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Dienstag, 8. Juli 2014

Bayrischer Pay-TV Heimatkanal startet im Herbst ein Kabarettrevival mit Ottfried Fischer



Gottfried Zmecks Pay-Sender Heimatkanal holt sich Ottfried Fischer ("Der Bulle von Tölz", "Ottis Schlachthof") in sein Programm. Nach dessen Rückzug aus den Medien in 2012 wegen seiner Parkinson-Erkrankung trat Ottfried Fischer allerdings weiter solo oder mit seiner Formation "Otti und die Heimatlosen" fleißig auf. Nun wird der bullige Kabarettist ab Herbst in mindestens acht Sendungen als TV-Kabarettist wieder zu sehen sein.

Das Sendekonzept knüpft an die alten Erfolge des scharf schießenden Wortkünstlers an und dreht im Schlachthof vor circa je 50 zahlenden Gästen. Aber nicht im großen Saal, sondern in der Kneipe nebenan.  Der Schlachthof war bekanntlich zudem Schauplatz der Franz-Xaver-Bogner-Serie "Zur Freiheit", mit der Ottfried Fischer als Schauspieler seine "Irgendwie und Sowieso"-Popularität festigte. Bei Gottfried Zmeck ermittelt auch der "Bulle von Tölz" in der Wiederholungsschleife weiter. 

Pro Ausgabe wird das bayrische Schwergewicht zwei Gäste aus der Kleinkunstszene empfangen und auch seine eigene Band "Die Heimatlosen" auftreten lassen. Es werden Kabarettsendungen von rund 30 Minuten Länge sein, mit durchaus aktuellem politischem Bezug - je nach Fischers Spott- und Streitlust. Das Format "Heimat" erhält durch den langgedienten Ottfried F. eine neue Unterstützung: "Er hat eine interessante Wahrnehmung des Begriffs 'Heimat'", sagt Gottfried Zmeck über seinen neuen Kabarettpartner von Gewicht. "Er liebt das Spiel mit der Sprache - und er ist bodenständig subversiv".


2012 im halbNeun-Theater Darmstadt mit Felicitas Göbel,
Jürgen Keller (Theaterbetreiber) und mir.
Leider kein vorteilhaftes Bild :-)
Ab den ersten Folgen, die ab September/Oktober zum Einsatz kommen sollen, erhöht der Heimatkanal auch die "Bulle von Tölz"-Sendehäufigkeit. Dann laufen die ehemaligen Sat.1-Krimis täglich im Nachmittagsprogramm. Derzeit sind sie am Wochenende zu sehen.

Dienstag, 25. September 2012

Sonntag, 23. September 2012

Wie war's bei Ottfried Fischer? Er verordnet Strafrecht und Entziehungskur gegen die Musikantenstadlheimat


Ottfried Fischer, Urgestein aus dem Kabarett und allseits bekannt durch "Ottis Schlachthof", Schauspieler in etlichen Filmen und Fernsehserien, wie "Der Bulle von Tölz", und "Pfarrer Braun", frei nach dem Vorbild Pater Brown aus den Kurzgeschichten G.K. Chestertons, oder "Go Trabi Go" und Autor von Bühnenstücken und Büchern, war letzten Mittwoch, 19.09.2012, im Darmstädter halbNeunTheater zu sehen. Er führte sein kabarettistisches Monodrama "Wo meine Sonne scheint" (2008) auf und dachte zwei Stunden laut über den Begriff Heimat nach. In gewohnter Manier mit bissigen langgliedrigen Stakkatosalven, Scharfzüngigkeit und der typischen Respektlosigkeit des Kabarettisten. Im zweiten Teil stärker, weil akklimatisierter als zu Beginn. Ich wünsche ihm noch Jahre der erfolgreichen Bühnentätigkeit, die mit dem Stärkegrad seiner Parkinson-Erkrankung steht oder fällt. Und hoffentlich noch weitere Programme in Darmstadt oder andernorts!
"Derhoam is derhoam" heißt es so schön in Bayern, aber ist Heimat das, was man unter Heimat versteht? Ist es die von Edgar Reitz im Hunsrück, die von der Unterelbe, die aus Thüringen oder die aus der Pfalz? Jeder hat seine eigene Heimat. Oder ist es ganz Deutschland? Preisfrage: Wer versteht was unter Heimat? Das ist das zentrale Problem, um das das Stück kreist. Der Autor lässt einen Heimatkundigen, den er logischerweise selbst spielt, aus der am stärksten betroffenen Leit(d)kultur Bayern berichten. Ist Heimat bereits im niederbayrischen Discozentrum am Plattenspieler als DJ oder Besucher zu sehen oder wo liegt sie - nach der Vertreibung aus dem Paradies? Schon Adam und Eva waren Flüchtlinge, wie die 200 Mio Flüchtlinge weltweit in der Gegenwart. Selbst wenn Flüchtling eine Identität wäre, und manche Steuerflüchtlinge halten unter schwerster Rufschädigung daran fest, obwohl sie nichts anderes tun als die Landesbanken, nämlich Geld, das für das Gemeinwohl bestimmt ist, vorenthalten, fehlleiten oder gar vernichten ... Aber wie unser Kabarettist sagt: "Der aufgepropfte Lebensentwurf scheitert!"
Man muss schon selbst zu einer Lösung kommen. Vielleicht hilft Google weiter? Man kann ja dort als Dialektbehafteter das hochdeutsche Wort nachgooglen, quasi mit modernsten Mitteln den Heimatschädigungen entkommen, und selbst für die Dialektiker unter uns kann die Synthese im Netz schlummern. Was ist mit Heimat dagegen, die so international ist, dass ein Elefant auf der bayrischen Autobahn in die Seite des Autos rennen kann und ein sächsischer Polizist den Schaden aufnimmt? Hier stimmen die Relationen für manchen Heimatverfechter bereits nicht mehr. Das Weltgebäude schwankt! Dabei hätte die Heimat so schön sein können - ohne das alles. Im Sinne der Fifties klingt Mariandl durch unser Gehör, singt Harry Belafonte völlig diametral den sozialen Missständen in der Karibik entgegengesetzt vom "island in the sun", wird Franz Josef Strauß, der größte Heimatverfechter und -vertreter der Nachkriegsära, Verteidigungsminister, obwohl das berühmte Adenauer zugeschriebene "Möge dem Deutschen, der je wieder einen Waffe in die Hand nimmt, die Hand abfallen" gerade noch deutlich im Raum steht. Hildegard Knef verwirrt unemanzipierte Männer, während in Vietnam der Krieg tobt.
Fliehe ich vor mir selbst, wenn ich diesen Unsinn mitmache? Oder ist es nicht besser zu fliehen, um nicht mitzumachen? Natürlich soll jeder ein Grundrecht auf Heimat haben, aber welche denn und wie soll das Recht aussehen? Ob ein Heimatministerium mit 1200 Planstellen Abhilfe schaffen könnte? Die Veranstalter jedenfalls neigen zu solchen Problemlösungen ... auch zu einem Bundesheimatgesetz, dass allen Unbeheimateten Asylrecht gewährt. Transportiert Heimat nun der Bierzeltkomiker oder der Zeitungen austragende Junge oder Renter? Ein sicherer Träger dieser Heimatwelle ist mittlerweile GGG, Germany's größter Gaudigigant, mit den Wunderkindern und -sängern, Mädels und Buben, die es geschafft haben, auf die Bühne zu kommen. Oder ist Heimat nichts als eine katholische Anekdotensammlung, die von der mentalen Minderleistung der Bewohner berichtet ... "Pipst Paus" für "Papst Pius"? Liegt die Wiege der Heimat analog zu Platons Höhlengleichnis in der Höhle des Musikantenstadls? Diesem Theater, dem so viele Menschen in Tracht und ohne, jung und alt hinterherrennen? Statt Lösungen und Orakel an der Höhlenwand werden künstliche Blumen, Kühe, Kulissen vorbeigeschoben und Florian Silbereisen oder Hansi Hinterseer animieren zum Schunkeln mit Klatscherlebnis. Ottfried Fischer schmückt dieses Absurdistan, dem so viele verfallen sind, noch mit der Verfremdung, dass Bazon Brock, unser Ästhetikprofessor aus Karlsruhe, die Zuschauer auffordert zu gehen, denn das Verlassen des Stadls ist der Garant für höchste Glückseligkeit! Aber so löblich diese Rettungsversuche des bürgerlichen Seelenheils sind, es hilft allein das Strafrecht dagegen! Denn die uns bekannte Heimatvermarktung führt zu einem Kolateralschaden am Trommelfell, Großhirn und Kleinhirn.
Auf politischer Ebene wird es noch ernster, denn wer trägt nicht alles die Stütze unseres Staates. Die Evangelischen Ketzer Deutschlands (EKD), die richtig und Ratzingerkatholischen (rk Kirche) und die politischen Richtungen, von links bis rechts, natürlich auch die Mitte, die ebenso rechts steht, es aber nicht zugibt. Im Prinzip die komplette Vermarktung von "Mir san mir" bis zum Hitlergruß.
Für die Heimat soll auch gestorben werden, das war schon immer so. Ab nach Afghanistan zum Beispiel. Und hier wird klar, dass der scheinbare Pazifismus des Grundgesetzes zum Willen für den Schutz von Heimat umgedichtet wird. Die Heimatübungen im Sport sind hier bestens verwertbar.
Summa summarum, Heimat ist ein Suchtmittel, das entsprechend deklariert werden müsste, denn es kann Borniertheit, Verbissenheit und Schäden hervorrufen. Und von wegen Leben nach dem Tod - das Leben nach dem Leben ist das Leben der anderen. Insofern kann man es so sehen: Die Gewinner des GGG werden zu Chefkomikern des Musikantenstadl, also müssen beide strafrechtlich verfolgt werden, und: Manchmal muss man fliehen, um nicht vor sich selbst zu fliehen.

"Wo meine Sonne scheint" gibt es auch als Taschenbuch und als E-Book.

Mittwoch, 19. September 2012

Mittwoch, 12. September 2012

19.09.2012: OTTFRIED FISCHER im halbNeunTheater Darmstadt


OTTFRIED FISCHER kommt wegen der großen Nachfrage noch einmal ins halbNeunTheater Darmstadt, 19.09.12, 20:30 Uhr.

Wir kennen ihn als Pfarrer, als Bullen und in „Ottis Schlachthof“. Seit nunmehr 16 Jahren moderiert er die Sendung der hohen Kabarettkunst, hier bleibt er seinen Wurzeln treu, denn Ottfried Fischer kommt aus dem Kabarett und es zieht ihn immer wieder dorthin zurück.

In den 80er-Jahren bin ich auf sein "Schwer ist leicht was" gestoßen und war fortan begeistert. Seine maschinengewehrartigen Satiresalven, sein bissiger Humor und seine (Un-)Versöhnlichkeit in vielen Dingen haben ihn als Kabarettist bekannt gemacht und natürlich seine unzähligen Live- und TV-Auftritte mit "Ottis Schlachthof". 2012 werden die letzten Produktionen zum Schlachthof gesendet, denn Otti zieht sich nach 17 Jahren und 170 Folgen mit Hunderten von Gästen aus Krankheitsgründen zum Jahresende zurück, wird aber weiterhin seine Bücher, Theaterstücke und Kabarettsketche schreiben wie auch selbst auftreten.

In seinem aktuellen Soloprogramm genießt er es sichtlich, auf der Bühne zu sein. Programmthema ist die Heimat – das geht jeden an. OTTFRIED FISCHER spielt einen Experten für heimatliche Ausdrucksformen und führt seine Zuschauer in die aktuelle Heimatlage ein. Nachdenklich, humoristisch, philosophisch, moralisch, von unter die Haut gehend bis hin zu saukomisch – FISCHER nähert sich dem Thema von jeder erdenklichen Seite. 

Nachdem er einen hochartistischen Versuch unternommen hat, mit Platons Höhlengleichnis auf den ‘Musikantenstadl’ loszugehen, kontert er zur Erholung mit einer zünftigen Nummer über den Ablauf von Feuerwehrabenden oder Veteranenfesten: Da entwickelt er eine raumgreifende Brachialkomik... (Südkurier)

Tickets und Theater

Freitag, 20. April 2012

Für Sie besucht: Daniel Helfrichs "Musizierfische" in KL-Siegelbach, am 17.4.2012




Daniel Helfrich. Kennen Sie? Ein Kabarettist, der schon bei Ottfried Fischer im Schlachthof und bei den Fränkischen Kabaretttagen auftrat? Das Bayrische Fernsehen hat ihn schon länger entdeckt? Der richtig was drauf hat und bis zum Anschlag witzig wortgewandt sein kann, die Doppeldeutigkeit von Wörtern durch Neologismen herstellt, dabei auch noch sein (E-)Piano klasse bedient?
Machen Sie den Test, fragen Sie einmal herum, ob ihn jemand kennt.
Genau das war auch sein Problem beim letzten Auftritt: Es kamen eindeutig zu wenig Besucher, aber die paar, die da waren - ich denke hier wieder an Showman Olli Schulz: "In Kaiserslautern muss man außerhalb des Kammgarns damit rechnen, dass nicht mehr als 25 Leute inklusive des Tresenpersonals anwesend sind"-, wussten sein Programm und Können eindeutig zu schätzen. Insofern war es eine gute Wahl, weil er was drauf hat, aber ein Versagen der Werbung, trotz RPR.1-Ansage, Plakaten etc., und Desinteresse der effektiv erreichbaren 200 Leute. Noch wohl ein Kommunikations- und Bekanntheitsproblem ...Und das des übersättigten Bürgers, der nur noch schwer unter der Woche aus dem Haus zu locken ist. Mut von "Kunstgriff", den Veranstaltern, mal wieder heiße Kartoffeln anzufassen.
Großes Thema von Daniel Helfrich ist Alltag und Normalität. Einmal beim "Tag der Offenen Tür" in der geschlossenen Abteilung erleben wir absonderliche Vorkommnisse auf der Straße: 25 Taucher schlagen sich Fische über die Köpfe, alles ist neurotisch und schizophren, egoistisch, psychotisch, idiotisch und despotisch. Der Papst schwebt in diesem absurden, grotesken Liedgeschehen mit Luftballons vorüber zum Bahnhof, bis auch dem Letzten klar wird, dass es kein Tag der offenen Tür ist, denn die ist den ganzen Tag zugeblieben, sondern der ganz normale Wahnsinn...
In "Leben ohne Limit" wird das völlig Normale schon als etwas ganz Besonderes gesehen und zum Außergewöhnlichen stilisiert. Keine Sinn fürs Extraordinäre mehr, das ja schon im roten Bereich liegt, wo keiner hin will.
Im "Bionade"-Song wird die verflossene Liebe besungen, ein Ritt durch die Getränkewelt, und Schluss mit der Flasche, dem ehemals hochgelobten Fanta ohne Chemie, die doch nur mit Dr. Oetker fremdgeht. Der verschmähte Liebhaber kehrt demonstrativ zurück zu Coca-Cola, da Bionade eh nur die Beine für jeden breit macht.
Die "Musizierfische" ein ganz besonderer Biologiekurs ... So der Spezi-Fisch (spezifisch) mit den Feinden Al-Kohol und Kai-Piranja... der Pornogra-Fisch mit den Unterarten Ohr-Aal, An-Aal und Koi-Tus und den Feinden Menstru-Aal, Aal-ice Schwarzer, oder eben der Geogra-Fisch, der sich beim Urknall paart, 7 Tage Reifezeit hat und eine Lebenserwartung bis zum jüngsten Tag hat, hierher gehören auch der Aal-Catraz und der lokale Landläu-Fisch.
Ebenfalls ein Hit "Die Erdkundelehrerin", mit der der Sänger nichts mehr anfangen möchte, denn sie schläft im Ti-Bett, will neurotisch-intellektuell in der nonverbalen Phase gen Italien und treibt ihren Freund durch ständige erdkundliche Bezüge in den Wahnsinn...
"Der Abgesang auf eine Kerze" ebenso pfiffig, gewollt depressiv überzeichnet, der Vater stirbt an Burn-out ...
In "Nachtaktiv" ist der Mörder wie der von Reinhard Mey schwer aktiv, mit seinem T-MoBeil. Er legt alle um , vom Versicherungsvertreter bis zu den eigenen Eltern: "Es ist schöner gehasst zu werden, denn geliebt."
Im "Ohrwurm" wird aus dem Ohrwurm in der Geschichte ein Endlos-Potpourri, bei dem die letzten Silben oder Wörter des Vorgängerohrwurms den nächsten bilden und schließlich in absurder Übersteigerung alles überfluten ...

Man kann Daniel Helfrich nur wünschen, viele gute Auftritte vor dem Publikum zu haben, das er verdient, und weiterhin so pfiffige Lieder zu schreiben und zu vertonen. Eines seiner Vorbilder war übrigens der im November 2011 verstorbene Meister des schwarzen Humors Georg Kreisler, den er auch persönlich kennen lernte. Auf Daniel Helfrichs Website unter News oder bei Youtube in seinem Channel kann man all die genannten Songs hören und im Konzert natürlich noch weitere kennen lernen ...