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Mittwoch, 30. Dezember 2015

Wie war's bei EIN BLICK VON DER BRÜCKE/MANNHEIM ARRIVAL im Nationaltheater Mannheim?

(c) Hans Jörg Michel


Ausländer kann jeder von uns sein, von jetzt auf nachher. Man braucht nur ins fremdsprachige Ausland zu reisen, und schon spürt man bereits die Skepsis und Ablehnung. Noch ein exotisches Aussehen dazu, andere Hautfarbe, Kleidung, schon beginnt eventuell ein Problem. Um so mehr, wenn man als Illegaler im Ausland leben will oder muss. Die Veranstaltung „Ein Blick von der Brücke“/“Mannheim Arrival“ im Nationaltheater Mannheim holt unsere bundesdeutsche Situation seit wenigen Monaten eskaliert ins Visier unserer Aufmerksamkeit.

Arthur Miller hat in seinem Zweiakter „Ein Blick von der Brücke“ (1955) dieses Thema aufgegriffen und die Lage der Sizilianer in den USA gezeigt, die froh waren, in Übersee eine Arbeit zu bekommen, auch wenn sie illegal im Land waren und täglich mit Abschiebung rechnen mussten. Eddie lebte schon länger in den USA, er schien, wie der Kommentator und Rechtsanwalt Alfieri bemerkt, sich offensichtlich integriert, sich etabliert zu haben. „Ich hatte das Gefühl, dass er es geschafft hatte.“ Jedenfalls glaubte er es, bis zu dem Tag, an dem Eddie das erste Mal Kontakt mit ihm, dem wichtigsten Zeugen der örtlichen Bevölkerung, aufnahm.

(c) Hans Jörg Michel
Der Rechtsanwalt, man kann sagen der Autor, getarnt als moralischer Berater und Öffentlichkeit, sieht den Wendepunkt gekommen, als die Cousins kamen, ihn besuchten und bei ihm wohnten, um illegal dort zu arbeiten, damit die Familien zu Hause überleben konnten, gerade die von Marco, dessen Frau mit einem kranken Kind zu Hause bleiben musste. Regisseur Burkhard C. Kosminski verlegt die Herkunft der Cousins und Illegalen im Haus in den Iran und andere orientalische Länder. Mit Einblendtechnik zitiert er Trennung, Krankheit, Verlust des Kindes in der Heimat, Erinnerungen. Rodolpho, Marcos Neffe, ist ein sehr lebendiger, gut aussehender junger Mann, der sich Catherine (Cathy/in Mannheim einfach Kati) nähert, sich verliebt und sie haben möchte. Eddie hatte seinerzeit ihrer Mutter am Sterbebett versprochen, sich um sie zu kümmern. Und mittlerweile ist es mehr, er begehrt sie mehr, trotz des Altersunterschiedes und seiner Vaterrolle. Eddie wird eifersüchtig und aggressiv, zeigt sich autoritär und kampfeslustig, in einem scheinbaren spielerischen Boxkampf nutzt er die Gelegenheit, Rodolpho niederzuschlagen. Und sein Hass steigt, als er beide beim Schmusen erwischt.

Er macht das Unmögliche, den letzten Schritt, den der Rechtsanwalt als allerletzte Möglichkeit sah, den Störenfried loszuwerden. Er denunziert die Besucher als Illegale und wartet auf die Polizei, die alle abholen, Rodolpho aber, der von Cathy versteckt wird, bleibt im Haus. Entsetzt über das, zu was Eddie fähig ist. Rodolphos Onkel Marco schwört Rache, Alfierie schreitet ein, durchbricht alle Illusionen und versucht ihn zu beruhigen, von seinem Plan abzubringen. Es scheint ihm zu gelingen, aber Marco stellt Eddie und erschießt ihn. Im Original ersticht er ihn ganz sizilianisch. Seine Partnerin und ein junges Paar verunsichert, die Hochzeit in den nächsten Tagen, alle stehen alleine da, Eddies Haus wird keine Unterkunft mehr bieten.


(c) Hans Jörg Michel

Diese Geschichte aus den 1950er Jahren passt gut zur aktuellen Situation der Flüchtlinge, sie ist so zeitlos wie die ewige Wiederholung des Themas in der Geschichte. Illegale Existenz im Fremden, dauernde Gefahr des Verratenwerdens, der Abschiebung und Heimkehr ins Elend, in die Gewalt im Alltag. Im Anschluss daran Mannheim Arrival, ein Versuch unter der Regie von Peter Michalzik, Einzelschicksale auf der Bühne durch deutschsprachige Paten und Theaterleute vorzustellen und so auch das Bewusstsein für die Lage und das dem Warten Ausgeliefertsein der Flüchtlinge zu schärfen. Hinter all den Schicksalen steht eine illegale Einreise, zuvor eine Flucht aus dem Heimatland, ob Somalia, Irak oder Gambia. Überall gibt es Terrorgruppierungen oder fanatische Moslems, die ganzen Familien, Ethnien oder Religionsgemeinden das Leben versauen, ihre Besitztümer beschlagnahmen oder im Kriegstreiben zerstören. Viele Länder in Afrika oder im Orient sind weit entfernt von einer humanen und demokratischen Gesellschaftsform. Statt dessen herrschen barbarische Sitten, die uns erschauern lassen und an extreme Diktaturzeiten in unseren europäischen Landen denken lassen.

Politische, religiöse und andere Minderheitenverfolgungen erfassten Europa und die UdSSR in unglaublicher Millionenhöhe. Eine Verfolgungs- und Blutspur durch die Gesellschaften. Leid durch Verfolgung ist uns bestens bekannt.

Wir wollen helfen, aber wie viel kann ein Land und seine Staatskasse leisten? Wie viel Innovation ist für die hiesige Bevölkerung notwendig und wie viel Entwicklungshilfe und Eingliederungsarbeit für angekommene Flüchtlinge ohne Ausweise oder nachprüfbare Identität? Können wir Millionen von jungen Erwachsenen als Grüne-Grenze-Vorhut von Familien aufnehmen, im Endeffekt an einen gesamten Zuzug von vielleicht 10 bis 15 Millionen Menschen denken, ohne dass verwertbare berufliche Qualifikationen vorlägen oder ein Arbeitsmarkt für Ungelernte in dieser Größenordnung bestünde?

Unsägliches Leid, eben Einzel- oder Gruppenschicksale wendet sich an uns, manchmal auch nur das größere Übel der illegalen Einreise, Schlepperschädigung und Schlechtbehandlung aufgrund unerwünschter Anwesenheit. Es gibt keine schnelle Lösung für diese riesigen Massen, bevor nicht eine Identität geklärt und geschaffen ist. Es gibt keine riesigen Arbeitsgebote für diese vielen Menschen, wenn wir nicht orientalische Muster übernähmen und Kleinstunternehmer mit Zigaretten, Schuheputzen, Wunderheilen am Straßenrand zuließen, um ein geringes Maß an Beschäftigung, auch im kommunalen oder privatwirtschaftlichen Bereich, z.B. Landschafts-, Straßenbau, Forst- und Landwirtschaft, Industrie, Bergbau und Energiewirtschaft, Kurier- und Speditionswesen, Gastronomie/Imbissbuden, Reinigungs- und Pflegewesen für alle anderen Arbeitswilligen zu erlauben. Wenn sie denn Deutsch könnten...

Wie freundschaftlich und pragmatisch der Vorschlag von Nicole Heesters, klein anzufangen und jetzt, da es vielen Besuchern bekannt ist, dass z.B. Poulina, 29, aus dem Irak, eine hervorragende Köchin für orientalische Küche, für Feiern und auch sonst zum Kochen zur Verfügung steht! Denken wir an Musiker, Gärtner, Köche, Helfer allgemein im Privathaushalt undundund. Ein kleiner Anfang.

Sonntag, 27. Dezember 2015

Flüchtlingsproblematik heute in Mannheim: Ein Blick von der Brücke / Mannheim Arrival +++ Arthur Miller / Peter Michalzik


Alexey Ekimov, Anne-Marie Lux, Jacques Malan, Ensemble Flüchtlinge
(c) Hans Jörg Michel

Ein Blick von der Brücke / 
                         Mannheim Arrival
Arthur Miller / Peter Michalzik 
(Mitarbeit Lea Gerschwitz)
Premiere: Sa, 03. Oktober 2015
In Zusammenarbeit mit der Mannheimer Bürgerbühne
So, 27.12.2015, 19.00 - 22.30 Uhr, Schauspielhaus
mit Nicole Heesters



Ein Blick von der Brücke mit: Ramin Akbari, Lamin Beyai, Mehretab Birikti, Ibrahim Camara, Thierno Daillo, Bahar Feratova, Azeb Tsegay Gebreselassi, Werede Mogos Gesesew, Michele Habtom, Solomon Haile, Shima Hamzehiyan, Nazeri Mohammad Hassan, Gabriel Hdraty, Modou Jarju, Marina Karoyan, Nazibrola Karoyan, Firehiwot Girma Kirstos, Semere Negasi Legese, Senay Mehari, Kidane Sium, Nodar Teliev, Alexander Tesfamariom, Dawit Weldu, Abel Yebio

Mannheim Arrival mit: Ali Mohammed Abdirahman, Ramin Akbari, Shagufta Habib, Fariha Hussen, Muna Hussen, Modou Jarju, Ghafar Nurzaei, Poulina Fuaad Sheba, Linda Lendita Sylejmani

Dauer: ca. 3 Stunden und 30 Minuten, inkl. einer Pause

60 Millionen Menschen sind derzeit weltweit auf der Flucht. In der Spielzeit 2015/2016 gibt das NTM den Flüchtlingen eine Stimme. Zusammen mit ihnen entsteht ein Doppelabend, der den 1955 entstandenen amerikanischen Klassiker Ein Blick von der Brücke von Arthur Miller mit einem Rechercheprojekt von Peter Michalzik verbindet.
Millers Eifersuchtsdrama schildert das schwierige Los von Menschen, die nach entbehrungsreicher Flucht das Land ihrer Verheißung erreichen. Der schwierigen Situation ihrer Herkunft entkommen, müssen sie in der neuen Heimat Neid und Missgunst erleben und sind täglich in Gefahr, als Illegale denunziert und abgeschoben zu werden. Es bildet sich ein explosives Gemisch, das direkt in die Katastrophe führt.
In Mannheim Arrival werden Geschichten von Flüchtlingen auf der Bühne erzählt – aus ihrem Leben, von ihrer Flucht und ihrer Ankunft in Deutschland.
Der Journalist und Autor Peter Michalzik versammelt biografisches Material zu einem bewegenden Theaterabend, bei dem das Mannheimer Publikum Menschen begegnen kann, die in dieser Stadt neu angekommen sind. Jede Vorstellung von Ein Blick von der Brücke / Mannheim Arrival (UA) wird von einem Gastschauspieler begleitet, der einem der Flüchtlinge im zweiten Teil des Abends seine Stimme leiht.


Nicole Heesters (So, 27. Dezember)
Ulrich Matthes (Mi, 6. Januar)
Axel Milberg (Sa, 30. Januar)

An drei weiteren Terminen der Spielzeit (30.01.2016, 19.03.2016 und 25.06.2016) wird die Repertoire-Vorstellung Ein Blick von der Brücke / Mannheim Arrival zum langen Abend der Begegnung mit einem Vortrag und Möglichkeiten zum Austausch mit Flüchtlingen, Organisationen und Vereinen, die sich im Bereich der Flüchtlingshilfe engagieren, und den Zuschauern erweitert.

Gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und die Stadt Mannheim
Mit freundlicher Unterstützung der BASF SE
In Kooperation mit dem Runden Tisch Flüchtlinge in Mannheim und der IHK Rhein-Neckar

Samstag, 25. Juli 2015

Neue Spielzeit in Mannheim: Themenschwerpunkt "Die humanitäre Katastrophe Flüchtlinge"

Arthur Miller
Wikipedia Commons

Integration durch kulturelle Teilhabe:
Ein Blick von der Brücke von Arthur Miller // Mannheim Arrival von Peter Michalzik


Bei einer Pressekonferenz präsentierten Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski, Ministerin Theresia Bauer, Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz sowie Anna Barbara Dell (Initiative Save Me) heute das Projekt Integration durch kulturelle Teilhabe, das ab Herbst 2015 am Nationaltheater starten soll.

Das Projekt versucht, der humanitären Katastrophe der Flüchtlingsströme nach Europa mit einem künstlerischen und integrativen Programm zu begegnen. Es besteht aus zwei eigenständigen Modulen: Modul 1 führt den Gedanken der Mannheimer Bürgerbühne konsequent fort und fokussiert auf die kulturelle Bildung und Partizipation der in der Metropolregion Rhein-Neckar untergebrachten Flüchtlinge aus aller Welt. Durch Teilhabe an einem Kunstprojekt wird den Flüchtlingen der Einstieg in die Zivilgesellschaft erleichtert. Modul 2 zielt auf die Entwicklungschancen eines solchen Kunstprojektes und erprobt – in Zusammenarbeit mit der Stadt Mannheim und weiteren lokalen Partnern – seine Konsequenzen für die wirtschaftlichen und sozialen Aspekte der Integration von Flüchtlingen.


Modul 1

Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski inszeniert Arthur Millers modernen Klassiker Ein Blick von der Brücke mit Schauspielern aus seinem Ensemble in Kooperation mit der Mannheimer Bürgerbühne. Millers Eifersuchtsdrama schildert das schwierige Los von Menschen, die nach entbehrungsreicher Flucht das Land ihrer Verheißung erreichen. Der schwierigen Situation ihrer Herkunft entkommen, müssen sie in der neuen Heimat Neid und Missgunst erleben und sind täglich in Gefahr, als Illegale denunziert und abgeschoben zu werden. Es bildet sich ein explosives Gemisch, das direkt in die Katastrophe führt.
Teil der Inszenierung ist ein Chor aus Flüchtlingen, die unter der musikalischen Leitung von Hans Platzgumer und Markus Sprengler in regelmäßigen Workshops den musikalischen roten Faden durch die Inszenierung entwickeln. 

Parallel dazu entsteht aus Interviews mit Flüchtlingen der zweite Teil des Theaterabends, Mannheim Arrival. Die Geschichten von Flüchtlingen – aus ihrem Alltag zuhause, Berichte von ihrer Familie, aber auch die Geschichte ihrer Flucht, ihre Wahrnehmung von Deutschland etc. – werden vom Journalisten und Autor Peter Michalzik aufgeschrieben und zu einem Theatertext verdichtet.
In Szene gesetzt werden die Geschichten durch Schauspieler des Ensembles. Die Flüchtlinge werden dabei ebenfalls auf der Bühne präsent sein; die Schauspieler stehen als Paten für die Flüchtlinge und ihre Geschichten und geben den Flüchtlingen ein Gesicht und ihrer Geschichte eine Stimme. Die genaue künstlerische Ausarbeitung ist noch offen und wird sich im Laufe des Interview- und Probenprozesses entwickeln. Der Kontakt mit den Flüchtlingen sowie die Auswahl der Spieler bzw. Geschichten passieren in engem Austausch mit den vermittelnden Vertretern des Runden Tischs Flüchtlinge in Mannheim.

Den Auftakt des Projekts in der Öffentlichkeit bildet die Premiere von Ein Blick von der Brücke und Mannheim Arrival am Tag der Deutschen Einheit 2015.
Der Theaterabend startet mit einem Vortrag zur aktuellen Situation von Flüchtlingen in Europa, gefolgt von der Premiere des Doppelabends. Den Abschluss bildet ein Begegnungsfest im Unteren Foyer des Nationaltheaters mit Flüchtlingen, Organisationen und Vereinen, die sich im Bereich der Flüchtlingshilfe engagieren, und den Zuschauern.

Das Theater als Gastgeber ist dabei vor allem bestrebt, die besonderen Talente und Fähigkeiten der Flüchtlinge in die gemeinsame Arbeit und in die Stadtgesellschaft einzubringen, um dadurch einen wichtigen Beitrag zur Integration der neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu leisten. Die Zusammenarbeit mit lokalen Bündnissen für Flüchtlingshilfe ist dabei für das Gelingen des Projekts von großer Bedeutung, um die Erfahrungen und Kenntnisse in der Arbeit mit Flüchtlingen mit in den Prozess des Kunstprojekts einbringen zu können.

Geplant sind weiterhin flankierende Projekte im Rahmen der Bürgerbühne, die den Kontakt und Austausch zwischen Bürgern und Flüchtlingen herstellen und intensivieren. Geplant sind hier u.a. Workshops oder Clubs im Rahmen der Mannheimer Bürgerbühne, an denen Flüchtlinge und Bürger gemeinsam teilnehmen oder die von Flüchtlingen angeleitet werden.

Der Doppelabend geht nach der Premiere regulär ins Abo-Repertoire des Nationaltheaters über. An drei Terminen in der Spielzeit 2015/2016 wird der Doppelabend unter verschiedenen thematischen Schwerpunkten von einem Vortrag sowie im Anschluss einem Begegnungsfest verknüpft.


Modul 2

Das Nationaltheater Mannheim geht mit seinem Programm noch einen Schritt weiter: Ziel ist – in Zusammenarbeit mit Partnern aus Stadtpolitik und Wirtschaft – die soziale und berufliche Integration der beteiligten Flüchtlinge durch Kultur. Die an der Theateraufführung mitwirkenden Flüchtlinge bekommen Bildungsgutscheine. In diesem Zusammenhang erhalten sie individuelle, auf das jeweilige Bildungsniveau zugeschnittene Qualifikationsangebote, wie z.B. Sprachförderung oder berufsvorbereitende Kurse. Das Nationaltheater und seine Partner versuchen darüber hinaus Ausbildungs- oder Arbeitsplätze bei Unternehmen der Metropolregion Rhein-Neckar zu vermitteln. Bei diesem Integrationsprozess, wie auch beim vorangegangenen Kunstprojekt, werden die Flüchtlinge von einem erfahrenen Projektkoordinator betreut und beraten.


Der Autor Peter Michalzik

Peter Michalzik studierte Germanistik, Philosophie, Geschichte und Theaterwissenschaft. Von 2000 bis 2013 arbeitete Michalzik im Feuilleton der Frankfurter Rundschau. Zuvor war er als freier Journalist für die Süddeutsche Zeitung, Der Spiegel, Focus, das Börsenblatt des Deutschen Buchhandels und diverse Rundfunkanstalten tätig. Außerdem schrieb Michalzik mehrere Bücher, zuletzt eine Biografie über Heinrich von Kleist. Davor veröffentlichte er „Die sind ja nackt!“, ein Buch über das zeitgenössische Theater. Michalzik war Mitglied verschiedener Jurys, unter anderem beim Berliner Theatertreffen und den Mülheimer Theatertagen. Bei der Wiesbadener Biennale „Neue Stücke aus Europa“ 2014 war er als künstlerischer Leiter tätig. Bei den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin 2015 war er Sprecher der Jury und ist seit 2014 Mitglied im Kuratorium des Kulturfonds Frankfurt/Rhein-Main. Darüber hinaus unterrichtet Peter Michalzik zurzeit an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst und am Salzburger Mozarteum.

Das Programm im Kontext der Spielzeit 2015/2016

Das o.g. Programm steht im Kontext eines inhaltlichen Schwerpunkts der Spielzeit 2015/2016. Neben Ein Blick von der Brückeund Mannheim Arrival werden sich weitere zwei Schauspielproduktionen inhaltlich mit dem Thema „Festung Europa“ befassen. Den Auftakt macht am 17. September 2015 die Uraufführung eines Stückauftrages an den renommierten Dramatiker Lutz Hübners und seine Co-Autorin Sarah Nemitz. Die beiden Autoren spielen die Brüche und gegenseitigen Vorurteile der Migrationsgesellschaft anhand des Falls eines Babys, das in einer Fast Food-Filiale zurückgelassen wird, durch. Der Regisseur Volker Lösch macht seit Jahren deutschlandweit mit seinen Bürgerchören Furore, die er in Neuinszenierungen von Klassikern zum Einsatz bringt und die Stoffe dadurch ins Heute holt. Seine Inszenierungen werden bei renommierten Festivals gezeigt und 2009 wurde seine Inszenierung Marat, was ist aus unserer Revolution geworden? zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Er wird nun erstmals am Nationaltheater Mannheim arbeiten und Aischylos‘ Die Schutzflehenden mit einem Bürgerchor bestehend aus EU-Zuwanderern (vornehmlich aus Bulgarien und Rumänien) realisieren. Diese Kooperation mit der Mannheimer Bürgerbühne wird mit ihrer Premiere im Mai 2016 die thematische Spielzeit beschließen.