) ab 22.15 Uhr Vielseitiges geboten. 

In Talkrunden stellen sich neue Ensemblemitglieder im Chorsaal vor, Altgediente plaudern über alte Zeiten.

Ausschnitte aus der Revue „Nur noch kurz die Welt retten!“, „Ein Bericht für eine Akademie“ und „NippleJesus“ unterhalten auf der Werkstattbühne, im Chorsaal und im Theaterkeller U2. 

Die Ballettcompagnie bietet Sehenswertes für kleine und große Tanzfans: Um 14.00 Uhr zeigt das Ensemble das Ballett für kleine Kinder ab 3 Jahren „Farben“ auf der Werkstattbühne. Außerdem trainiert das Ballettensemble mit dem Publikum im Ballettsaal ab 15.30 Uhr. Im Orchesterproberaum gibt es Kammermusik für Kinder.

Im Eingangsfoyer locken nicht nur kulinarische Köstlichkeiten, sondern auch die Bigband des Albert-Schweitzer-Gymnasiums, die pünktlich zum Jubiläum erstmals bei einem Theaterfest aufspielt.

Die Theaterkasse öffnet exklusiv im Hauptfoyer und hat Abos sowie brandneue Jubiläumsgeschenkartikel im Angebot.

Im Oberen Foyer kann man das Eröffnungswochenende von 1995 im Film nacherleben. Desweiteren locken Fotoquiz („Erkennen Sie unsere Künstler vor 20 Jahren!“) und viele Kinderaktionen. 

Höhepunkt ist wie in jedem Jahr das große Eröffnungskonzert um 20.00 Uhr im Großen Haus, bei dem Musiktheater, Schauspiel, Orchester und Ballett Einblicke in die anstehenden Premieren der Spielzeit 2015/16 bieten. Saalöffnung ist um 19.30 Uhr; Einlass für Jedermann solange die Plätze reichen – es gibt keine Karten!

Werkstattbühne, 14:00 Uhr
Ballettsaal, 14:00 Uhr
Großes Haus, 14:00 Uhr
Foyer, 14:00 Uhr
Großes Haus, 20:00 Uhr

Das gesamte Programmangebot versteht sich selbstverständlich bei freiem Eintritt!

Freitag, 22. November 2013

Heute Abend im Pfalztheater Kaiserslautern: WAISEN von Dennis Kelly


Waisen

Stück von Dennis Kelly
Premiere 28|09|2013 | Werkstattbühne

Mit
Helen Natalie Forester
Danny Rainer Furch
Liam Daniel Mutlu
Leitung

Inszenierung: Harald Demmer
Bühne und Kostüme: Manfred Schneider
Dramaturgie: Andrea Wittstock

Sozialdrama auf der Grenze zwischen Lüge und Wahrheit

Danny und Helen planen ein romantisches Abendessen, der Sohn ist für den Abend bei der Großmutter gut untergebracht. Die Stimmung wird jäh unterbrochen, als Helens jüngerer Bruder Liam blutüberströmt ins Zimmer platzt. Auf der Straße sei ein Junge niedergestochen worden, er habe ihm bloß geholfen, dann sei der Junge geflohen. Danny will die Polizei rufen. Helen hindert ihn daran. Schließlich ist Liam vorbestraft, da ist es besser, keine Aufmerksamkeit auf ihn zu lenken. Danny lässt sich überreden, seinen Schwager zu schützen und ahnt nicht, in welch fatales Geflecht aus Halbwahrheiten, Lügen und Liebe er sich damit verstrickt. Liam beginnt, sich zu widersprechen. Mehr und mehr entpuppt sich der angebliche Helfer selbst als Täter. Dennoch bleibt er Helens einziger Bruder, für den sie sich verantwortlich fühlt, seit ihre Eltern starben – jedenfalls weit mehr als für einen Wildfremden draußen, wahrscheinlich ein Araber, „irgend so einen ... Typ, den wir gar nicht kennen“. Und auch von Danny verlangt sie, für seine Familie einzustehen, und seinen Glauben an die Prinzipien von Recht und Gesetz zu vergessen.

Dennis Kelly blickt hinter die Fassade von Familienglück, Moral und Anstand. „Waisen“ ist „weniger ein Krimi als eine Erkundung der Ängste und Loyalitäten, die uns dazu bringen, zu tun, was wir nicht tun sollten. Sowie die schmerzhafte Überprüfung, wie leicht unsere moralischen Grundwerte korrumpiert werden.“ (The Guardian)

Sonntag, 13. Oktober 2013

Die nominierten Kandidaten für den Pfalzpreis pfälzische Geschichte und Volkskunde

Öffentliche Pfalzpreis-Gala mit Bekanntgabe der Preisträgerinnen und Preisträger Zukunftspreis Pfalz, der Pfalzpreis für Literatur sowie der Pfalzpreis für pfälzische Geschichte und Volkskunde, am 19. Oktober 2013, um 19.30 Uhr im Pfalztheater Kaiserslautern.


Pfalzpreis für pfälzische Geschichte und Volkskunde

Jörg Peltzer, Professor für vergleichende Landesgeschichte in europäischer Perspektive mit dem Schwerpunkt Spätmittelalter an der Universität Heidelberg hat die Jury mit seiner Habilitationsschrift zum Thema „Der Rang des Pfalzgrafen bei Rhein. Die Gestaltung der politisch-sozialen Ordnung des Reichs im 13. und 14. Jahrhundert“ überzeugt, da sie als Grundlagenwerk für die pfälzische Geschichte und Identität von Bedeutung ist. 

Karl-Heinz Rothenberger war viele Jahre Dozent für Neuere Geschichte an der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule in Landau. Er erforschte insbesondere die Zeit des Nationalsozialismus in der Pfalz, die Technikgeschichte in den Bereichen Energie und Verkehr sowie die politisch-militärische Geschichte der Region und hat zahlreiche Publikationen vorgelegt. Sein jüngstes Werk erschien 2010 und widmete sich dem Thema „Die Amerikaner in der Pfalz und in Rheinhessen 1950-2010“

Der ehemalige Fachreferent des Deutschen Historischen Instituts in Paris, Prof. Dr. Dr. Jürgen Voss, hat im Laufe seiner Schaffenszeit diverse Werke den deutsch-französischen Kulturkontext betreffend verfasst. Dabei hat er die Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans, genannt Liselotte von der Pfalz, einer vertiefenden Betrachtung unterzogen und wesentlich mit dazu beigetragen, ihre Position im kollektiven Gedächtnis der Pfälzer zu festigen.

Die Arbeitsgruppe des Burggymnasiums hat mit ihrer Ausstellung „Frankreich und die Pfalz – mehr als nur Nachbarn“ ein Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte behandelt und einen umfangreichen Einblick in die Besatzungszeit, den Einfluss der Militärpräsenz, die Sichtweise der Bevölkerung, das Zusammenleben sowie die Nachhaltigkeit der französisch-pfälzischen Beziehungen nach dem Ende der Besatzung gegeben. 

Jasmin Wagner aus Otterberg hat in einer Facharbeit am Burggymnasium eine mutige Pfälzerin in den Mittelpunkt gestellt: Die Künstlerin Marie Herbig, 1880 in Kaiserslautern geboren, protestierte nach der sogenannten Reichskristallnacht gegen die Geschehnisse. Sie wurde von den Nationalsozialisten in die „Heil- und Pflegeanstalt“ Klingenmünster zwangseingewiesen. Nach dem Krieg lebte sie zurückgezogen und starb 1962. 

Der Jury gehörten neben Theo Wieder Prof. Dr. Hans Ammerich, Prof. Dr. Hans Fenske, Dr. Charlotte Glück-Christmann, Dr. Dieter Schiffmann, Werner Schineller und Dr. Hannes Ziegler an.

Freitag, 11. Oktober 2013

Fünf Kandidaten für den Pfalzpreis für Literatur nominiert

Öffentliche Pfalzpreis-Gala mit Bekanntgabe der Preisträgerinnen und Preisträger Zukunftspreis Pfalz, der Pfalzpreis für Literatur sowie der Pfalzpreis für pfälzische Geschichte und Volkskunde, am 19. Oktober 2013, um 19.30 Uhr im Pfalztheater Kaiserslautern.



Pfalzpreis für Literatur

Eine mit Fachleuten besetzte Jury unter Vorsitz des Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder hat fünf Autoren für den Pfalzpreis für Literatur nominiert, der mit 10.000 Euro dotiert ist und vom Bezirksverband Pfalz vergeben wird: Joachim Geil, Volker Ludwig, Hasan Özdemir, Rafik Schami und Gabriele Weingartner. Insgesamt hatten sich fast 40 Kandidaten um den Preis beworben oder wurden vorgeschlagen. Die Nominierten werden bei der Pfalzpreis-Gala am 19. Oktober um 19.30 Uhr im Pfalztheater Kaiserslautern vorgestellt. Sodann erfolgt die Bekanntgabe der Preisträger. Diejenigen, die nicht zum Zug kommen, erhalten einen Anerkennungspreis von 500 Euro. Der Eintritt zur Gala ist frei (Einlass ab 19 Uhr, freie Platzwahl).

Joachim Geil, 1970 in Kandel geboren und in Bad Bergzabern aufgewachsen, hat mit „Heimaturlaub“ (2010) und „Tischlers Auftritt“ (2012) bislang zwei Romane von außerordentlicher literarischer Qualität vorgelegt. Zurzeit entsteht sein dritter Roman, der wieder in der Pfalz spielt. Darüber hinaus schreibt er Erzählungen, Kurzgeschichten und Essays. Er studierte Theater-, Film und Fernsehwissenschaft, Kunstgeschichte und Slawische Philologie in Köln, wo er als freier Schriftsteller und Lektor lebt.

Volker Ludwig, 1937 als Eckart Hachfeld in Ludwigshafen geboren, der seit 1953 in Berlin lebt, ist der Erfinder und Begründer des GRIPS-Theaters, der die künstlerische Leitung nach über 40 Jahren 2011 in jüngere Hände gelegt hat. Er hat nicht nur das Kinder- und Jugendtheater in Deutschland geprägt, sondern auch zahlreiche Kurzgeschichten, Satiren, Chansons und Sketche für Funk und Kabarett verfasst. Er schrieb unter anderem für die „Stachelschweine“, das DüsseldorferKom(m)ödchen“, die „Lach- und Schießgesellschaft“, „Scheibenwischer“ und für Wolfgang Neuss und wurde mit zahlreichen Preisen geehrt.

Seit 1979 lebt der Lyriker Hasan Özdemir in der Pfalz, der 1963 in Anatolien geboren wurde und ausschließlich als deutscher Autor tätig ist. Von ihm sind etliche Gedichtbände erschienen, beispielsweise „Zur schwarzen Nacht flüstere ich deinen Namen“ (1994), „Vogeltreppe zum Tellerrand“ und „Windzweig“ (beide 2005), „Die sichtbare Stadt“ (2009) und „Geschälte Sätze“ (2013). 2002 erhielt er vom Bezirksverband Pfalz die Fördergabe für Literatur. Er studierte an der Universität Heidelberg Germanistik, Deutsch als Fremdsprachenphilologie und Philosophie.

Rafik Schami, 1946 in Damaskus/Syrien geboren, ließ sich 1971 in Deutschland nieder, wo er Chemie studierte und 1979 promovierte. Er lebt seit vielen Jahren im pfälzischen Marnheim als freier Schriftsteller und zählt zu den bedeutendsten Autoren deutscher Sprache, der als begnadeter Erzähler gilt. Seine Bücher sind inzwischen in 27 Sprachen erschienen, er wurde mit zahlreichen Preisen geehrt. Neben einer Vielzahl an Romanen, schreibt er Essays, Theaterstücke und Hörspiele.


Mit ihren Romanen und Erzählungen hat sich Gabriele Weingartner, 1948 in Edenkoben geboren, nicht nur in der Pfalz einen Namen gemacht. Von ihr erschienen unter anderem „Der Schneewittchensarg“ (1996), „Bleiweiß“ (2000), „Die Leute aus Brody“ (2005), „Fräulein Schnitzler“ (2006), „Tanzstraße“ (2010) und „Villa Klestiel“ (2011). Die Kulturjournalistin, Literaturkritikerin und Autorin, mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet, studierte Germanistik und Geschichte in Berlin und Cambridge (Massachusetts) und lebt seit einigen Jahren wieder in der Hauptstadt.


Die Jury beschloss, den mit 5.000 Euro dotierten Nachwuchspreis nicht zu vergeben. 

Neben Theo Wieder gehörten dem Preisgericht die Autorin Monika Katharina Böss, die Buchhändler Reinhard Oelbermann und Madeleine Unger, Dr. Klaus Haag, Autor und Vorsitzender des Literarischen Vereins der Pfalz, der Rundfunk-Kulturjournalist Theo Schneider und die Leiterin der Bibliotheca Bipontina, Dr. Sigrid Hubert-Reichling, an. 

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Pfalzpreis-Gala am 19. Oktober 2013, um 19.30 Uhr im Pfalztheater Kaiserslautern


Öffentliche Pfalzpreis-Gala mit Bekanntgabe der Preisträgerinnen und Preisträger Zukunftspreis Pfalz, der Pfalzpreis für Literatur sowie der Pfalzpreis für pfälzische Geschichte und Volkskunde, am 19. Oktober 2013, um 19.30 Uhr im Pfalztheater Kaiserslautern. Eintritt frei.

Der Bezirksverband Pfalz fördert seit vielen Jahren mit seinen Pfalzpreisen hervorragende Leistungen von Kunst- und Kulturschaffenden, Heimatforschern, Journalisten und innovativen Köpfen. 2008 verabschiedete der Bezirkstag Pfalz neue Richtlinien, um seine Preise zeitgemäßer zu gestalten; dabei hat er auch zwei neue Preise ins Leben gerufen. Die Richtlinien enthalten allgemeine Bestimmungen sowie für jeden Preis individuelle Regelungen.

Folgende Preise werden insgesamt vom Bezirksverband Pfalz vergeben:

Zukunftspreis Pfalz +++ Medienpreis Pfalz +++ Pfalzpreis für Literatur +++ Pfalzpreis für Kunsthandwerk +++ Pfalzpreis für Bildende Kunst +++ Pfalzpreis für pfälzische Geschichte und Volkskunde +++ Pfalzpreis für Musik 

Alle Preise werden als Haupt- sowie Nachwuchspreis verliehen. Man kann sich selbst um einen Preis bewerben oder vorgeschlagen werden; es sollte entweder ein sachlicher oder persönlicher Bezug zur Pfalz bestehen.

Darüber hinaus gibt es den Pfalzpreis Jugend und Sport, den der Bezirksverband Pfalz seit 1992 alle zwei Jahre gemeinsam mit der Sportjugend Pfalz ausschreibt, soll die Jugendarbeit der Sportvereine besonders gewürdigt werden.

Das Pfalztheater lobt im Auftrag der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur den "Else Lasker-Schüler-Dramatikerpreis" und den "Else Lasker-Schüler-Stückepreis" aus. Die preisgekrönten Werke werden am Pfalztheater uraufgeführt.

Mittwoch, 3. Juli 2013

Heute Abend im Theater im Pfalzbau in Ludwigshafen: ANTIGONE (Produktion aus Kaiserslautern)


Mi, 3.7.2013    I    9.30 Uhr   I    Theater im Pfalzbau, THEATERSAAL 




Antigone

Schauspiel von Sophokles
Deutsch von Wolfgang Schadewaldt

Inszenierung und Ausstattung: 
Hansgünther Heyme
Mit: Shadi Hedayati, Jana Zöll, 
Peter Kaghanovitch, Wolfgang Robert, 
Mathias Wendel, Stephan Wriecz
Koproduktion Theater Im Pfalzbau Und 
Pfalztheater Kaiserslautern
Einheitspreis: 18 € / Erm. 10 €

Am Hof in Theben herrscht Krieg, beide Brüder Antigones sind im Kampf gefallen und ihr Onkel Kreon hat die Macht übernommen. Es regiert gegenseitiges Misstrauen, das Militärische dominiert und Kreon trifft die Anordnung, dass Polyneikes, Antigones Bruder, nicht begraben werden darf: Seine Seele soll nicht zur Ruhe kommen, als Strafe für seinen Verrat am eigenen Volk.
Doch Antigone begehrt energisch gegen diesen Befehl auf: Vor irdisches Recht stellt sie den Willen der Götter, Menschlichkeit zählt für sie mehr als verbissene Rechthaberei und Machtdemonstration. Hansgünther Heyme hat seine radikal moderne Aufführung des klassischen Stückes in einem Überwachungsstaat nach dem Vorbild von George Orwell angesiedelt: Überall lauert der Staat, jeder Fleck wird abgehört, es gibt keinen Rückzug ins Private mehr. Mutig und voller Leidenschaft drückt die junge und schöne Antigone ihren Protest gegen Kreon aus. Doch dieser erkennt seine eigene Selbstüberschätzung erst, als es bereits zu spät ist und seine ganze Familie im Strudel der Ereignisse untergeht.

»Die Vorstellung wird nach dem großen Erfolg im Programm der VI. UND VII. FESTSPIELE LUDWIGSHAFEN wieder aufgenommen. Nach ausverkauften Vorstellungen kam es stets zu langen, spontanen Diskussionen und Gesprächen. Unzählige Schulklassen haben die Aufführung gesehen. Im Frühjahr 2011 kam eine TV-Fassung der Aufführung im Offenen Kanal Ludwigshafen heraus. Wir haben die Antigone des Sophokles 2010 quasi als Handlungsnachfolge des König Ödipus von Sophokles erarbeitet – zugleich als Beiprogramm zu Richard Wagners Der Ring des Nibelungen. Wagner leitet Wesentliches der Brünnhilde von Antigone – und viele Motive seiner Wotan-Figur – von Kreon in der Antigone ab.« Hansgünther Heyme

Samstag, 29. Juni 2013

Heute Abend in Kaiserslautern: Eine musikalische Weltreise – Musik aus den Heimatländern unserer Orchestermusiker


Samstag, 29|06|2013 | 19.00 Uhr | Pfalztheater Kaiserslautern, Großes Haus


Eine musikalische Weltreise – Musik aus den Heimatländern unserer Orchestermusiker

Dirigenten: Uwe Sandner, Markus Bieringer, Rodrigo Tomillo, Silvia Canali
Solisten: Arlette Meißner, Daniel Kim
Moderation: Tanja Hermann

Viele Nationalitäten sind im Orchester des Pfalztheaters vereint, aus vielen Ländern dieser Erde sind Kolleginnen und Kollegen zu uns gekommen, um gemeinsam zu musizieren. Bei diesem Konzert unter freiem Himmel erklingen Melodien aus den Heimatländern unserer Musikerinnen und Musiker, komponiert von Landsleuten unserer Kollegen und vielleicht erwacht bei dem einen oder anderen unter Ihnen das Fernweh nach atemberaubenden und traumhaft schönen Urlaubszielen. Mit dieser Weltreise schicken wir Sie und uns in den Sommer.


1. Teil

Arthur Honegger: „Pacific 231” (Dirigent Markus Bieringer)
Claude Debussy: „Clair de lune” (Dirigent Rodrigo Tomillo)
Emmanuel Chabrier | Jean Françaix: „Souvenir de Munich”, nach Themen von Richard Wagner (Dirigentin Silvia Canali)
Bedrich Smetana: „Die verkaufte Braut“, daraus Arie der Marie (Sopran Arlette Meißner | Dirigent Uwe Sandner)
Toru Takemitsu: Walzer aus „Face of another” (Dirigentin Silvia Canali)
Ulvi Cemal Erkin: „Köçekce” Orchestersuite (Dirigent Uwe Sandner)



2. Teil

Ruperto Chapi: Preludio aus „La Revoltosa” (Dirigent Rodrigo Tomillo)
Pablo Sorozabal: „No puede ser” aus „La Tabernera del Puerto” (Tenor Daniel Kim | Dirigent Rodrigo Tomillo)
Aram Chatschaturjan: Adagio aus „Spartacus” (Dirigent Markus Bieringer)
Alexander Borodin: „Eine Steppenskizze aus Mittelasien” (Dirigent Rodrigo Tomillo)
Pjotr Iljitsch Tschaikowski: „Slawischer Marsch, op 31” (Sopran Arlette Meißner | Dirigent Uwe Sandner)
Orchester des Pfalztheaters Kaiserslautern

Donnerstag, 27. Juni 2013

Heute Abend in Ludwigshafen: WOZZECK. Oper von Alban Berg


Do, 27.6.2013    I    19.30 Uhr    I    Theater im Pfalzbau, THEATERSAAL


Wozzeck

Oper von Alban Berg
Text vom Komponisten
nach Georg Büchners Dramenfragment Woyzeck

Musikalische Leitung: Uwe Sandner
Inszenierung: Urs Häberli
Bühne: Thomas Dörfler
Kostüme: Gérard Ziegler
Chor: Ulrich Nolte
Pfalztheater Kaiserslautern
Preise: 44 Euro 37 Euro 30 Euro 23 Euro


Der einfache Soldat Wozzeck hat mit Marie ein uneheliches Kind. Obwohl er alles tut, um Frau und Kind zu versorgen, wird Wozzeck wegen seiner angeblichen Unmoral angefeindet. Um seinen Sold aufzubessern, rasiert er seinen Hauptmann und stellt sich dem Doktor für zweifelhafte medizinische Experimente zur Verfügung. Von den Umständen wird Wozzeck in immer stärkere Wahnvorstellungen getrieben. Marie fürchtet sich zunehmend vor ihm und flüchtet sich in die Arme des attraktiven Tambourmajors. Als Wozzeck die beiden miteinander tanzen sieht, besiegelt sich Maries Schicksal, aber auch sein Untergang ist vorgezeichnet.
Alban Berg, der Georg Büchners Dramenfragment selbst für seine Vertonung einrichtete und dramaturgisch verdichtete, führt mit Wozzeck in eine Welt, in der Armut das Handeln bestimmt und Moral nur einen Abwehrreflex der »besseren Leute« darstellt. Ohne jeden Zweifel ist Wozzeck – 1925 in Berlin uraufgeführt – ein Schlüsselwerk des 20. Jahrhunderts, das in seinem Appell an die Menschlichkeit eine zeitlose Eindringlichkeit besitzt. Der Komponist erhob in seiner dreiaktigen Oper die Formen der absoluten Instrumentalmusik zum Gestaltungsprinzip und überschritt die Grenzen der tradierten Tonalität, jedoch ohne dass das klangliche Ergebnis kühl konstruiert erschiene. Im Gegenteil, Berg ist bei seiner ersten Opernkomposition ein packendes Musikdrama (durchaus auch im Wagner’schen Sinne) gelungen.
Alban Berg
Mit Alban Bergs Wozzeck – vielfach als erste wirklich moderne Oper der Musikgeschichte angesehen – startet das Pfalztheater eine neue Reihe mit zentralen Werken des 20. und 21. Jahrhunderts.

















Samstag, 1. Juni 2013

Heute Abend in Kaiserslautern: VERSCHWUNDEN von Charles Way



01.06.2013   I   20 Uhr   I    Pfalztheater, Werkstattbühne

Verschwunden.
Familiendrama für junges Publikum.
Stück von Charles Way


Seit Hans und Gretes Vater seinen Job verloren hat und die Mutter gestorben ist, hat sich für die beiden alles verändert. Ihr Vater vergisst seine Kinder durch den Alkohol und die neue Frau des Vaters hat ganz leise das Regiment im Haus übernommen. Eines Nachts beobachtet Hans, wie seine neunjährige Schwester entführt wird. Das kann nicht sein! Schließlich sollte Grete um diese Uhrzeit nicht mehr allein draußen unterwegs sein. Hans rennt sofort nach Hause und findet ihr Zimmer leer. Sie ist weg, verschwunden und niemandem scheint das etwas auszumachen. Was soll Hans nur tun? 

Charles Way hat mit „Verschwunden“ einen spannenden, aufwühlenden Krimi geschrieben und erzählt gleichzeitig von unglaublich verzweifelten Menschen. 

Das Stück wurde 2010 mit dem Deutschen Kindertheaterpreis ausgezeichnet.

Heute Abend im Pfalztheater: AIDA - großes Musiktheater von Elton John

01.06.2013   I   19:30 - 22:15 Uhr   I   Pfalztheater, Großes Haus
Durch einen Planungsfehler kam der Hinweis gestern schon. Ich hoffe, keine zu große Verwirrung 
hervorgerufen zu haben. 




Elton John & Tim Rice`s AIDA.

Der Stoff von Verdis Meisteroper als spektakuläres Broadway-Musical.

Musical von Elton John und Tim Rice
Musik von Elton John, Gesangstexte von Tim Rice, Buch von Linda Woolverton, Robert Falls & David Henry Hwang
Deutsch von Michael Kunze

Eine Koproduktion mit dem Staatstheater Darmstadt.


Siehe meine Besprechung

Freitag, 31. Mai 2013

Heute zum letzten Mal: WINTERREISE von Elfriede Jelinek

Foto: Stephan Walzl.

31.05.2013   I   19:30 Uhr  |   Pfalztheater Kaiserslautern, Großes Haus
Einführung 19:00 Uhr, Foyer
zum letzten Mal


Winterreise
Schauspiel von Elfriede Jelinek

Premiere 16.03.2013,  Großes Haus

Fremd in der Welt und fremd dem eigenen Leben gegenüber, folgt Elfriede Jelinek in ihrem neuen Stück den Spuren des Wanderers aus Franz Schuberts „Winterreise“. Der Weg beginnt im Wahnsinn der unmittelbaren Gegenwart und führt immer deutlicher zu Stationen in Jelineks Biografie. Jelinek rechnet wortgewaltig und radikal mit sich und dem Leben da draußen ab: Die komplizierte Beziehung zur Mutter, die Einweisung des Vaters in die Psychiatrie bis hin zu einer ebenso schonungslosen wie ironischen Selbstabrechnung Jelineks mit ihrer Rolle als Autorin, die „das immer gleiche Lied leiert“.

„Winterreise“ ruft in beeindruckender Klarheit und fast unheimlicher Textdichte noch einmal Themen auf, die Elfriede Jelinek in den letzten Jahren und Jahrzehnten beschäftigt haben. Entstanden ist dabei eines ihrer persönlichsten und anrührendsten Werke überhaupt.

Samstag, 18. Mai 2013

Heute Abend: Premiere von Elton John's & Tim Rice's AIDA.


Elton John & Tim Rice`s AIDA | Foto der Produktion am Staatstheater Darmstadt © Barbara Aumüller
18.05.2013  I  19:30 Uhr  I  Pfalztheater Kaiserslautern, Großes Haus

AIDA
Musical von Elton John und Tim Rice
Musik von Elton John, Gesangstexte von Tim Rice, Buch von Linda Woolverton, Robert Falls & David Henry Hwang
Deutsch von Michael Kunze
Premiere 18|05|2013 | Großes Haus

Eine Koproduktion mit dem Staatstheater Darmstadt.


Die Liebesgeschichte von Aida und Radames wurde durch Giuseppe Verdis Oper weltberühmt. Sie handelt von zwei jungen Menschen, verbunden durch die Liebe und zerrissen durch das Schicksal ihrer Völker. Aida, die nubische Prinzessin, lebt in ägyptischer Gefangenschaft und verliebt sich in den gefeierten Kriegshelden Radames. Er ist ihr Feind, doch als Mann erwidert er Aidas Liebe, obwohl er bereits mit Amneris, der Tochter des Pharaos, verlobt ist. Es beginnt eine leidenschaftliche Geschichte um Liebe, verletzte Gefühle und das Schicksal zweier Völker.

Der britische Popstar Elton John und seine Librettisten konzipierten das Musical-Gegenstück zu Verdis Oper zunächst als Soundtrack zu einem Zeichentrickfilm, der allerdings nie realisiert wurde. Letztlich wurde daraus eine Bühnenshow, die 1998 in Atlanta ihre Premiere erlebte. In einer überarbeiteten Fassung kam das Musical 1999 in Chicago heraus, bevor es am 23. März 2000 eine umjubelte Premiere am New Yorker Broadway erlebte. „AIDA“ wurde mit vier Tony Awards, u. a. für die beste Originalmusik, sowie mit einem Grammy Award für den besten Musicalsoundtrack ausgezeichnet.

Elton Johns eingängige Songs und Ensemblenummern für „AIDA“ sind der Popmusik verpflichtet, schließen aber auch andere Musikstile wie Reggae, Motown und Gospel sowie Elemente traditioneller Musik aus dem Vorderen Orient mit ein.

Dienstag, 14. Mai 2013

Heute Abend in Kaiserslautern: DER DIENER ZWEIER HERREN

14.05.2013  I  19:30 Uhr  I  Pfalztheater, Großes Haus

Der Diener zweier Herren
Komödie von Carlo Goldoni

Premiere 04.05.2013


Der junge Turiner Edelmann Florindo Aretusi ist nach Venedig geflohen, weil er zu unrecht beschuldigt wurde, Federigo Rasponi, den Bruder seiner Geliebten Beatrice, im Duell getötet zu haben. Beatrice gibt jedoch nicht so leicht auf. Als Mann verkleidet und unter dem Namen ihres toten Bruders reist sie ihrem Liebsten hinterher und steigt mit ihrem Diener Truffaldino zufällig im selben Gasthaus ab, in dem auch Florindo untergekommen ist. Ein Zusammentreffen der Liebenden gestaltet sich jedoch schwierig. Truffaldino, der von dem Liebesverhältnis der beiden nichts ahnt, sieht sich nämlich schlecht bezahlt und will sich endlich einmal wieder richtig satt essen. Daher sucht er sich kurz entschlossen einen zweiten Arbeitgeber, Florindo, dem er sein bestehendes Arbeitsverhältnis einfach verschweigt. Damit seine Doppeldienerschaft nicht aufgedeckt wird und er beide Geldquellen am Leben erhalten kann, muss Truffaldino eine Begegnung seiner beiden Herren nach Möglichkeit verhindern. Mit Schwindeleien und halsbrecherischen Kapriolen versucht er, sein Doppelspiel aufrecht zu erhalten und verwickelt sich dabei in die haarsträubendsten Situationen. Mit großer Gewandtheit und artistischem Geschick gelingt es Truffaldino immer wieder, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Bis am Ende doch noch die Wahrheit ans Licht kommt. Aber wird es dem liebenswerten Diener gelingen, ungestraft aus diesen Verwirrungen herauszukommen und obendrein noch das Herz der reizenden Smeraldina zu gewinnen? Carlo Goldoni, 1707 in Venedig geboren, schrieb über 200 Theaterstücke. Sein 1743 entstandenes Stück „Der Diener zweier Herren“ ist eine der beliebtesten und erfolgreichsten Komödien der Weltliteratur.

Inszenierung Harald Demmer
Bühne Thomas Dörfler
Kostüme Karin Fritz
Dramaturgie Andrea Wittstock

Wie war's bei "Così fan tutte" im Pfalztheater Kaiserslautern


v. l.: Melanie Lang (Dorabella), 
Adelheid Fink (Fiordiligi)
Wer ist jetzt untreuer, Männer oder Frauen? Mozart hatte 1790 diese Frage gestellt und in seiner Oper "Così fan tutte o sia La scuola degli amanti (it. „So machen es alle (Frauen) oder Die Schule der Liebenden")", geschrieben für die Karnevalssaison, ein lustiges Verwirrspiel inszeniert, das jedoch die Gemüter erhitzte und auch beunruhigte.

Die ehrbaren Frauen einfach nur Flittchen, die nicht treu sein können? Jedenfalls war es wohl noch ratsamer die Frauen anzuprangern, als die Männer als Träger der Politik, Gesellschaft, Kultur und Religion so einfach zu verunglimpfen. Was jeder ahnte, aber nicht darüber sprach, Mozart brachte es auf die Bühne. Fremdgehen ist so leicht möglich wie vieles andere auch. Gerade Frauen sollte man nicht vertrauen, denn "So machen es alle", wie der Titel ja schon sagt. Ein Spur sexistisch würden wir heute sagen. Seine Musik kam an, das Thema wurde lange Zeit jedoch als anstößig, frivol, albern abgetan, Beethoven und Wagner äußerten sich ablehnend. So wurde die Oper im Laufe der Zeit immer wieder geändert, die Personen, das Geschehen entschärft, die Hochzeit im Spiel verändert etc. Tanja Hermann, die Dramaturgin Konzert, Ballett und Musiktheater, klärte dazu detailliert im Vorgespräch auf.

Die Aktualität ist ungebrochen, heute geht man gelassener, unbesorgter und wohl auch weniger  berührt an die Thematik ran und sie ist gerade auf der Bühne weiterentwickelt. Es fehlt jedoch nichts an der Brisanz des Betrügens, der Leidenschaft, der Gram und des Leidens, wenn es passiert und die Betroffenheit vorliegt.

Daniel Böhm (Guglielmo), Daniel Kim (Ferrando),
sitzend: Alexis Wagner (Don Alfonso)

Die Oper in zwei Akten in Kaiserslautern, besucht im Pfalztheater am 05.05.2013, beginnt auch zunächst wie ein modernes Bühnenstück von Botho Strauß, wo die Figuren etwas verloren und unvermittelt auftauchen. Die Damen schwärmen von ihren Männern, man muss ihnen zugutehalten, dass sie ihnen auch lange und widerstandsfähig treu bleiben, bevor sie sich erweichen lassen. Fiordiligi schwärmt von ihrem Verlobten Guglielmo, er sei so gut aussehend, draufgängerisch und liebevoll, Dorabella von ihrem Ferrando, wie er so bedrohlich und verführerisch ist. Aber hier wird schon was klar: Der Regisseur lässt sie die Bilder tauschen. Ach, was hat das wohl zu bedeuten? :-)

Warum kommt es überhaupt zur Prüfung der Damen, die noch nichts ausgefressen haben? Alles wegen einer Wette. Don Alfonso (seriös verführerisch: Alexis Wagner) ist schuld. Er, der Erfahrene, lässt sich nichts mehr vormachen, er wettet, dass beide Frauen fallen werden, wenn es drum ginge. Die Verlobten halten dagegen. Mit einem Trick lässt er Ferrando (leidenschaftlich: Daniel Kim) und Guglielmo (verliebt und aufbrausend: Daniel Böhm) auf Geheiß des Königs in den Krieg ziehen und als fremde Soldaten, die die Frau des Freundes auf Herz und Nieren testen sollen, zurückkehren. Die Bärte als Triumph der Männlichkeit verstecken die beiden, sollen sie zu Siegern machen, ganz abgesehen davon, dass die Glaubwürdigkeit des Geschehens etwas schwach ist, wieso sollten die Schwestern nicht den Freund der anderen wegen eines Bartes leicht erkennen können? Aber das ist die künstlerische Freiheit der Opernkomponisten.

Das Dienstmädchen Despina (schwer berechnend: Monika Hügel oder Arlette Meißner) hier noch ganz die Beschützerin, warnt vor den Soldaten, die nie treu sind: "unverbesserliches, schändliches Geschlecht!". Der erste Verführungsversuch wird vehement abgewehrt. Hier klingt schon klar mit, dass Männer keinerlei Ehr in Liebesdingen haben. Sie sollen ja auch die Freundin des anderen verführen, allein schon durch diese Tat machen sie sich zu Betrügern an ihrer Liebe. Beim zweiten Versuch mimen sie die total Verliebten, die sich wegen ihrem Liebeskummer umbringen müssten, um die Gunst der Schwestern zu erschleichen. Die sind nur böse wegen des Betrugs und wehren wieder senza sforzo ab. Die Männer freuen sich, ginge es so weiter, wären sie die Sieger der Wette.



Alle Fotos von Hans-Jürgen Brehm-Seufert


In Akt zwei allerdings rechnen sie nicht mit der Hinterlist von Alfonso, der Despina besticht, ihr Vorteile verspricht, und siehe da: Despina predigt ihnen, dass "Frauen schon mit 15 wissen müssen, wo der Teufel den Schwanz hat", sie müssten "lügen und betrügen können, ohne rot zu werden". Sie stimmt den Lobgesang auf die Freiheit ein: "Abgestreift diese Fessel", "Schluss mit der Sklaverei"! Die Männer freuen sich derweil über das Spiel im Allgemeinen, das ganz selige Tauschperspektiven eröffnet. Despina gibt zum Besten, sie verehre gar den Teufel, nur Männer seien noch besser. Die Schwestern denken um, zuerst kippt Fiordiligi, natürlich mit schamhafter Reue über den Verrat, die Untreue, die auf ewig verborgen bleiben sollen, Ferrando nimmt ihr Kettchen als Beweis mit. Guglielmo aufgebracht verlässt die Illusion und durchschreitet das Theater - der Regisseur Andeas Pronkalla lässt ihn vor Wut rasend durch die Zuschauerreihen laufen, aufgeregt deklamierend: "Ihr Frauen treibt es mit allen, es ist nicht zu glauben!" Auch Ferrando ist in einem schweren Zwiespalt, seine Dorabella liebt er zu sehr, als dass er sie weich zu werden wünscht. Aber das Schicksal ist gegen sie: "Amor ist ein Dieb, fesselt die Seele ... wenn er dich zwickt, mach alles, was er will." Fiordiligi verkleidet sich als ihr Verlobter und versucht die Verführung durch Mannesauftritt und Kampf abzuwenden, aber sie gibt sich auch so verliebt hin. Guglielmo bezwingt schließlich auch Dorabella. Und Alonso hat die große Entschuldigung parat: "Was andere Leute Laster nennen, bei Frauen ist es eine Herzensnotwendigkeit!" 

Als Ausweg bliebe nur die Heirat. Und so unterschreiben die Damen und falschen Freier einen Ehevertrag in Anwesenheit des Notars. Den zurückkehrenden Männern, die die Wette verloren haben, wird von klagenden Frauen alles gestanden. Der Sündenfall liegt offen. Der aufgebrachte Guglielmo wünscht den Weibern Giftgetränke zur Strafe. Aber schließlich wird der Spuk aufgedeckt, der Notar ist nur Despina gewesen, die vom Maskenball gekommen wäre, und mit Alfonsos Schlussplädoyer endet die Beweisführung, dass Liebe, Treue und Redlichkeit ebenso wie Partner leicht veränderbar seien: " Vergebt euch, denn wer das Auf und Ab des Lebens gelassen nimmt und darüber lacht, bleibt gelassen in den Stürmen des Lebens."

Sonntag, 5. Mai 2013

Heute Abend im Pfalztheater Kaiserslautern: Così fan tutte

05.05.2013  I  18:00 Uhr I  Pfalztheater, Großes Haus 

Così fan tutte

Opera buffa
von Wolfgang Amadeus Mozart

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Text von Lorenzo da Ponte



Zwei junge Männer gehen mit einem „Philosophen“ eine Wette ein über die Treue ihrer Bräute. Verkleidet machen Ferrando und Guglielmo den Schwestern Fiordiligi und Dorabella den Hof. Zunächst erweisen sich die beiden Frauen als standhaft, doch angestachelt von Don Alfonso und mit Hilfe der Kammerzofe Despina ziehen Ferrando und Guglielmo alle Register der Täuschung und Verführungskunst, um den Beweis der Treulosigkeit der Frauen zu erbringen. Das erotische Doppelspiel über Kreuz stürzt letztendlich alle vier Liebenden in einen Strudel ungeahnter Gefühle, der alle am Ende verwirrt zurücklässt.

Dem Libretto von Lorenzo da Ponte soll eine Liebesaffäre zugrunde liegen, über die sich zur Zeit Kaiser Josephs II. ganz Wien amüsierte. Wolfgang Amadeus Mozart komponierte „Così fan tutte“ für die Wiener Karnevalssaison 1790. Wie immer in seinen Opern geht es auch hier um die Liebe, doch mit so viel Skepsis hat Mozart sie nie zuvor abgebildet. Insbesondere im 19. Jahrhundert hielt man die Geschichte für zu frivol, sodass man der wunderbaren Musik ganz andere, harmlosere Handlungszusammenhänge unterlegte. Dabei stehen sich in dieser Opera buffa Heiterkeit und Ernst, echtes und gespieltes Gefühl, authentischer Ausdruck und parodierende Übertreibung in einer einzigartigen Balance gegenüber. „Così fan tutte“ – „So machen’s alle“ ist von der brillanten Ouvertüre an das Leitthema der Oper. Im Wortsinn des Librettos sind die Frauen angesprochen, doch Mozarts Musik lässt keinen Zweifel daran, dass auch die Männer gemeint sind, denn sie sind im gleichen Maße wie die Frauen Betrogene und Betrüger.