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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 7. Januar 2011

Im Gedenken an Albert V., 27.5.1923-6.1.2011



"... was groß ist am Menschen, das ist, dass er eine Brücke und kein Zweck ist; was geliebt werden kann am Menschen, das ist, dass er ein Übergang und ein Untergang ist."
Friedrich Nietzsche, "Also sprach Zarathustra"

„Das Leben ist ein Prozeß, den man verliert, was man auch tut und wer man auch ist.“ Thomas Bernhard (1931-89), österreichischer. Dramatiker


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Montag, 4. Oktober 2010

Bücher zum 150. Todestag von Arthur Schopenhauer 2

Schopenhauer für Anfänger
Die Welt als Wille und Vorstellung
Eine Lese-Einführung von Susanne Möbuß
München 1998/2010 (Originalausgabe), 219 Seiten, 
Paperback, 9,90 €, dtv


Mit 31 Jahren kam Schopenhauers erster Teil der "Welt als Wille und Vorstellung" heraus, die im weiteren Leben noch mehrfach überarbeitet bzw. 1844 und endgültig 1859 durch einen zweiten Teil ergänzt wurde. Eine sehr gelungene Einführung zu Schopenhauers erstem Hauptwerk stammt von Susanne Möbuß, die sich vor dem ersten Teil des aus drei Teilen bestehenden späteren Werkes widmet. 1818 wurde der erste Teil veröffentlicht, der aus den vier Büchern mit den Schwerpunkten die Welt als Vorstellung, das Wirken des Willens, die Rolle des Kunstwerks und Freiheit des Menschen wie Leben im Einklang mit dem Willen und Tugend, besteht. Mitveröffentlicht wurde auch die "Kritik der Kantischen Philosophie".
Im späteren zweiten Teil der "Welt als Wille..." finden sich Ergänzungen und Erläuterungen Schopenhauers zu Teil 1.
Im gesamten Werk werden seine grundlegenden Überlegungen zu Verstand, Vernunft, Vorstellung, Wille, Idee, Tugend und Schönheit festgehalten, die unser Denken heute bestimmen.
Uns ist Welt nur als Vorstellung zu vermitteln, mehr können wir nicht erkennen, es gibt für uns keine Objektivität, keine Wahrheit hinter den Dingen, da alles Vorstellung ist. Der Verstand erlaubt die Vorstellungen und die Vernunft geht darüber hinaus, sie ist neben den Emotionen Triebfeder des Handels, unabhängig davon, ob die Handlungen  gut oder böse, tugendhaft oder nicht sind. Vernunft erlaubt es, die Vorstellungen fern vom Hier und Jetzt noch mal auf eine höhere oder andere räumliche und zeitliche Ebene zu heben. Sie hat mit Tugend nichts zu tun.
All unserem Streben und Handeln liegt der Wille zugrunde, die Lebensenergie, der Lebenswille. Der Wille manifestiert sich in allem, in der Natur, im Mensch, wir können ihn überall am Werk sehen. Er bringt uns dazu, mit dem Verstand die Vorstellung zu entwickeln, und auf einer höheren Ebene mittels der Vernunft in den Vorstellungen ganz in seinem Sinne zu handeln. Er zeigt sich uns auch in den Ideen, die in jedem Ding, Tier, Mensch stecken. Sie sind Formen des Willens.
Was hat es mit der Schönheit auf sich? In vielen Deutschstunden im Lande angesprochen, fasst die Autorin es treffend zusammen: "Das Schöne lädt zur Anschauung ein, doch das Erhabene ringt sie dem Menschen - beinahe gegen seinen Willen - ab. Ein Sonnenuntergang, ein Sturm "verlangt dem Menschen mehr Größe ab". Schönheit ist etwas Gefälliges, Subjektives, am reinsten und besten noch in der Skulptur des Menschen, da sie ihn zum Subjekt und Objekt der Betrachtung macht. Erhabenheit verlangt dagegen einen Bewusstseinsprozess und ist über der Schönheit anzusiedeln. 


Das Werk:
Arthur Schopenhauer
Die Welt als Wille und Vorstellung
Gesamtausgabe
München 1998, 1440 Seiten, 
Paperback, 21,90 €, dtv

Dienstag, 21. September 2010

Bücher zum 150. Todestag von Arthur Schopenhauer 1

Arthur Schopenhauer, geboren am 22. Februar 1788 in Danzig, studierte Philosophie in Göttingen und Berlin. 1833 zog er nach Frankfurt am Main und war dort als Privatgelehrter tätig. Neben seinem Hauptwerk "Die Welt als Wille und Vorstellung" waren es vor allem die "Parerga und Paralipomena" (1851), unter anderem mit den "Aphorismen zur Lebensweisheit", die ihn berühmt machten. Arthur Schopenhauer starb am 21. September 1860 in Frankfurt am Main an einer Lungenentzündung. Er zählt zu den populärsten Philosophen des 19. Jahrhunderts.

Arthur Schopenhauer, der "glückliche Pessimist" oder "pessimistische Optimist", der "Alleshinterfrager" hat im 19. Jahrhundert sehr viel an Denkarbeit zu allen Facetten des Lebens geleistet. Vom Grund des Daseins über das Sosein des Menschen ("die Fabrikware der Natur"), seine Beziehung zum jeweils anderen Geschlecht, die Rolle des Weibes im Leben des Mannes, Wesenseigenheiten der Frauen, die Bedeutung der Wollust und Lust, dem Zeugungsakt, bis hin zu Fragen des Lebens, der täglichen Existenz, des psychischen und metaphysischen Selfmanagements sowie zu Krankheit und Tod. Wie er selbst äußerte, macht den Philosophen aus, "keine Frage auf dem Herzen zu behalten". Und schon früh in seinem Leben ist klar, von welcher Warte aus er die Welt sieht: "Das Leben ist eine missliche Sache: Ich habe mir vorgesetzt, es damit hinzubringen, über dasselbe nachzudenken." Er wird häufig in einem Atemzug mit Friedrich Nietzsche und Sören Kierkegaard genannt, die die pessimistisch-nihilistische Weltsicht gemeinsam haben. Seine Erlebnisse 1804 in Marseille, wo er mit ansehen musste, wie Sklaven behandelt und leben mussten, taten ihr Übriges, die Welt sehr skeptisch und vor allem realistisch zu betrachten.

Robert Zimmer
Arthur Schopenhauer
Ein philosophischer Weltbürger
München 2010 (Originalausgabe), 299 Seiten, 
Paperback, 14,90 €, dtv

In der Biografie von Robert Zimmer finden wir einerseits Schopenhauer wieder, so wie wir ihn kennen, als junges Genie der Philosophiegeschichte und als alten verschrobenen Denker, der der Welt seine Missachtung ausdrückte und dadurch berühmt wurde. Und wir entdecken jene Phase in Schopenhauers Leben zwischen dem 30. und 45. Lebensjahr, die nach unvollendet und Misserfolg aussieht. In Zimmers kompetentem Überblick lernen wir Schopenhauer als Mensch und Denker in seiner Zeit kennen, mit ihren Einflüssen und Kontakten. So zu Goethe, Friedrich Arnold Brockhaus, Jean Paul und Schleiermacher, seinem Kontrahenten Hegel (der ihm die Show an der Berliner Universität stahl, was Schopenhauer leere Vorlesungsräume bescherte und zur Abkehr vom Unileben brachte), Friedrich Hebbel und Richard Wagner. Auch als Mensch lernen wir ihn kennen, mit seinem Interesse für Literatur, Naturwissenschaft, Psychologie, Anthropologie, östliche Weisheit, seiner Einstufung des "Weibes" als "das zweite", "das unästhetische" Geschlecht ("Weder für Musik, noch Poesie, noch bildende Künste haben sie wirklich und wahrhaftig Sinn und Empfänglichkeit; sondern bloße Aefferei, zum Behuf ihrer Gefallsucht, ist es, wenn sie solche affektiren und vorgeben.") und natürlich last not least Philosophie. Schopenhauer hat die Literatur und Kunst mitgestaltet, ihm gebührt ein wichtiger Platz in unserem Andenken, auch wenn er keine Möglichkeit sah, dass Mann und Frau sich außerhalb des Sexuallebens verstehen könnten. Er hat Darwin vorweggenommen, die Geistesgeschichte nach ihm maßgebend geprägt. So unterschiedliche Persönlichkeiten wie Richard Wagner, Samuel Beckett, Thomas Bernhard, Tucholsky und Wilhelm Busch bewunderten ihn. Die klassische Psychoanalyse von Freud, Jung und Adler griff seine Erkenntnisse auf.