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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 15. Januar 2021

Oper Frankfurt a.M.: Heute Livestream: Bühne frei! Mozart, Donizetti, Nicolai, Offenbach und Massenet mit Konrad Kuhn

„Livestream: Bühne frei!“ heißt es zum zweiten Mal in diesem Monat an der Oper Frankfurt. Sänger*innen aus Ensemble und Opernstudio präsentieren ab

Freitag, dem 15. Januar 2021, um 19.30 Uhr

per Livestream – auch später abrufbar auf der Website der Oper (www.oper-frankfurt.de) bzw. deren YouTube-Kanal (www.youtube.com) – musikalische Nummern aus Oper und Operette.

 Zu den Mitwirkenden aus dem Ensemble zählen neben Cecelia Hall (Mezzosopran) auch die „Neuzugänge“ Florina Ilie (Sopran) und Brian Michael Moore (Tenor) sowie aus dem Opernstudio Danylo Matviienko (Bariton) und der in dieser Saison hinzugestoßene Gabriel Rollinson (Bassbariton). Am Klavier begleitet werden die jungen Künstler*innen von Solorepetitorin Anne Larlee, die Moderation übernimmt erneut Dramaturg Konrad Kuhn. Auf dem Programm stehen Ausschnitte aus IdomeneoLa clemenza di Tito und Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus MozartL’elisir d’amore von Gaetano DonizettiDie lustigen Weiber von Windsor von Otto NicolaiLes contes d’Hoffmann von Jacques Offenbach und Manon von Jules Massenet.


 

Mittwoch, 23. August 2017

Vorveranstaltung des Opernsaisonstarts 2017 in Frankfurt a.M.: DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL

Irina Simmes (Konstanze) und
Christoph Quest (Bassa Selim)
(c) Barbara Aumüller
Sonntag, 27 . August 2017, um 18.00 Uhr im Opernhaus
(Oper für Familien; pro Erwachsenen-Kaufkarte maximal drei Tickets für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 18 Jahre gratis, empfohlen ab 8 Jahren)

Sechste Wiederaufnahme
DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL
Deutsches Singspiel in drei Aufzügen KV 384 von Wolfgang Amadeus Mozart
Mit Übertiteln

Musikalische Leitung: Sebastian Weigle / Nikolai Petersen (29. September, 21., 26. Dezember 2017)
Inszenierung: Christof Loy
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Ute M. Engelhardt
Bühnenbild und Kostüme: Herbert Murauer
Licht: Olaf Winter
Chor: Markus Ehmann
Konstanze: Irina Simmes
Blonde: Gloria Rehm / Nora Friedrichs (29. September, 21., 26. Dezember 2017)
Belmonte: Thomas Blondelle / Martin Mitterrutzner (30. August, 3., 7., 9., 16., 29. September, 21., 26. Dezember 2017)
Pedrillo: Michael Porter / Peter Marsh (3., 16. September, 21., 26. Dezember 2017)
Osmin: Andreas Bauer
Bassa Selim: Christoph Quest u.a.

Einer der Höhepunkte der Intendanz von Bernd Loebe an der Oper Frankfurt war die Inszenierung von Die Entführung aus dem Serail von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) in der Spielzeit 2003/04. Presse und Publikum zeigten sich nach der Premiere am 19. Oktober 2003 gleichermaßen überzeugt: „Bravo für ein Musiktheaterereignis von Rang“, war in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu lesen. Nun wird die Erfolgsproduktion von Christof Loy zum sechsten Mal wiederaufgenommen. Die damalige Übertragung im
Radioprogramm des Hessischen Rundfunks sowie ein TV-Mitschnitt des HR – auch auf DVD erhältlich – in Zusammenarbeit mit dem Kultursender Arte sprechen für die Qualität dieser Arbeit. Christof Loy legte in der Zwischenzeit zahlreiche weitere akklamierte Frankfurter Produktionen vor, darunter zuletzt Bergs Wozzeck.

Weitere Vorstellungen: 30. August, 3. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 7., 9., 16., 29. September, 21., 26. (15.30 Uhr) Dezember 2017

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Freitag, 8. Mai 2015

Samstag, 16.5., Frankfurt: Letzter Schnupperoperntag für Jugendliche in dieser Saison - Neue Termine für die Saison 15/16

Operntage      (c) Stephan Morgenstern


Was bisher nur Schulklassen möglich war, ist seit der Spielzeit 2012/13 endlich auch Privatvergnügen! An vier ausgewählten Samstagen in der Saison können Jugendliche von 14 bis 19 Jahren einen ganzen Tag in der Oper Frankfurt verbringen und sie von allen Seiten kennen lernen. Der vierte und letzte Operntag im Rahmen des Vermittlungsprogramms JETZT! Oper für Dich in der Spielzeit 2014/15 widmet sich Gioacchino Rossinis Oper La Cenerentola (Aschenbrödel) am

Samstag, dem 16. Mai 2015, von 12.00 bis ca. 22.30 Uhr im Opernhaus.

Die Anmeldung ist ab sofort unter jetzt@buehnen-frankfurt.de möglich, die Teilnahme kostet 30 € pro Person (inklusive Führung hinter die Kulissen, szenischer Workshop, Abendvorstellung und Verpflegung).


Der Tag beginnt mit einer Führung hinter die Kulissen. Wie können eigentlich alle den Dirigenten sehen? Wie echt sehen die Requisiten aus nächster Nähe aus? Wer stellt all die Dinge her, die aus einem Bühnenraum ein Bühnenbild werden lassen? Und was tut überhaupt ein Inspizient?

Nach einer gemeinsamen Pause beginnt der szenische Workshop. Hier geht’s nicht um Theorie: Es wird kaum gesessen und wenig gelesen! Umso wichtiger sind Bewegung, Musik, Kreativität, Teamwork und Freude am Darstellen. Die Jugendlichen schlüpfen selbst in die Rollen des Stücks, Probenkostüme helfen bei der Verwandlung. So versuchen sie sich in Szenen, die jedes Kind u.a. aus der Märchensammlung der Gebrüder Grimm kennt: Wird es Aschenbrödel auch in Rossinis Opernversion gelingen, sich im Kampf um die Hand des schönen Königssohns gegen die garstigen Stiefschwestern durchzusetzen? Es wird also spannend!

Zum Abschluss des Tages darf der gemeinsame Vorstellungsbesuch nicht fehlen (19.30 Uhr). In der Pause können sich die jungen Besucher dann austauschen: Machen es die Opernsänger auf der Bühne wohl besser als sie selbst?

Operntage      (c) Stephan Morgenstern
Die Operntag-Reihe für Jugendliche von 14 bis 19 Jahren wird in der kommenden Saison 2015/16 fortgesetzt:

Mozarts Die Hochzeit des Figaro, Samstag, 3. Oktober 2015, Anmeldung ab 24. August 2015
Strauss‘ Der Rosenkavalier, Samstag, 30. Januar 2016, Anmeldung ab 30. November 2015
Janáčeks Die Sache Makropulos, Samstag, 27. Februar 2016, Anmeldung ab 27. Dezember 2015
Puccinis Il trittico, Samstag, 9. April 2016, Anmeldung ab 15. Februar 2016


Die Operntage finden jeweils von 12.00 bis ca. 22.30 Uhr statt und kosten 30 € pro Person (inklusive Führung hinter die Kulissen, szenischer Workshop, Abendvorstellung und Verpflegung). Die unbedingt notwendige Anmeldung für den 16. Mai 2015 ist ab sofort und für die vier Termine in der kommenden Saison ab dem oben angegebenen Datum möglich unter jetzt@buehnen-frankfurt.de.

Dienstag, 7. April 2015

Papiertheater Kitzingen: „AttaBoy und die Entführung“


Das Papiertheater Kitzingen lädt ein: 


„AttaBoy und die Entführung“


ein modernes, frech-romantisches Märchen für Menschen 
ab 12 Jahren
von Gabriele Brunsch






TERMINE:

Samstag, 11. April, 17 Uhr
Sonntag, 12. April, 17 Uhr
Freitag, 24. April, 17 Uhr
Samstag, 25. April, 17 Uhr
Sonntag, 26. April, 17 Uhr

 Kitzingen, Grabkirchgasse 4a


Gabriele Brunsch hat im Mozartjahr das Stück 
„AttaBoy und die Entführung“
geschrieben und für das Papiertheater inszeniert. Das Stück ist sowohl besinnlich,
aber vor allem heiter und spannend bis zum letzten Augenblick.
Es geht um die Entführung aus der Depression durch die Liebe und die Kunst.

Das einstündige Stück hat 10 Szenen. Es spielt in einer Großstadt.
Matthias, Spitzname: „AttaBoy“, ist ein Student, der sich durch die
Begegnung mit den Erkenntnissen der Wissenschaft dem Leben entfremdet.
Seine Freunde und seine kleine Schwester Franzi versuchen alles, um ihn
 umzustimmen, doch erfolglos. Erst das Zusammentreffen mit einem
 sonderbaren Mädchen in der Straßenbahn krempelt sein Seelenleben völlig um.
Theater vom Allerfeinsten im 3D-Format mit vielen überraschenden Effekten.



Bitte reservieren Sie per E-Mail, telefonisch unter 09332-8692
oder direkt auf der Homepage:

Freitag, 18. Juli 2014

Wie war's bei DER ZAUBERFLÖTE von der KOMISCHEN OPER, BERLIN, im Mannheimer Opernhaus?

Sarastro, Pamina und Tamino        (c) Bettina Straub

Die Zauberflöte verfilmt als Stummfilm-Oper, aber mit Gesang? Die Komische Oper Berlin macht es möglich. Unter der Intendanz des Australiers Barrie Kosky wurde mit sehr guter dramaturgischer Unterstützung und Erläuterung ein Feuerwerk der Einfälle, des Fantasienreichtums und der ungewöhnlichen Darstellungen verwirklicht.
Am 15. Juli 2014 im Rahmen des Mozartsommers im Nationaltheater Mannheim im ausverkauften Opernhaus zu sehen.

Bisweilen etwas kitschig wirkend, zu Beginn gar befremdlich und eigen, festigte sich bei den Zuschauern die Gewissheit, an diesem Abend etwas Außergewöhnliches zu sehen. Nicht bei allen, einzelne sprachen von langweilig, weil sie die Wiederholung der Bilder nicht gut fanden und etwas vermissten.

Die (komische) Oper entführte uns in die wunderbare Welt der Märchen, des Zauberlands, ein Schuss moderne Fantasyhandlung dazu. Völlig epochenübergreifend landen wir wie Träumende im Maschinenraum Leonardos und Jules Vernes, im 1770 aufkommenden frühindustriellen Zeitalter mit Fesselballons (die drei Knaben in einem Ballonkorb, gehalten von einem Großfalter), Egreniermaschinen, Webstühlen, Dampfmaschinen, -boote, -wagen. Kräftige Zitate aus der Stummfilmpoesie des Filmpioniers Georges Méliès versetzen uns 100 Jahre vor, später Charlie Chaplins und Buster Keatons Slapsticks, schleudern uns zurück in den Barock zwischen 1575 und 1770 mit der Implementierung von Theatermaschinen und allerlei Realistik und Vielfalt. Theatergeschichtlich erleben wir auch eine Verwirklichung des Harlekins in der Person des Papagenos. Viele, viele Einflüsse. Kein Wunder, dass die Geistes- und Musikwissenschaftler suchen und suchen, den Stein der Weisen aber nicht finden.

Wer das überaus empfehlenswerte Programmheft der Komischen Oper liest, erkennt schlagartig, dass wir trotz der modernen Zitate ganz nahe an der ursprünglich intendierten "Maschinenoper" von Mozart dran sind. Es wird auch klar, dass der hellwache Librettist Emanuel Schickaneder in seiner Uraufführung 1791 im Theater im Starhembergschen Freihaus auf der Wieden in der Wiener Vorstadt das betonte, was auch an diesem Abend deutlich wurde: Mozart sprengte den bisherigen Rahmen der Gattungsgeschichte, mischte Volkstheater und Harlekinaden mit Märchen- und Zauberoper, zitierte und veränderte die Antike, schuf eine "Mutter aller Opern", die "Große Oper". Die Uraufführung der Zauberflöte war auch eine Anleihe beim barocken Theater, echte Tiere auf der Bühne, Kerker, Paläste, Wasserfälle und Tempel. Dazu ein gerüttelt Maß an Flugmaschinen, Pyrotechnik, Blitz-, Donner-, Regenmaschinen. Spätere, sehr stark beachtete Aufführungen waren 1816 in der Hofoper Berlin die von Karl Friedrich Schinkel, ebenfalls in Berlin von (dem damals Bayer, heute Pfälzer genannten) Max Slevogt 1928, von Oskar Kokoschka in Genf 1965 und von Marc Chagall an der Metropolitan New York 1967.

Wir kommen ganz schnell in die Welt der Fabelwesen, des Märchens und - das ist entscheidend - des Traums - in dem der smarte (Barbie-)Tamino, Adrian Strooper, vor einer Drachenschlange fliehend durch einen Wald rennt. Er ist auf der Suche nach Pamina (herrlich aus den Twenties Nicole Chevalier mit dem berühmten Bubi- bzw. Faux-Bob-Kopf der Zeit), die er nur aufgrund eines Bild unsterblich liebt. Die Projektion der Umgebung beginnt und zeigt, was passieren wird. Die gesamte Umgebung wie Handlung wird filmisch eingefangen. Die Riesenschlange wird gejagt und witzig von den drei Damen erlegt. Tamino kommt in den Bauch der Drachenschlange - ein Skelettlager - wie einst Jonas in den Walbauch. Es treten im Prinzip nur die Protagonisten auf, die vor allem durch Drehtürenmechanik schnell und unkompliziert eingeblendet werden. Sie sind so ins Geschehen integriert, dass sie die Projektionen wie realistisch behandeln. Wir haben es mit Sänger(inne)n zu tun und mit leblosen, aber bewegten Projektionen, die ein Geschehen vorgaukeln, es illustrieren. Und alles lebendig, begreifbarer machen. Die Bildersprache ist ein direkter Übersetzer und Vermittler von Bedeutung und Geschehen, was die Texte alleine gesungen nicht schaffen würden.

Schickaneder hatte damals das Unmögliche versucht und diese Vielfalt an Assoziationen realistisch illustriert und befördert durch Schauspieler, Tiere und Effekte. Die Komische Oper setzt die Schrifteinblendungen der Stummfilme als Botschaften, Fragen etc. ein, die Fabeltiere fliegend, bei Papageno (herrlicher Harlekin von Dominik Köninger) die Eulen mit plötzlicher Verwandlung zu Frauen, weil der Lebemensch sich nach Wein, Weib und Liebe sehnt! Ganz drollig die Katze, die ihn immer begleitet. Was fürs Kindliche in uns. Der Raub der Stimme bei Papageno ein Umringtsein von sprechenden Mündern, er selbst verstummt.
Taminos Zauberflöte ist tatsächlich eine reizend nackte Trickfilm-Frau mit Flügeln, die flugs wie eine Libelle durch die Gegend saust und ihre wundersamen Melodien und Stimmungswandler versprüht. Papagenos Zauberglöckchen, mollige Trickfilm-Varietégirls, leisten ihren verzaubernden Part.
Die drei Damen (echt) aus den 1920er Jahren mit Zigarette in der Spitze drei Lebedamen aus der Großstadt.
Die Königin der Nacht (beachtlich verkörpert von Beate Ritter) eine imposante Spinne, die alle einmal einfängt,

Tamino, Pamina und Pageno. Mit Beinen, Dolchen und energetischem Gedöns werden sie gemaßgeregelt, damit ihnen auch klar ist, was das für eine Macht ist. Tamino gar gefangen im Netz mit Pamina-Trugbildern.
Monostatos (ein Nosferatu-Glöckner-Biest aus den Opergewölben, furchterregend und witzig gespielt von Peter Renz), der Sklave und Vollstrecker Sarastros, kann lüstern und gefährlich wirken, nach Zauberglöckcheneinwirkung samt seinen zwölf Höllenhunden affig entschärft zu pummeligen Varietégirls, auch mal lächerlich als Angsthase wirkend.
Sarastro (ehrerbietend, mächtig, fordernd und dennoch einen Hauch weich: Bogdan Talos) hat etwas von den Großstädtern um 1900, Zylinder, Gründerzeit. Er hat etwas  Mächtiges wie ein oberster Richter oder der Großindustrielle Krupp oder Stumm aus dem Saarland. Andere sahen schon Lincoln in ihm. Sein Verhör und Prüfung von Tamino und Pamina erinnert stark an eine Szene aus Dr. Frankensteins Labor. Er ist allgegenwärtig. Wer sein Reich betritt wird von riesigen Stellvertreterköpfen und Händen beherrscht. Ihm dienen Maschinentiere, bewaffnete Affen und Flugobjekte. Ein wildes Reich der Fabeltiere. Tamino, Pageno und Pamina geraten in seine (positiven) Fänge.

Tamino und Pamina meistern alles mit Bravour, sie werden von der Königin der Nacht zeitweise beherrscht, sie versucht Sarastro zu töten, der aber besiegt die Gegenmächte und befreit das Liebespaar, "In diesen heiligen Hallen ...".  Ihre Liebe steht im zweiten Aufzug auf dem Prüfstand: die Prüfungen des Schweigens, der Versuchung, des Abschieds - "Die Stunde schlägt..." - hier trennt sie brutal ein Pendel (Anleihe bei Edgar Allan Poe?). Pamina versucht sich zu töten, aber vergebens, das Blut kehrt zurück, Wunde wird verschlossen. An dieser Stelle muss man auch auf die antike Orpheus- und Eurydike-Sage hinweisen. Die Konstellation ist umgedreht. Wo Orpheus singend mit seiner Lyra den Verlust der Eurydike beklagt, ist es hier Pamina, die Tamino bei der Schweigeprüfung zu verlieren glaubt. Schließlich noch die imposanten Prüfungen des Feuers und Wassers. À la Jules Verne geht es mit einem Aufzug zum Mittelpunkt der Erde, immer heißer, immer mehr Feuer. Dennoch kann der feuerspeiende Herr des Feuers mit der Zauberflöte zu einem sanften Zeitgenossen verwandelt werden.

Papageno dagegen fällt durch alle Prüfungen, weil er sich an nichts hält, bei der Versuchung wünscht er sich sehnlichst ein Gläschen Wein, aber als er am Ende drei Wünsche frei hat und sich immer nur Papagena wünscht, bekommt er sie auch, obwohl es nach Scheitern der Prüfung aussieht. Eine riesige Bombe platzt und die fesche Papagena im reizenden Gogo-Dessous ist endlich da. Die Bombe war mehr ein großes Knallbonbon an Fasching.

Die Königin der Nacht mit ihren drei Damen und dem übergelaufenen Monostatos werden endgültig nach ihrem versuchten Anschlag auf Sarastro besiegt. Die Liebe hat gewonnen. Die Paare, die füreinander gedacht waren, sind zusammen.

Wer also damit leben kann, dass das Dramatische humorvoll entschärft ist, die heilige Ernsthaftigkeit des Theaters sozusagen nach Art des Volkstheaters,  Zirkusvariétés und frühen Films mélièshaft und chaplinesk verändert ist, ohne an Aussagekraft zu verlieren, der kann einen wunderbar heiteren und quasi auch leicht verständlichen Abend, mit Spannungsspitzen à la Stummfilm erleben. Und nicht vergessen: Die Produktion wendet sich auch an Kinder ab 10 Jahren! Ich bin auf weitere Produktionen der Komischen Oper gespannt, sofern sie mir zugänglich sind.


 

Montag, 5. August 2013

Wie war's in der Italienischen Nacht im Amphittheater Trier?


Daniel Fiolka, Laura Nicorescu, Emiglio R.
(alle Fotorechte: Stefan Vieregg M.A.)
Venezia Festival Opera
(alle Fotorechte: Stefan Vieregg M.A.)
Der Dritte Abend der Open-Air-Reihe im Amphittheater Trier war am Sonntag, den 28.07.2013 die "Italienische Nacht" mit einem bunten Potpourri aus Opern der großen Italiener Verdi, Rossini, Pucchini, Bellini und Donizetti. Aber auch Mozart wurde integriert, spielt doch die Hochzeit des Figaro in Italien. 

Laura Nicorescu  (alle Fotorechte: Stefan Vieregg M.A.)
Mit exzellenten Stimmen vom Bariton Daniel Fiolka, der seit Jahren im festen Ensemble der Staatstheaters am Gärtnerplatz in München engagiert ist und dort zahlreiche tragende Rollen übernimmt, über den Tenor Emiglio R. bis zur rumänischen Sopranistin Laura Nicorescu, die am Beginn einer großen internationalen Karriere steht: Nach ihrer Ausbildung am Mozarteum Salzburg ist sie seit September 2008 im Jungen Ensemble der Bayerischen Staatsoper in München. Dieses Trio bot nicht nur wundervolle stimmliche Leistungen, sondern auch herrlich komödiantische Einlagen. Allein das Mimenspiel von Laura und Emiglio war ein Besuch wert. 
Die Opernsänger hatten beste musikalische Unterstützung vom Venezia Festival Ensemble aus Bulgarien, die schon donnerstags zuvor Nabucco spielten. Sie sind auch kommenden Sonntag in Bad Dürkheim mit La Traviata zu hören. Das Opern-Ensemble ist auf italienische Musik spezialisiert. Umringt war das Geschehen von Gastronomie und feinen Weinen aus dem Eulener Hof. Wie auch bei Nabucco ein Publikum in der Mehrzahl älter als 50 Jahre, Klassik ist kaum noch beliebte Musik der U50-Jährigen. Dennoch trafen sich rund 1000

In der Pause (alle Fotorechte: Stefan Vieregg M.A.)
Leute. Die Pause wurde auf 1 Stunde verlängert und die Gastronomie freute sich ...

Nach der Begrüßung von Bariton Daniel Fiolka, der auch sehr charmant Wissen, Erklärungen und Details aus dem Leben der Komponisten oder dem Operngeschehen einstreute, ging es los mit "Il barbiere di Siviglia" von Gioachino Rossini. Rossini konnte sich mit 37 Jahren bereits zur Ruhe setzen und sich ganz seinem Lieblingshobby, der Kochkunst, widmen ... Es folgte von Gaetano Donizetti aus der Opera Buffa "Don Pasquale" die Sequenz "La Donna del Don Pasquale". Ein Heiratsvermittlungsversuch, sprich Kuppelei ... Malatesta versucht seine Schwester Norina als angeblich reiche Frau unter die Geldhaube zu bringen. Die liebt allerdings Ernesto, den Neffen des alten Freiers. 
Es folgte der Superhit "La donna è mobile" („Die Frau ist launisch“ oder „O wie so trügerisch sind Weiberherzen“) aus dem Kanzone des Herzogs von Mantua im dritten Akt von Giuseppe Verdis Oper „Rigoletto“ (1851). Mit diesem Lied erntete auch Fritz Wunderlich, der früh verstorbene Tenor aus dem rheinland-pfälzischen Kusel, Weltachtung. 
Mit einem Ausflug zu Mozarts "Hochzeit des Figaro" (1786) und der Szene 3. Akt, Duett: „Crudel! Perché finora farmi languir così?“ – „So lang' hab' ich geschmachtet“, in der Susanna, die Figaro liebt, aber der Frau des Grafen einen Gefallen tun will, als Gräfin verkleidet sich mit dem bereits erheblich verwirrten Grafen im Garten trifft. 
Emiglio R. (alle Fotorechte: Stefan Vieregg M.A.)
Nach einer konzertanten Einlage ging es weiter mit der "Arie der Nicoletta" auch aus der "Hochzeit des Figaro". Wir hörten eine Szene aus "L’Italiana in Algeri" von Gioachino Rossini und kamen über Bizets Carmen zum Lieblingszitat des Bariton. "Ihr Lächeln überstrahlt die Sterne" aus "Il Trovatore" (1853). 
Die Ouvertüre aus Rossinis "La Cavalleria Rusticana", ein Geschehen um Blutrache wie im Pate III, so Fiolka, führte uns unter anderem noch zu Puccinis "Bohème" über Musette bis zu einigen Zugaben, darunter das klassische Evergreen "O sole mio" von  Eduardo Di Capua (1898). 

Frenetischer Beifall für die reizende Laura, den schelmischen Emiglio und den humorvollen Moderator und Bariton Daniel.

Dienstag, 9. Juli 2013

Mosel-Musikfestival am Wochenende: Klassik für Kinder, Wanderer-Fantasien und Corelli

Samstag, 13. Juli    I    15.00 Uhr   I   Synagoge Schweich

Große Klaviermusik für kleine Leute

Eintritt: 10 € inkl. VVKFreie Platzwahl

Ein vergnügliches Konzert für kleine und große Leute, Matthias Kirschnereit am Flügel und wunderbarer Musik aus den ‚Kinderszenen‘ von Robert Schumann, Bartóks „für Kinder“ und Auszügen aus Helmut Lachenmanns „Kinderspiel“. 


Samstag, 13. Juli    I    20.00 Uhr   I   
Rokokosaal/Innenhof Kurfürstliches Palais

Wanderer-Fantasie

Matthias Kirschnereit, Klavier

Eintritt: 38 € inkl. VVK

Matthias Kirschnereit ist als „Ausdrucksmusiker par excellence“ (FAZ) den bewegten Klängen von Mozart (Türkischer Marsch), Debussy (Movement) und Rachmaninov auf der Spur. Seine musikalischen Hausgötter finden sich vor allem in der deutsch-österreichischen Romantik: Schumann, Schubert, Brahms, das ist neben Mozart und Rachmaninov seine Welt. Genau damit hat sich Matthias Kirschnereit in die Belle Etage der Pianistenzunft gespielt. Für seine Weltersteinspielung von Mendelssohns 3. Klavierkonzert erhielt er 2009 einen ECHO Klassik. 


Sonntag, 14. Juli    I   17.00 Uhr   I   Evangelische Kirche Enkirch

Corelli à la mode 

Stefan Temmingh & Wiebke Weidanz
Eintritt: 30 € inkl. VVK
Freie Platzwahl

Ein Konzert in Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach.

Der gebürtige Südafrikaner hinterlässt bei seinen Konzerten tobende Säle und ein hingerissenes Publikum; so auch bei seinem Mosel Musikfestival-Debüt im Sommer 2011 in Kloster Machern. Mit seinem einzigartigen Flötenklang, seiner Virtuosität und Leidenschaft gehört Stefan Temmingh zur Weltspitze der Blockflötisten. Wie die Geigensonaten Corellis und seiner barocken Zeitgenossen in teils atemberaubenden Verzierungen auf der Blockflöte klingen, zeigt er zusammen mit der Cembalistin Wiebke Weidanz, der Leipziger Bachpreisträgerin 2000.

Donnerstag, 16. Mai 2013

Wie war's bei ALLEGRETTO KABARETTO, Detlev Schönauer meets Klassik?



Am Mittwoch, dem 08. Mai 2013 präsentierte Neunkirchen/Saar "Allegretto Kabaretto" in der Neuen Gebläsehalle. Ein Programm von Detlev Schönauer und dem Orchestre Symphonique SaarLorraine ganz nach dem Motto " Kabarett meets Klassik". Das Programm soll dazu beitragen, die allgemeine Schwellenangst vor der ernsten Muse etwas abzumildern. Und es rentiert sich wirklich nur für Zuschauer, die genau das interessiert, Klassik mal lustig erklärt zu bekommen, oder die wissen wollen, was Detlev Schönauer da ausgeheckt hat. Ca. 350 Zuschauer waren da, um ihn mal "ernst" zu erleben.

So ernst war er natürlich nicht, sondern wie immer gut gelaunt, aber nicht gerade kabarettistisch mit spitzer Zunge, quasi ohne Waffenschein, wie bei anderen Zeitgenossen. Es wurde nicht scharf geschossen, sondern sanft geulkt. Über was? Wir kennen ja seine Rundumschläge, die Pfälzer kommen ganz schlecht weg, nicht nur dass sie generell nur die zweite Geige spielen, sondern auch sonst die A-Karte gezogen haben, weil sie eben vom lieben Herrgott seiner Meinung nach intellektuell nicht so reich ausgestattet sind wie die Saarländer. Das ist eben auch ihre Rolle im Orchester: unwichtig! Dann das Aufstöhnen, dass an diesem Tag natürlich auch Saarbrücken von den Franzosen überrannt wurde, weil sie ja zu den allseits beliebten Supermärkten der Preiswertklasse strömten. Wo wir die Verlierer sein sollen, trumpft der Nachbar mit Pkw-Masse auf - soweit ist es gekommen an diesem französischen Feiertag. Die Klischees werden ordentlich bemüht, der Bürger dankt es, denn da kann man einfach mal über manches herziehen.

Aber was ist mit dem ernsten Teil? Detlev Schönauer zeigt seine klassische Bildung und Musikalität, erklärt nicht nur in humorvollem Saarland-Schnodderton die Zusammensetzung des klassischen Sinfonieorchesters, sondern auch die Instrumente, die Geigen, Bratschen, Violoncellos (übrigens, es hätte sich ein Pfälzer beim Versuch ein Cello wie eine Geige zu spielen mit dem Cellostachel - dem Standstab des Cellos - erstochen) und in diesem Orchester ein selbstgebauter Kontrabass, ferner Holz- und Blechblasinstrumente. Einige Instrumente oder deren Mundstücke wurden in seine Vorführung miteinbezogen.



Das Orchester spielte schön mit bei der humorvollen Reise durch die Musikbildung und interpretierte ohne auffällige Höhepunkte eine Ouvertüre von Otto Nicolai, die Sinfonie Nr. 35 für Orchester D-Dur "Haffner-Symphonie" von Mozart und schließlich "es Carmen" von Bizet für Orchester und einen Dummschwätzer, womit der saarländische Kabarettist aus "Jacques' Bistro" keinen Pfälzer meinte ... :-)  Aber es zeigte auch keine großen Anstalten mehr zu tun als Musik zu spielen. Detlev Schönauer thronte in Opas Sessel am Bühnenrand und erklärte dem werten Publikum auf Umgangssprachlich im Dialekt das Geschehen um die heißblütige, raufwütige nymphomane Angehörige der ethnischen Minderheit Sinti und Roma, wie man das heute ausdrücken soll, ohne liebestolle rassige Zigeunerin zu sagen. Sie jobbte als 400-Euro-Kraft im Nebenjob bei einem Schmuggler, den Rest verdiente sie als Arbeiterin und Flittchen. Wegen einer Rauferei mit Körperverletzung landete sie im Knast und wurde wieder befreit, am Ende starb sie durch den rasend eifersüchtig gewordenen José durch einen Messerstich ins Herz. Der Herr, Don José, muss ins Kittchen, der Rivale und Torero Escamillo geht leer aus. Den Abschluss bildete dann auch das fulminante Lied vom Torero, das irrtümlicherweise für das Lied von der Schwiegermutter gehalten würde. 

Inhalt von Carmen:

Die Arbeiterinnen der Zigarettenfabrik von Sevilla haben Pause. Sie flanieren auf der Straße und umgarnen die Soldaten, die hier stationiert sind. Die Zigeunerin Carmen, eine der Arbeiterinnen, hat es auf den jungen, hübschen, aber unerfahrenen Soldaten José abgesehen.
Kurze Zeit später flammt unter den Mädchen ein Streit auf; Carmen verletzt eine Kollegin mit einem Messer. Ausgerechnet José muss sie verhaften. Sie überredet ihn, sie laufen zu lassen. Daraufhin wird er selbst verhaftet.
Einige Tage später wartet Carmen in einem Schmugglerversteck auf die Rückkehr von José. Endlich kommt er, die beiden sind glücklich, bis der Zapfenstreich ertönt. Der pflichtbewusste José muss in die Kaserne zurück. Darüber ist Carmen empört, sie wirft ihm vor, daß er sie nicht wirklich liebt, wenn ihm jetzt seine Pflicht wichtiger ist. In diesem Moment erscheint Joses Vorgesetzter und macht Carmen schöne Augen. Rasend vor Eifersucht verletzt José ihn mit seinem Schwert.
Nun muss José fliehen und sich verstecken. Er findet bei den Schmugglern und Zigeunern Unterschlupf. Jetzt, da José bei ihr ist, verliert Carmen das Interesse an ihm. Ihr war es nur um die Eroberung gegangen. Sie wendet sich dem strahlenden Torero Escamillo zu. Der abgewiesene José schwört Rache.
Vor der Arena zu Sevilla. Carmen will zum Stierkampf. Auf dem Weg dorthin taucht José auf und gesteht ihr noch einmal seine Liebe. Sie aber verlacht ihn nur. Rasend vor Wut ersticht José die Zigeunerin und bricht dann über ihr zusammen. 

Dienstag, 14. Mai 2013

Wie war's bei "Così fan tutte" im Pfalztheater Kaiserslautern


v. l.: Melanie Lang (Dorabella), 
Adelheid Fink (Fiordiligi)
Wer ist jetzt untreuer, Männer oder Frauen? Mozart hatte 1790 diese Frage gestellt und in seiner Oper "Così fan tutte o sia La scuola degli amanti (it. „So machen es alle (Frauen) oder Die Schule der Liebenden")", geschrieben für die Karnevalssaison, ein lustiges Verwirrspiel inszeniert, das jedoch die Gemüter erhitzte und auch beunruhigte.

Die ehrbaren Frauen einfach nur Flittchen, die nicht treu sein können? Jedenfalls war es wohl noch ratsamer die Frauen anzuprangern, als die Männer als Träger der Politik, Gesellschaft, Kultur und Religion so einfach zu verunglimpfen. Was jeder ahnte, aber nicht darüber sprach, Mozart brachte es auf die Bühne. Fremdgehen ist so leicht möglich wie vieles andere auch. Gerade Frauen sollte man nicht vertrauen, denn "So machen es alle", wie der Titel ja schon sagt. Ein Spur sexistisch würden wir heute sagen. Seine Musik kam an, das Thema wurde lange Zeit jedoch als anstößig, frivol, albern abgetan, Beethoven und Wagner äußerten sich ablehnend. So wurde die Oper im Laufe der Zeit immer wieder geändert, die Personen, das Geschehen entschärft, die Hochzeit im Spiel verändert etc. Tanja Hermann, die Dramaturgin Konzert, Ballett und Musiktheater, klärte dazu detailliert im Vorgespräch auf.

Die Aktualität ist ungebrochen, heute geht man gelassener, unbesorgter und wohl auch weniger  berührt an die Thematik ran und sie ist gerade auf der Bühne weiterentwickelt. Es fehlt jedoch nichts an der Brisanz des Betrügens, der Leidenschaft, der Gram und des Leidens, wenn es passiert und die Betroffenheit vorliegt.

Daniel Böhm (Guglielmo), Daniel Kim (Ferrando),
sitzend: Alexis Wagner (Don Alfonso)

Die Oper in zwei Akten in Kaiserslautern, besucht im Pfalztheater am 05.05.2013, beginnt auch zunächst wie ein modernes Bühnenstück von Botho Strauß, wo die Figuren etwas verloren und unvermittelt auftauchen. Die Damen schwärmen von ihren Männern, man muss ihnen zugutehalten, dass sie ihnen auch lange und widerstandsfähig treu bleiben, bevor sie sich erweichen lassen. Fiordiligi schwärmt von ihrem Verlobten Guglielmo, er sei so gut aussehend, draufgängerisch und liebevoll, Dorabella von ihrem Ferrando, wie er so bedrohlich und verführerisch ist. Aber hier wird schon was klar: Der Regisseur lässt sie die Bilder tauschen. Ach, was hat das wohl zu bedeuten? :-)

Warum kommt es überhaupt zur Prüfung der Damen, die noch nichts ausgefressen haben? Alles wegen einer Wette. Don Alfonso (seriös verführerisch: Alexis Wagner) ist schuld. Er, der Erfahrene, lässt sich nichts mehr vormachen, er wettet, dass beide Frauen fallen werden, wenn es drum ginge. Die Verlobten halten dagegen. Mit einem Trick lässt er Ferrando (leidenschaftlich: Daniel Kim) und Guglielmo (verliebt und aufbrausend: Daniel Böhm) auf Geheiß des Königs in den Krieg ziehen und als fremde Soldaten, die die Frau des Freundes auf Herz und Nieren testen sollen, zurückkehren. Die Bärte als Triumph der Männlichkeit verstecken die beiden, sollen sie zu Siegern machen, ganz abgesehen davon, dass die Glaubwürdigkeit des Geschehens etwas schwach ist, wieso sollten die Schwestern nicht den Freund der anderen wegen eines Bartes leicht erkennen können? Aber das ist die künstlerische Freiheit der Opernkomponisten.

Das Dienstmädchen Despina (schwer berechnend: Monika Hügel oder Arlette Meißner) hier noch ganz die Beschützerin, warnt vor den Soldaten, die nie treu sind: "unverbesserliches, schändliches Geschlecht!". Der erste Verführungsversuch wird vehement abgewehrt. Hier klingt schon klar mit, dass Männer keinerlei Ehr in Liebesdingen haben. Sie sollen ja auch die Freundin des anderen verführen, allein schon durch diese Tat machen sie sich zu Betrügern an ihrer Liebe. Beim zweiten Versuch mimen sie die total Verliebten, die sich wegen ihrem Liebeskummer umbringen müssten, um die Gunst der Schwestern zu erschleichen. Die sind nur böse wegen des Betrugs und wehren wieder senza sforzo ab. Die Männer freuen sich, ginge es so weiter, wären sie die Sieger der Wette.



Alle Fotos von Hans-Jürgen Brehm-Seufert


In Akt zwei allerdings rechnen sie nicht mit der Hinterlist von Alfonso, der Despina besticht, ihr Vorteile verspricht, und siehe da: Despina predigt ihnen, dass "Frauen schon mit 15 wissen müssen, wo der Teufel den Schwanz hat", sie müssten "lügen und betrügen können, ohne rot zu werden". Sie stimmt den Lobgesang auf die Freiheit ein: "Abgestreift diese Fessel", "Schluss mit der Sklaverei"! Die Männer freuen sich derweil über das Spiel im Allgemeinen, das ganz selige Tauschperspektiven eröffnet. Despina gibt zum Besten, sie verehre gar den Teufel, nur Männer seien noch besser. Die Schwestern denken um, zuerst kippt Fiordiligi, natürlich mit schamhafter Reue über den Verrat, die Untreue, die auf ewig verborgen bleiben sollen, Ferrando nimmt ihr Kettchen als Beweis mit. Guglielmo aufgebracht verlässt die Illusion und durchschreitet das Theater - der Regisseur Andeas Pronkalla lässt ihn vor Wut rasend durch die Zuschauerreihen laufen, aufgeregt deklamierend: "Ihr Frauen treibt es mit allen, es ist nicht zu glauben!" Auch Ferrando ist in einem schweren Zwiespalt, seine Dorabella liebt er zu sehr, als dass er sie weich zu werden wünscht. Aber das Schicksal ist gegen sie: "Amor ist ein Dieb, fesselt die Seele ... wenn er dich zwickt, mach alles, was er will." Fiordiligi verkleidet sich als ihr Verlobter und versucht die Verführung durch Mannesauftritt und Kampf abzuwenden, aber sie gibt sich auch so verliebt hin. Guglielmo bezwingt schließlich auch Dorabella. Und Alonso hat die große Entschuldigung parat: "Was andere Leute Laster nennen, bei Frauen ist es eine Herzensnotwendigkeit!" 

Als Ausweg bliebe nur die Heirat. Und so unterschreiben die Damen und falschen Freier einen Ehevertrag in Anwesenheit des Notars. Den zurückkehrenden Männern, die die Wette verloren haben, wird von klagenden Frauen alles gestanden. Der Sündenfall liegt offen. Der aufgebrachte Guglielmo wünscht den Weibern Giftgetränke zur Strafe. Aber schließlich wird der Spuk aufgedeckt, der Notar ist nur Despina gewesen, die vom Maskenball gekommen wäre, und mit Alfonsos Schlussplädoyer endet die Beweisführung, dass Liebe, Treue und Redlichkeit ebenso wie Partner leicht veränderbar seien: " Vergebt euch, denn wer das Auf und Ab des Lebens gelassen nimmt und darüber lacht, bleibt gelassen in den Stürmen des Lebens."

Sonntag, 5. Mai 2013

Heute Abend im Pfalztheater Kaiserslautern: Così fan tutte

05.05.2013  I  18:00 Uhr I  Pfalztheater, Großes Haus 

Così fan tutte

Opera buffa
von Wolfgang Amadeus Mozart

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Text von Lorenzo da Ponte



Zwei junge Männer gehen mit einem „Philosophen“ eine Wette ein über die Treue ihrer Bräute. Verkleidet machen Ferrando und Guglielmo den Schwestern Fiordiligi und Dorabella den Hof. Zunächst erweisen sich die beiden Frauen als standhaft, doch angestachelt von Don Alfonso und mit Hilfe der Kammerzofe Despina ziehen Ferrando und Guglielmo alle Register der Täuschung und Verführungskunst, um den Beweis der Treulosigkeit der Frauen zu erbringen. Das erotische Doppelspiel über Kreuz stürzt letztendlich alle vier Liebenden in einen Strudel ungeahnter Gefühle, der alle am Ende verwirrt zurücklässt.

Dem Libretto von Lorenzo da Ponte soll eine Liebesaffäre zugrunde liegen, über die sich zur Zeit Kaiser Josephs II. ganz Wien amüsierte. Wolfgang Amadeus Mozart komponierte „Così fan tutte“ für die Wiener Karnevalssaison 1790. Wie immer in seinen Opern geht es auch hier um die Liebe, doch mit so viel Skepsis hat Mozart sie nie zuvor abgebildet. Insbesondere im 19. Jahrhundert hielt man die Geschichte für zu frivol, sodass man der wunderbaren Musik ganz andere, harmlosere Handlungszusammenhänge unterlegte. Dabei stehen sich in dieser Opera buffa Heiterkeit und Ernst, echtes und gespieltes Gefühl, authentischer Ausdruck und parodierende Übertreibung in einer einzigartigen Balance gegenüber. „Così fan tutte“ – „So machen’s alle“ ist von der brillanten Ouvertüre an das Leitthema der Oper. Im Wortsinn des Librettos sind die Frauen angesprochen, doch Mozarts Musik lässt keinen Zweifel daran, dass auch die Männer gemeint sind, denn sie sind im gleichen Maße wie die Frauen Betrogene und Betrüger.

Samstag, 23. März 2013

Rappercomedymilieu kommt groß raus mit Buddy Ogün-DVD “Ich mach sie klar, was’ los!”



Eine erfolgreiche V.I.P.Was'Los!-Tour zu seiner gleichnamigen Debüt-DVD, schwindelerregende Klick-Zahlen seiner Kultvideos auf YouTube und diverse Hits (u.a. “King” im Battle mit Kool Savas) geben Buddy Ogün, Comedian mit den multiplen Persönlichkeiten, eine gute Vorlage für seine neue DVD “Ich mach sie klar, was’ los!” Man braucht schon einen speziellen Humor, wenn man Ogün mit komödiantisch verzerrtem Gesicht und seinen Freund Mozart mit dauernder Doofmann-Hundehängezunge und -Hecheln aushalten will. Also nichts für Kabarettfreunde oder solche des feinen Humors, derbe Comedy erwartet einen. Die Ogünfreunde wollen das, stark dabei: Jugendliche und junge Erwachsene.


Worum geht es im Film? Es sollte ein ganz normaler Auftritt von Ogün werden. Und auch, wenn Ogün und sein Manager Mozart erst auf den letzten Drücker in der Location ankommen, wäre es vermutlich auch ein solcher geworden, gäbe es da nicht diese wunderschöne Überraschung, die auf Ogün und Mozart wartet – Steffi!
Die hübsche Blondine, die Ogün und Mozart am heutigen Abend im Backstage - Bereich betreuen soll, erobert ihre Herzen im Sturm. Sofort entsteht ein heißer Konkurrenzkampf zwischen den beiden, wer diese Schönheit für sich gewinnen kann. Obwohl sie - klar auf der Hand - zu keinem von beiden einen Draht hat. Ogün beginnt die Show zwar nach Plan, doch er hat nur noch eines im Sinn: Er muss Steffi klarmachen! Also bricht er den Auftritt ab, um sein Ziel in Angriff zu nehmen. Vom eigentlichen Programm bleibt somit nicht viel übrig und die Show entwickelt eine unaufhaltbare Eigendynamik.
Ogün gerät in noch größere Schwierigkeiten, als ihm seine Ex-Freundin Derya, die ihn unbedingt zurückgewinnen will, hinter der Bühne auflauert. Es entsteht ein geniales Chaos, in dem alle Charaktere von Buddy Ogün den Weg auf die Bühne finden und auf dessen Höhepunkt der Veranstalter Kalle die Show abbrechen will.
Die große Frage zum Schluss bleibt natürlich: Wer gewinnt den Kampf um Steffi?

2012 krönte der König der deutschen Comedy Hape Kerkeling in einem Interview mit der Zeitschrift HÖRZU den Hamburger Comedian zum Prinzen:
Hörzu: „Wie zufrieden sind Sie mit dem Comedy-Nachwuchs? Welche Gesichter sind Ihnen in letzter Zeit aufgefallen?“
Hape Kerkeling: „Buddy Ogün aus Hamburg ist großartig. Er produziert seine eigenen Filme. Ich bin durchs Internet auf ihn aufmerksam geworden. Den jungen Mann halte ich für genial und hoffe, dass aus dem wirklich etwas ganz Großes wird. Er ist sehr eigenwillig.“


Mittwoch, 16. Januar 2013

Heute Abend in Saarbrücken: Mozart, Roland Schimmelpfennig, Joseph Conrad (Diem & Ziegler)

Die Entführung aus dem Serail
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart  

Saarländisches Staatstheater
Schillerplatz 1
66111 Saarbrücken
Telefon:     +49(0)681 3092-0

http://www.saarlaendisches-staatstheater.de/
19:30 Uhr

Seine zu Lebzeiten erfolgreichste Oper ist ein Schlüsselwerk in der Entwicklung Mozarts: 26-jährig befreit er sich aus seiner untergeordneten Stellung beim Salzburger Erzbischof, löst sich aus den Fängen seines bestimmenden Vaters, heiratet und lebt in Wien als erster freischaffender Komponist überhaupt. »Die Entführung aus dem Serail« wird zum frischen, optimistischen Manifest einer Emanzipation, gekleidet in das modische Gewand einer Türkenoper. Konstanze, ihre Zofe Blonde und der Diener Pedrillo sind in Bassa Selims Reich festgesetzt. Der Hausherr beschwört Konstanze, sich ihm hinzugeben. Doch hat Selim – um es mit Pedrillo zu formulieren – »so viel Delikatesse, keines seiner Weiber zur Liebe zu zwingen«. Währenddessen plant Belmonte, Konstanzes Bräutigam, die drei Europäer aus dem Serail zu befreien. Die Flucht wird vereitelt, die Flüchtenden entdeckt. Entgegen allen bösen Vorahnungen schließt die Oper jedoch glücklich und erweist sich als Werk der Aufklärung.

Die Oper wird in deutscher Sprache mit deutschen und französischen Übertiteln aufgeführt.

Der Goldene Drache
Theater

Alte Feuerwache
Am Landwehrplatz 2
66111 Saarbrücken
+49(0)681 3092-0
http://www.saarlaendisches-staatstheater.de/
19:30 Uhr


Ein Thai-China-Vietnam-Schnellrestaurant irgendwo in Deutschland. In der Küche krümmt sich ein kleiner Chinese vor heftigen Zahnschmerzen. Er hat keine Papiere, keine Arbeitserlaubnis, keine Krankenversicherung. Eingereist ist er, um seine Schwester zu suchen, von der kein Lebenszeichen zur Familie nach China dringt. In diesem unheilvollen Zahn »verdichtet« Roland Schimmelpfennig die ganze Globalisierung, die Geschichte der Verlierer, der rechtlosen Hilfsarbeiter.
Schimmelpfennig erzählt seine (todtraurige) Geschichte zwischen Thai-Suppe Nr. 6, scharf, und gebratenen Reisbandnudeln Nr. 82 auf unglaublich komische und absurde Weise.
Das Stück, 2010 mit dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet, ist eine Steilvorlage für ein spielfreudiges Ensemble. Nur fünf Schauspieler verkörpern in schnellen Wechseln mit Woks jonglierende Asiaten, versnobte Stewardessen, unglücklich Liebende, düstere Ehegatten und teuflisch schmierige Lebensmittelhändler.


Herz der Finsternis
Theater mit Musik nach der Erzählung von Joseph Conrad


sparte4
Eisenbahnstraße 22
66117 Saarbrücken
+49(0)681 3092-0
http://www.sparte4.de
20:00 Uhr 


Kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts: Marlow reist im Auftrag einer belgischen Handelsgesellschaft in den Kongo, auf der Suche nach Kurtz. Dieser hat sich einen legendären Ruf im Handel mit Elfenbein erworben, einem begehrten Importgut des Imperialismus. Auf dem Weg dorthin hört Marlow grässliche Dinge über Kurtz und dessen auf Gewalt, Willkür und Menschenverachtung begründetes »Reich«. Marlows Reise in die tiefste afrikanische Wildnis, ins Herz der Finsternis, gleicht einer Reise in die eigenen seelischen Abgründe. Seine Begegnung mit Kurtz gerät schließlich außer Kontrolle: Einerseits widern ihn dessen Obsessionen an, andererseits kann er sich der Faszination dieses Menschen, der die Kategorien von Gut und Böse, von Moral und Unmoral ausgelöscht hat, nicht entziehen.
Joseph Conrad verhandelt Gier, Rassismus und Grenzüberschreitungen der menschlichen Psyche – ausgedrückt in der Lust am Bösen und Obsessiven. Das »Herz der Finsternis« wurde von Francis Ford Coppola auf den Vietnamkrieg hin aktualisiert – im Film »Apocalypse Now«.
Das Team Diem & Ziegler (»Fup«, »Der Pol« und »20.000 Meilen unter den Meeren«) wird diese Geschichte als episch-psychedelischen Liederabend erzählen.


Dienstag, 9. Oktober 2012

Regionalevent-Potpourri: 9.-14.10.2012

Konstantin Wecker    (c) wikipedia
"Gorbatschow und Freund". Das Konzert mit Balalaika und Klavier. Di.,9.10., 20 Uhr, Stadttheater, Aschaffen­burg. www.aschaffenburg.de

"Wut und Zärtlichkeit". Das Konzert von Konstantin Wecker. Di., 9.10., 20 Uhr, Europahalle, Trier.
www.trier-info.de

"Hallesche Anthologie".
Fünf Autorinnen lesen Texte mit Bezug zur Saalestadt. Di., 16.10., 20 Uhr, Prinz-Max-Palais, Karlsruhe. Info-Telefon: 0721 1334087

"Die Entführung aus dem Serail". Das Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart. Fr., 12.10., 19.30 bis 22 Uhr, Saarländisches Staatstheater, Saarbrücken, www.theater-saarbruecken.de

Whiskyprobe mit Live-Musik der Band Frank McCIoud & The Rebels. Sa., 13.10., Einlass 19.15 Uhr, Haus Rassiga, Maikammer. www.maikammer.de

Männerensemble Choract
singt Werke des Liedermachers und Komikers Otto Reuter. Sa., 13.10., Einlass ab 19 Uhr, Alte Synagoge, Schweich. www.kultur-in-schweich.de

Komödie "Gerda & Walter" mit Klavier­musik. So., 14.10., 15 Uhr, Unterhaus, Mainz. www.mainz.de

"Geisterstunde auf Schloss Balmor". Die Gruselkomödie für Kinder. So., 14.10., 16 Uhr, ev. Gemeindehaus, Gauangelloch. www.die-possenreisser.de


Weitere Events in dieser Woche: viereggtext/Regionale Events

Samstag, 10. Dezember 2011

Für Sie besucht: Zauberhafter Abend mit Andrea Reichart und ihrem Quintett in Neunkirchen/Saar


9. Dezember 2011, Neunkirchen/Saar, Stummsche Reithalle, Andrea-Reichart-Quintett, 20:30 Uhr
In meinem kleinen Apfel   (W.A. Mozart)

In meinem kleinen Apfel
Da sieht es lustig aus
Es sind darin fünf Stübchen
Grad' wie in einem Haus

In jedem Stübchen wohnen 
Zwei Kernchen schwarz und fein 
Sie liegen drin und träumen 
Vom lieben Sonnenschein

Sie träumen auch noch weiter 
Gar einen schönen Traum 
Das sie einst werden hängen 
Am lieben Weihnachtsbaum

Schon mit dem ersten Lied schuf und bestätigte das Quintett die Erwartungshaltung der Gäste: Klar war, dass man hier feine und erlesene Arrangements erwarten durfte. Zu hören gab es Klassiker der deutschen Weihnachtsmusik sowie aus dem amerikanischen Songbook in neuem, und das muss man wirklich sagen - angenehmerem, leichterem und schönerem Glanz.
Frei von allem Kitsch und Zuckerwatte bot Andrea Reichart eine ausgeprägte tragende Stimme, fehlerfreie Darbietung und feine Artikulation, sehr konzentriert und dennoch entspannt. Manchmal zu undynamisch in der Reihenfolge die integrierten Soli durch eine häufige Weitergabe der Melodienkette an das Sax und danach an die Guitar, aber ebenfalls von Könnern und  profilierten Improvisationskünstlern geboten. Arnulf Ochs (Gitarre) und Johannes Müller (Saxofon) mit vielen sehr schönen Soli vertreten, Benoit Martiny (Schlagzeug) und Marc Demut (Kontrabass) aus Luxemburg ebenso wohlklingend und rhythmisch im Swing und Drive. Die Drums kamen erst in der zweiten Hälfte des Abends - ein fast zweistündiges Programm - so richtig zur Geltung. Im ersten Teil noch zurückhaltend, taktgebend, aber keine Eskapaden. Gegen Ende eine sehr überzeugende jazzige Percussioneinlage. Von ihm hätte man dann noch mehr hören wollen.
Meisterhaft, in einer Reihe von hochwertigen Titeln ohne Qualitätsverlust, "Es ist ein Ros' entsprungen" mit sehr gelungenen Swing- und Improvisationspassagen. "Ihr Kinderlein kommet", "Macht hoch die Tür", "Leise rieselt der Schnee", "Stille Nacht", am Ende das beliebte amerikanische "Have Yourself a Little Merry Christmas", "Weiße Weihnacht" und früher am Abend ebenso verspielt und ehrfürchtig zelebriert "Let it snow, let it snow, let it snow" - alles feine und emotionale Jazzrituale, die sehr viel Freude bereiten. Auch die kleine Meditation zum Mitsingen zu einem Text von Wolfgang A. Mozarts "In meinem kleinen Apfel" machte den Abend zu einem genussvollen, gemeinschaftlichen Erleben eines unkomplizierten, mit Swing- und Jazzklängen verzauberten Advents. Eine treffende Wahl von nk-halbzeit.de