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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Mittwoch, 14. Juni 2017

Bundes.Festival.Film. 2017: 30 Jahre Deutscher Jugendfilmpreis


BERLIN/MAINZ   Mit dem Start des bundesweiten Filmwettbewerbs für Kinder und Jugendliche sowie dem Festival „Jugend und Video“ wurde Nachwuchsfilmern 1988 eine öffentlichkeitswirksame Plattform eröffnet. In diesem Jahr begehen der Deutsche Jugendfilmpreis und das Bundes.Festival.Film.  ihr 30-jähriges Jubiläum. 1988 waren Wettbewerb und Festival unter dem Namen „Jugend und Video“ gestartet. Heute zählen die Formate zu den wichtigsten Veranstaltungen für junge Filmschaffende aus dem nicht-kommerziellen Bereich.

Mitte der 1980er Jahre hatte sich die Videotechnik auch bei Amateurfilmern durchgesetzt. Das Bundesjugendministerium beauftragte daraufhin das Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) mit der Entwicklung des bundesweiten Filmwettbewerbs „Jugend und Video“, der heute den Namen Deutscher Jugendfilmpreis trägt. Kinder und Jugendliche sollten dadurch zur eigenständigen und kreativen Auseinandersetzung mit dem Medium Film motiviert werden. Das KJF verfolgte dabei die Maxime, den praktischen Umgang mit Medien als eine Chance für die pädagogische Arbeit zu nutzen. Kinder und Jugendliche sollten die Funktions- und Wirkungsweisen audiovisueller Medien verstehen lernen und den Film als persönliches künstlerisches Ausdrucksmittel verwenden.

Orientierung für die Medienprofis von morgen
Thomas Hartmann, Leiter des Bundes.Festival.Film.: „Auch nach 30 Jahren bildet die Förderung von Medienkompetenz eine zentrale Säule des Wettbewerbs und des Festivals. Parallel dazu sehen wir eine fortschreitende Professionalisierung. Das liegt einerseits an der technischen Entwicklung, die in diesem Bereich stattgefunden hat. Andererseits dient das Festival zur Orientierung auf die Berufe im Medienbereich.“
In dem langen Zeitraum von 1988 bis 2017 finden sich die unterschiedlichsten Themen und Perspektiven. Bis heute ist es dem Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum wichtig, dass der Deutsche Jugendfilmpreis Sichtweisen fördert, die in der kommerziellen Kino- und Fernsehlandschaft sonst kaum Platz finden. Über 15.000 Produktionen von fast 70.000 Filmemacherinnen und Filmemachern zählt der Wettbewerb seit seiner Gründung. Sie überraschen, verblüffen oder provozieren – in jedem Fall zeugen sie von der individuellen Handschrift des Filmnachwuchses.

Perspektive junger Film
Anlässlich des Jubiläums wirft das KJF einen „Blick zurück nach vorn“. Am 25. Juni 2017, dem letzten Veranstaltungstag des dreitägigen Festivals, diskutieren ehemalige und aktuelle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs unter dem Titel „Perspektive junger Film“ über die Entwicklung jugendkultureller Sichtweisen im Film sowie über Wege ins professionelle Filmgeschäft. Dazu werden zahlreiche Ehrengäste erwartet, die als ehemalige Gewinner des Deutschen Jugendfilmpreises ihren beruflichen Weg in den Filmbereichen gefunden haben.

Freitag, 9. Juni 2017

Bundes.Festival.Film. 2017: Zwischen Experimentierfeld und Sprungbrett


MAINZ/REMSCHEID    Zahlreiche Gewinner des Deutschen Jugendfilmpreises haben beeindruckende Karrieren im Filmbusiness geschafft, einige von ihnen sind jetzt beim Bundes.Festival.Film. in Mainz zu Gast.  

„Das Deutsche Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF, Remscheid) drängt die Teilnehmer des Deutschen Jugendfilmpreises nicht in eine Karriere im Film- oder Fernsehbereich. Aber wir unterstützen die jungen Medienmacher dabei, ihre Talente zu entdecken und weiterzuentwickeln“, so Thomas Hartmann, Leiter des Bundes.Festival.Film. Tatsächlich sind aus zahlreichen ehemaligen Preisträgerinnen und Preisträgern des vom Bundesjugendministerium seit 30 Jahren geförderten Wettbewerbs erfolgreiche Regisseure, Drehbuchautoren, Redakteure oder Produzenten geworden. Einige von ihnen kehren jetzt zu ihren Wurzeln zurück und sind Gast des 30. Bundes.Festival.Film., das vom 23. bis 25. Juni in Mainz stattfindet.

Bekannte Gesichter des deutschen Films
Der Schauspieler Florian Lukas und die Regisseure Nora Fingscheidt, Felix Stienz und Sven Taddicken sowie die Drehbuchautorin Anja Flade-Kruse – sie alle haben ihre ersten großen Erfolge beim Deutschen Jugendfilmpreis gefeiert. Diese Eindrücke bewegen sie bis heute, denn sie haben dazu geführt, dass sie heute zu einer erfolgreichen Generation junger Filmschaffender gehören. Aus dem Experimentierfeld Film wurde für sie ein Sprungbrett in eine erstaunliche Karriere.

Sven Taddicken über seine Erinnerungen an das Festival: „Wenn man in einem Kino mit lauter fremden Menschen sitzt, während der eigene Film läuft, fängt man an, sich in die Köpfe und Gedanken dieser Menschen zu denken. Ich konnte meinen Film zum ersten Mal mit neuen Augen sehen – und auf einmal wusste ich, was ich da eigentlich gemacht hatte. Diese Erfahrung werde ich nie vergessen.“

Öffentliche Diskussion: „Perspektive junger Film“
Die prominenten Gäste freuen sich, die besten Filme des aktuellen Jahrgangs sehen zu können. Zudem werden sie zum Abschluss des Festivals (Sonntag, 25.06, 11 Uhr) am Gesprächspanel „Perspektive junger Film“ teilnehmen, um mit den Gästen des Bundes.Festival.Film. nicht nur über Wege ins Filmgeschäft zu diskutieren, sondern auch darüber, welche Spaß es macht, seine eigenen Ideen auf die Leinwand zu bringen. Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenlos.

Hartmann: „Filmemachen in unserem Verständnis ist das Ermöglichen individueller Ausdrucksformen junger Menschen. Wenn daraus ein Berufswunsch entsteht, freuen wir uns und unterstützen junge Filmemacher gern auf diesem Weg. Alles ist möglich, wie man an unseren prominenten Gästen in Mainz sehen kann. Ich freue mich auf einen spannenden Gedankenaustausch und viele Anregungen für unsere Filmtalente.“

Mittwoch, 12. April 2017

30. Auflage des Bundes.Festival.Film. Deutschlands Nachwuchs-Filmszene trifft sich im Juni 17 in Mainz


Das Bundes.Festival.Film. kommt zum zweiten Mal in die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt und wird vom 23. bis 25. Juni 2017 in den Mainzer Kammerspielen gastieren. Nach 2016 ist damit Mainz wieder für drei Tage das Zentrum der deutschen Nachwuchsfilmszene.

Das Bundes.Festival.Film. – erstmals 1988 unter dem Namen Wettbewerbsforum Jugend und Video ausgetragen – gehört zu den größten und renommiertesten Medienfestivals im deutschsprachigen Raum. Es markiert den gemeinsamen Abschluss und feierlichen Höhepunkt der beiden Bundeswettbewerbe Deutscher Jugendfilmpreis und Deutscher Generationenfilmpreis.

Thomas Hartmann, Leiter des Bundes.Festival.Film.: „Nach der gelungenen Premiere im letzten Jahr freuen wir uns auf eine zweite Auflage des Festivals in Mainz. In diesem Jahr können wir auf 30 Festivaljahre zurückblicken. Mehr denn je ist das Festival ein Spiegel gelebter Jugend- und Filmkultur in Deutschland. Auch in diesem Jahr präsentieren wir den Besucherinnen und Besuchern wieder eine inhaltliche und stilistische Bandbreite von Filmen aus dem nicht-kommerziellen Bereich.“

Über 800 Produktionen nehmen jährlich an den beiden Filmwettbewerben teil. Die besten Arbeiten werden für das Bundes.Festival.Film. nominiert, das sich als ein Forum für überraschende Filmideen, spannende Erzählweisen und authentische Protagonisten versteht. Das Besondere an der Veranstaltung ist ihr generationenübergreifender Ansatz. Hier treffen sich junge und ältere Filmemacherinnen und Filmemacher, um ihre Arbeiten zu diskutieren.

Alle nominierten Produktionen werden in öffentlichen Screenings gezeigt und prämiert. Am Veranstaltungswochenende werden bis zu 500 Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet.

Montag, 22. August 2016

Mainz: 12. rheinland-pfälzische Künstlermesse „KUNST direkt“

Kunst direkt schauen

Vom 2. bis zum 4. September findet in der Mainzer Rheingoldhalle auf mehr als 7.000 qm die zwölfte rheinland-pfälzische Künstlermesse „KUNST direkt“ statt. Eine unabhängige Fachjury hat dafür aus knapp 170 eingereichten Bewerbungen 99 teilnehmende Künstlerinnen und Künstler ausgewählt. Hinzu kommen neun Teilnehmerinnen und Teilnehmer der „Jungen Positionen“, die in einer kuratierten Sonderpräsentation eine vom Land Rheinland-Pfalz geförderte Ausstellungsfläche erhalten.

Neben aufstrebenden Talenten sind zahlreiche etablierte Künstlerinnen und Künstler dabei, wie Thomas Brenner, Delef Böhmer, Klaus Maßem, Barbara Rumpf, Susanna Storch oder Hedda Wilms. „Die Kunstmesse bietet einen aufregenden Überblick über die zeitgenössische Szene. Sie zeigt einen interessanten Querschnitt von dem, was die Bildende Kunst in Rheinland-Pfalz insgesamt zu bieten hat. Gleichzeitig stellt die Messe ein wertvolles Selbstvermarktungsforum dar, auf dem sich Künstlerinnen und Künstler kunstinteressierten Käuferinnen und Käufern präsentieren können“, so Kulturminister Konrad Wolf. Besonders gelte dies für junge kreative Köpfe, die ihre Arbeiten im Rahmen der „Jungen Positionen“ vorstellten.

Diese Sonderschau, die erstmals 2010 mit großem Erfolg eingeführt wurde, wird diesmal kuratiert von dem Wiesbadener Galeristen Björn Lewalter mit Unterstützung von Sylvia Richter-Kundel und Anne-Marie Sprenger vom Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler. Gezeigt werden auf einer vom Land geförderten Ausstellungsfläche herausragende Arbeiten der jungen Künstlergeneration aus Rheinland-Pfalz. „Sich sicher auf dem Kunstmarkt bewegen und die eigene Kunst vermarkten zu können, gehört zu einer guten Ausbildung des künstlerischen Nachwuchses ausdrücklich dazu“, so Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur. Daher sei es auch wichtig, jungen Künstlerinnen und Künstlern Ausstellungsmöglichkeiten zu bieten und sie mit einem kunstinteressierten Publikum zusammenzubringen.

Mit 48 Künstlerinnen und Künstlern stellt die Sparte Malerei auf der 11. „Kunst direkt“ das größte Kontingent, gefolgt von der der Grafik (36) und Bildhauerei/Plastik (14). Die übrigen Kunstschaffenden decken die gesamte Bandbreite künstlerischer Ausdrucksformen ab. Aufschlussreich ist auch ein Blick auf das breite Altersspektrum. Der jüngste Teilnehmer wurde 1988 geboren, der Älteste im Jahr 1925. Die meisten Künstlerinnen und Künstler kommen aus dem Großraum Mainz beziehungsweise aus dem Landkreis Mainz-Bingen (26), gefolgt von Kaiserslautern (8) und Bad Kreuznach (5). Die weiteren Künstlerinnen und Künstler sind über die übrigen Landkreise verteilt. Insgesamt zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben ihren Wohnsitz mittlerweile außerhalb von Rheinland-Pfalz. Mit insgesamt 28 Künstlerinnen und Künstlern liegt der Anteil derer, die sich erstmals erfolgreich für die „KUNST direkt“ beworben haben, bei einem guten Viertel.

Besucherinnen und Besucher können sich neben den regulären Kojen der Künstlerinnen und Künstler auch wieder auf verschiedene Sonderpräsentationen freuen: Stefan Budian stellt sein Ruanda Treasure Painting vor, das während eines Stipendienaufenthaltes in Kigali in Zusammenarbeit mit 17 ruandischen Künstlerinnen und Künstlern als multimediales Schatzbild entstanden ist.

Die Filmklasse der Kunsthochschule Mainz zeigt in einer Retrospektive eine Auswahl studentischer Arbeiten aus den Jahren 1995 – 2016, ergänzt um ausgewählte Kurzfilme von Prof. Harald Schleicher, der zudem mit seiner Installation „fliozan“, einer audiovisuellen Reise entlang der wichtigsten deutschen Flüsse, präsent ist.

Das Institut für künstlerische Keramik und Glas (IKKG) und dessen Ausbildung haben mittlerweile eine weltweite Reputation erworben, und diese Internationalität zeichnet sich auch bei der Zusammensetzung der Studierenden ab, die auf der Kunst direkt zeigen, welchen kreativen Raum sie beim IKKG vorfinden.

Das Künstlerhaus Schloss Balmoral zeigt in seiner One-Artist-Show Arbeiten der Künstlerin Stefanie Klingemann, die 2015 Stipendiatin des Künstlerhauses war.

Daneben informieren der Berufsverband Bildender Künstler Rheinland-Pfalz und der Berufsverband Kunsthandwerk Rheinland-Pfalz über ihre Institutionen. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern steht eine Standfläche von 16 Quadratmetern zur Verfügung.

August Moderer, Geschäftsführer der mainzplus CITYMARKETING GmbH, freut sich, dass das Unternehmen zum wiederholten Male mit der Durchführung der Messe betraut worden ist. „ Die langjährige Zusammenarbeit mit den Akteuren und Organisatoren der KUNST direkt hat die rheinland-pfälzische Künstlermesse zu einer Messe gemacht, die aus Mainz nicht mehr wegzudenken ist. Die großzügigen und lichtdurchfluteten Foyers der Rheingoldhalle sind für die Präsentation der Kunstwerke ideal geeignet“, so Moderer.

Ideeller Träger der Messe ist der Berufsverband Bildender Künstler Rheinland-Pfalz; wirtschaftliche Träger sind das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur und die mainzplus CITYMARKETING GmbH.

Die „KUNST direkt“ öffnet an allen drei Tagen ihre Pforten um 12 Uhr. Während die Messe am Freitag und am Sonntag bis jeweils 19 Uhr besucht werden kann, gibt es verlängerte Öffnungszeiten am Samstag: Alle Kunstinteressierten haben hier bis 21 Uhr die Chance, sich einen Eindruck von der Vielseitigkeit der Kunst in Rheinland-Pfalz zu verschaffen.

An allen Messetagen werden zu festen Zeiten Führungen für Erwachsene angeboten, besondere Führungen für Schulklassen werden nach Terminvereinbarung organisiert. Für alle Sieben- bis 18-Jährigen wird eine Karte zum Sonderpreis von 5,00 Euro angeboten. Das pädagogisch betreute Kinderprogramm ermöglicht es auch Familien mit jüngeren Kindern die Messe zu besuchen.

Eintrittskarten zur „KUNST direkt“ sind an der Tageskasse erhältlich. Zusätzlich wird ein Online-Katalog aufgelegt.

Weitere Informationen: www.kunst-direkt.rlp.de

Montag, 7. September 2015

Mainz: GRENZENLOS KULTUR, das dienstälteste deutsche Festival mit behinderten und nicht behinderten Künstler/innen

Bereits zum 17. Mal findet Grenzenlos Kultur in Mainz statt, in diesem Jahr erstmals im und mit dem Staatstheater. Über 150 Künstler/innen aus Deutschland, der Schweiz, Belgien und Mosambik reisen in diesem Jahr an, darunter Schauspiel-Prominenz wie Angela Winkler und Samuel Koch und einige der weltweit berühmtesten Theatergruppen wie Rimini Protokoll, das Zürcher Theater HORA und Mitglieder des Berliner Theaters RambaZamba.
In diesem Jahr segelt Grenzenlos Kultur selbstbewusst unter dem Motto des Kultursommers Rheinland-Pfalz 2015 „Helden und Legenden“. Schließlich trifft die Heldenfrage mitten ins Herz des inklusiven Theaters: Sind Künstler mit Behinderungen per se Helden des Alltags, weil sie ihn überraschend meistern? Oder müssen auch sie sich heldenhaft bewähren, mit gesellschaftlichem Engagement zum Beispiel?
Im Mittelpunkt des Programms stehen Produktionen, in denen Ensembles mit behinderten Künstler/innen mit denen der „normalen“ Theater- und Performanceszene kooperieren — alltägliche Heldengeschichten aus dem Herzen der Inklusion.
Eine Heldin ist Maria-Christina Hallwachs in Qualitätskontrolle von Rimini Protokoll nicht, weil sie seit einem Unfall vom Hals an gelähmt ist. Sondern weil sie sich für das Leben und gegen Präimplantationsdiagnostik engagiert — und sich als begnadete Schauspielerin der eigenen Biografie erweist. Starke Frauen zeigt auch das Finale: Was passiert, wenn drei RambaZamba-Schauspielerinnen zusammen mit der Bühnen- und Film-Legende Angela Winkler die Sehnsuchts-Heldinnen des späten 19. Jahrhunderts ins Heute holen wie in Schwestern von Frank Krug?
In den zehn Tagen dazwischen bleibt das Festival zuverlässig auf der Heldenspur. Samuel Koch und Robert Lang zeigen in Kafkas Bericht für eine Akademie ein faszinierendes Wesen, halb Affe, halb Mensch, während danach die legendären „Kafka-Witwen” Klaus Wagenbach und Hans-Gerd Koch ihren Helden der Literatur im Gespräch beleuchten. Das Theater Stap spürt zusammen mit Tibaldus en andere hoeren in 4:3 Götterlegenden nach und entdeckt als Helden den Menschen. Einen bewegenden Einblick in die schwierige Geschichte seines Landes Mosambik gibt der international renommierte Choreograf Panaibra Canda in Borderlines. Mit Disabled Theater von Choreograf Jérôme Bel und dem Zürcher Theater HORA kommt die erfolgreichste Inszenierung mit behinderten Schauspieler/ innen weltweit zurück nach Mainz – mit einer besonderen Heldin: Ensemblemitglied Julia Häusermann wurde 2013 beim Berliner Theatertreffen zur besten Nachwuchsschauspielerin des Festivals gekürt.
Zum Festivalende kommt die preisgekrönte Roadshow Fall Out Girl von Mass und Fieber Ost nach Mainz, mit Staatstheater-Ensemblemitglied Antonia Labs auf der Bühne und in der Regie von Hausregisseur Niklaus Helbling.
Darüber hinaus erwartet die Besucher ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Filmen, Lesungen, einer theaterpädagogischen Fachtagung und — zeitgleich mit dem Theaterfest am 12. September — dem Kinder- Kultur-Fest Kraut & Rüben.

Dienstag, 14. Juli 2015

Wie war's bei der ITALIENISCHEN OPERNNACHT AM DOM zu Mainz?

Hermann Bäumer dirigiert das Phliharmonische Staatsorchester Mainz


Mainzer und Umliegende sind hart im Nehmen. Wer so viele Duschen aus der Bütt ausgesessen hat, hält auch einen leichten Nieselregen aus. Jedenfalls war am Sonntag, 12.07.2015, weder der Platz vorm Dom zur Italienischen Opernnacht leer noch das Publikum sauer ob der gehobenen Platzpreise im Regen. So was nennt man Kulturliebe! Mindestens 600 Leute saßen vor der Bühne am Dom, zogen brav ihre Regenjacken an oder spannten den Schirm auf, was Markus Müller, der eloquent, witzig und flink durch den Abend führte, dazu veranlasste, eine weitere große Menge von Einwegregencapes zu ordern, um auch die letzten Schirmbenutzer zur sozialen und kollegialen Sichtfreigabe für die Nachbarn dahinter zu bringen. Einige saßen wegen dieser Bitte glatt 10 Minuten im Nassen, ohne zu murren. Die Nachlieferung kam und die Theatermitarbeiter verteilten in rasender Schnelle Dutzende von kostenlosen Capes. Solchermaßen wasserdicht gemacht genoss das Publikum das Programm und den Abend, als ob es nichts Schöneres gäbe, als in Plastik gehüllt im Regen vor der Dombühne zu sitzen und bekannten Opernarien zu lauschen. Da der Intendant auch noch einen guten Draht zum Wetteramt aufgebaut hatte und für die zweite Hälfte des Abends Regenfreiheit in Aussicht stellte, hellten sich auch die letzten dunklen Wölkchen auf. Es war denn nach der Pause auch bis zum Ende so gut wie regenfrei. Vereinzelte Tröpfchen probten den Aufstand, aber keine Chance gegen Verdi, Donizetti, Mascagni und Pucchini!

Es spielte das Philharmonische Staatsorchester Mainz unter der Leitung von Hermann Bäumer, und die Stars des Abends waren die wunderbaren Stimmen von Vida Mikneviciute (Sopran), Dorin Rahardja (Sopran) und Linda Sommerhage (Mezzosopran) sowie Philippe Do (Tenor) und Brett Carter (Bariton). Derrick Ballard (Bass) fiel an diesem Abend aus.

V.l.n.r.: Philippe Do, Brett Carter, Vida Mikneviciute, Linda Sommerhage, Dorin Rahardja

Der Abend startete mit Rossinis Ouvertüre "Il viaggio a Reims" und der Arie des Figaro aus dem "Barbier von Sevilla" sowie der Arie des Philipp aus Verdis "Don Carlo". Dargeboten von Brett Carter, der mit ungeheurer Mund-, Lippen- und Singgeschwindigkeit die Aufgabe des Figaro perfekt meisterte. Er sang diese Rolle auch in der endenden Spielzeit. Mit Vida M. kam eine sehr aparte und schlanke Grazie auf die Bühne, die aufgrund ihrer Stimme den Mainzern seit vier Jahren bestens bekannt ist. Sie wird in der nächsten Spielzeit die Margarete in Gounods "Faust" singen, an diesem Abend die Arie der Margarete.


Philippe Do, Brett Carter

Philippe Do, gebürtiger Franzose, Gesangsstudium in New York, prämierter Tenor, der zurückliegend in der "Médée" als Jason zu hören war, sang die Arie des Rudolfo aus Puccinis "La Bohème". Linda Sommerhage mit der Arie der Eboli aus Verdis "Don Carlo" konnte eine weitere Probe ihres Könnens abliefern, das sie als neues Ensemblemitglied 2014/15 in Mainz schon als Magdalene in Wagners "Die Meistersinger von Nürnberg" unter Beweis stellte. Dorin Rahardja, die als verlorene, depressive Dircé in Médée auftrat, stemmte die beiden letzten Stücke (mit): Die Musetta in Puccinis "La Bohème" alleine und zusammen mit Linda S. herrlich das sog. Blumenduett der Lakmé und Mellika aus der Oper "Lakmé" von Leo Delibes, die in der nächsten Spielzeit auch zu hören sein wird.


Dorin Rahardja

Im zweiten Teil des Open-air-Konzerts dann die Ouvertüre zu "I vespri siciliani" von Guiseppe Verdi, ein Werk, das seinen Ruf als Nationalkomponist Italiens begründete. Aus sanftem und zaghaftem Herantasten und Heranschleichen entwickeln sich gewaltige Einsätze und aufwärts, stärker und schneller mit Getöse. Ein imposantes Werk.

Aus Gaetano Donizettis "L'elisir d'amore" sang Philippe Do mit hoher Qualität die Kanzone des Nemorino.
Mascagnis "Cavalleria rusticana" zeichnet ein Sittengemälde, bei dem nur sizilianische Bauern vorkommen, romantisierend, jedenfalls auch eine Spur aufbegehrend ohne Könige, Fürsten, Kleriker. Die nachfolgende Arie der Santuzza "Voi la sapete" von Linda S. Turridu klagt das Leid des Geliebten, aber Untreuen seiner Mutter. Turridu entehrte Santuzza und ging doch wieder zu seiner früheren Geliebten Lola zurück, die mittlerweile verheiratet war. Als Turridu zum tödlichen Kampf herausgefordert wird, vertraut er Santuzza seiner Mutter an.

Die geplante Arie des Mephistopheles entfiel aufgrund  der Erkrankung von Derrick Ballard.

Es folgte sogleich Dorin R. mit der einfühlsam interpretierten Arie der Lauretta aus Puccinis "Gianni Schicci" und das herrliche Duett von Posa und Carlos "È lui ... O mio Rodrigo" aus Verdis "Don Carlo" mit Philippe Do und Brett C.
Mit Vida M. und ihrer hervorragenden Interpretation der Arie "È starno ... Follie, follie" der Violetta aus Verdis "La Traviata" ging das Abendprogramm mit einem weiteren Höhepunkt zu Ende.


Vida Mikneviciute

Im Ensemble und als Zugabe dann ein fulminantes "Funiculì, Funiculà", das neapoilitanische Lied aus dem Jahr 1880 zur Eröffnung der Standseilbahn auf den Vesuv, das eine Vermischung der Wörter funiculare = Standseilbahn und der Ortsadverbien lì = da und là = dort im Titel darstellt, was in etwa heißt: "Seilbahn da, Seilbahn dort" oder "Seilbahn oben, Seilbahn unten" oder "Seilbahn rauf, Seilbahn runter".

Begeisterungsrufe und größte Zufriedenheit beim Publikum, das sich nach diesem Spitzenhit der Opernfreunde um so mehr auf die neue Mainzer Spielzeit freut.


Montag, 6. Juli 2015

Wie war's bei Anna Seghers KOPFLOHN in Mainz?


Johann   (c) Bettina Müller

Im Mainzer Staatstheater ist die Aufführung von KOPFLOHN eines von mehreren Tributes to Anna Seghers! Ein besonderes Entgegenkommen des Theaters: Zum Programmheft gibt es den ganzen Text auf 64 kleinformatigen Seiten gleich zum Lesen dazu. Der Roman erschien 1933 in Amsterdam. Johann Schulz' (David Schellenberg) Steckbrief hängt öffentlich in der Kreisstadt Billingen aus, einen Fußmarsch entfernt von einem rheinhessischen Dorf namens Oberweilerbach, wo er bei Verwandten, sehr armen Leuten, den Bastians, Ende Juli 1932 Zuflucht sucht. Man beschuldigt den Leipziger Arbeiter, bei einer Demonstration einen Polizisten getötet zu haben. Der ausgesetzte "Kopflohn" wird für die Dorfbewohner zum Anreiz, auf die 500 Mark Belohnung zu spekulieren, aber keiner zeigt ihn an. 

Der Leser/Zuschauer lernt Leute aus dem Dorf kennen, die Struktur verstehen. Der arme Bauer Algeier (Martin Herrmann) sieht den Steckbrief, erkennt Johann und könnte seine Zentrifuge bezahlen und behalten, die Arbeitslosigkeit seiner Tochter Marie (Kristina Gorjanowa), die ihre Dienstmädchenstelle verlor, leichter verkraften, er zeigt nicht an. Marie und Johann verlieben sich. Der unmenschliche, despotische Bauer Schüchlin, der seine Frau zur Gebärmaschine und Zwangsarbeiterin machte, sie wegen des zu erwartenden Erbes in den Selbstmord trieb, sieht nach der Identifikation des Leichenfundes den Steckbrief und ignoriert ihn aus Genugtuung über den Tod seiner Frau. Der Jude Naphtel und der alte Merz (Armin Dillenberger) entdecken den Steckbrief auch, im Vordergrund steht allerdings das Provisionsgeschäft durch einen Immobilenverkauf für Merz. Merz ist auch Amtsleiter und stellte Johann ungeprüft eine Anmeldung im Dorf aus, zu Hause bereitet er eine gepfefferte Anzeige für die Schublade vor. Schließlich denunziert Kößlin (Sebastian Brandes), ein Bekannter Johanns ihn bei seinem Naziverband, der SA. Die Folge: schwere Körperverletzung durch die SA und alle Beteiligten wohl bis zum Tod ... Im Original war nur die stumme Hinnahme und Tolerierung der Bestrafung vorgesehen, in der Aufführung ein kollektives Bestrafungsritual.

Anna Seghers erzählt hier absolut in der Tradition der sozialkritischen Dramen der Geringverdiener und des Proletariats das Leben der kleinen Leute, der Lohnarbeiter, Andersdenkenden, Unterdrückten im Kontrast zur oft nicht feinen Bürgerlichkeit - zumeist mit schicksalhafter Ergebenheit bis auf wenige Ausnahmen: Die Rendel (Anika Baumann) ist eine Aktivistin, im Dienste des Kommunismus und Stalins warnt sie vor Hitler, der Verblendung, dem Faschismus und vergisst ganz die Grausamkeit des anderen Diktators. Stalins Zwangskollektivierung ab 1928, Überführung in Kolchosen und Genozid an den Kulaken (vormals Bauern mit eigenem Land) war ein Holodomor ungeheuren Ausmaßes mit mehreren Millionen Opfern. 1932 Anna Seghers offensichtlich noch nicht bewusst, wird hier ein einseitiger Mythos gepflegt, der von der Aufklärung nach 1945 beiderseits Lüge gehießen wurde. 

Die Rendel wird zum Vergewaltigungsopfer der SA-Schergen. Daneben Johann als ungelerntes Ex-Mitglied der SPD, nun Kommunist ohne Zukunft, der gegen die Herrenrige ankämpfen will. Die Figuren pflegen den restringierten Code der Underdogs, Bauern, Arbeiter und Ausgebeuteten. Klar in der Tradition von J.M.R. Lenz, Georg Büchner, Arno Holz (Familie Selicke) und Gerhard Hauptmann (Die Weber, Vor Sonnenaufgang), später Franz Xaver Kroetz, werden die Alltagsprobleme ausgewälzt, der schöne Schein desavouiert. Das proletarische Ausgebeutetsein wird gepflegt. Die SA-Vertreter ganz in der aufkommenden Naziideologie demagogisch, herrisch, unterwerfend, erniedrigend, brutal, besitzergreifend, zerstörend in propagandistischer Agitation. 


Die Rendel   (c) Bettina Müller

Dirk Laucke (Regie) hat wirklich mit Geschick den 250 Seiten starken Roman-Tobak auf immerhin auch noch zwei Stunden Theater heruntergebrochen, ohne Substanz zu verlieren. Mit "beschleunigenden" Übergängen, hektische Musik, schnelle Bewegungen, sich im Kreis drehende Darstellung in der Videoprojektion, wird in Zeitraffer Handlung nachgeholt oder weitergespult. Anderes wird nur erzählt, nicht gespielt. Stilmittel, die das Geschehen der realen Historie schnell näher kommen lassen. Ein Jahr danach beginnt die deutsche Extremdiktatur, die vieles an Verbrechen in den Schatten stellte. Der ungeheure Rassismus und Kommunistenhass legten Deutschland und Europa in Schutt und Asche. Der deutsche Gutmensch dachte noch an eine sinnvolle Mission, bis ihm Auschwitz klar wurde. Und da war es schon zu spät! Die Tötungsmaschine Hitlers auf vollen Touren! Laucke analysierte als Sachse auch in seinem Schaffen die unerfreuliche Gegenwart der Pegida-Bewegung, die konfus und diffus Oswald Spenglers Untergang des Abendlandes heraufbeschwört. Gerade im Licht der zunehmenden und geplanten Internationalisierung der Bevölkerung, um schnell den Einwohnerrückgang von prognostiziert 16 Millionen aufzufangen, wird nationale Zukunft auf der einen Seite irrational mit Überfremdung, Islamisierung, frauenbevorzugendem Gendermainstream und intolerant in Frage gestellt, auf der anderen Seite euphorisch und euphemistisch im bunten Zusammen gesehen. Dass dazwischen eine stark familienbejahende und -unterstützende Infrastruktur und Anschauung auch seitens der Arbeitgeber fehlt oder zu wenig ausgebaut und verwirklicht wurde (die Ursache der Geburtenschwäche), bleibt ja oft auf der Strecke.

Die Liebeleien des jungen Merz mit der 16-jährigen Sophie Bastian (Ulrike Beerbaum) unglücklich, aber er setzt sich durch, die Zeugen bei der Hochzeit stumm dabei. Der Lehrer Rifke, handicapped, als anpassungsfähiges Gewächs, seine Luise Merz liebend. Beide zusammen: Merz und Sophie, Rifke und Luise, feiern eine Parallelhochzeit, Marie und Johann bleiben nicht zusammen. Maries Devise: "Wenn man heutzutage nicht stark ist auf Erden, kann man sich gleich drunterlegen." 

Die SA kontrolliert bereits die Wahlen. Parteigenosse Zillich, Sturmführer, und Kunkel unterziehen Johann nach Denunziation durch Kößling einer schweren Prüfung. Seine Stärke wird getestet, währenddessen ihm nicht nur Sophie an die Kleider geht, seine Stärke mit zerstört, sondern auch das halbe Dorf. Das angebliche Verbrechen an einem Polizisten scheint gesühnt, aber vielmehr ist alles ein Zeichen der heraufdämmernden Unterdrückung und der Entfesselung des groß und tödlich angelegten arisch-rassistisch-politischen Mobbings. Die mehrfache Wiederholung der Misshandlung deutet hin auf Rachegelüste, Lust am Zerstören und Töten, Ausleben eines Wiederholungszwangs und tatsächlich auch der Bereitschaft zum grausamen Ritual, als wiederholbarer Lustgewinn und Zeichen der Macht.


KOPFLOHN (UA)
Von Dirk Laucke nach dem Roman von Anna Seghers
Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen
Uraufführung in Recklinghausen: 4. Juni 2015
Premiere in Mainz: 12. Juni 2015
Aufführungsdauer: ca. 120 Minuten - keine Pause
Kleines Haus

TERMINE
11.07.2015, 16.07.2015, 18.07.2015

Donnerstag, 2. Juli 2015

Morgen im Mainzer Staatstheater: KOPFLOHN von Anna Seghers




Delegation deutscher Kulturschaffender auf dem Isaak-Platz in Leningrad 1948.
Von links: Ellen Kellermann, Günther Weisenborn, unbekannt, Bernhard Kellermann,
Wolfgang Harich, Anna SeghersStephan Hermlin, Wolfgang Langhoff,
Michael Tschesno-Hell, Eduard Claudius, M.J. Apletun (SU) und Heinrich Ehmsen.
(Bundesarchiv-Bild_183-R0906-500)_–_retouched_by_Carschten / WIKI COMMONS

KOPFLOHN (UA)
Von Dirk Laucke nach dem Roman von Anna Seghers (*1900 in Mainz, +1983 in Berlin)

Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen
Uraufführung in Recklinghausen: 4. Juni 2015
Premiere in Mainz: 12. Juni 2015
Aufführungsdauer: ca. 120 Minuten - keine Pause

EInführung am 3.7.: 18:45 Uhr,
Beginn: 19:30 Uhr


Inszenierung: K.D. Schmidt

Bühne: Maren Greinke

Kostüme: Sabine Böing

Musik: Christoph Iacono
Licht: Peter Meier
Dramaturgie: Patricia Nickel-Dönicke

Spätsommer 1932 in Rheinhessen. Der verarmte Bauer Andreas Bastian kommt völlig  bgearbeitet vom Feld, als er unverhofften Besuch von einem entfernten ­Verwandten, Johann Schulz, erhält. Dass der junge kommunistische Aktivist nach einem Mord an einem Polizisten auf der Flucht ist, verheimlicht er der Familie und fügt sich in ihren Alltag ein. Die Zeiten im Dorf sind hart, jeder schielt neidvoll auf den Vorteil seines Nachbarn. Der junge Bauer Kunkel hält es daher für einträglich, eine SA-Gruppe im Dorf zu leiten. Die Antifaschistin Rendel übt Widerstand. Warum Bauer Bastian, der das Unheil kommen sieht, es ihr nicht gleich tut und nur furchtsam auf die junge Generation blickt, davon handelt Seghers Roman, den die Mainzer Autorin 1933 niederschrieb. Ihr gelingt eine packende und präzise Zeichnung der täglichen Mühen und Geisteshaltung der dörflichen Lebensgemeinschaften jener Zeit. Der Dramatiker Dirk Laucke ist bei der Romanbearbeitung von Kopflohn mit Anna Seghers‘ Suche nach dem, was den Menschen entscheiden lässt, sehr behutsam umgegangen.


Begleitprogramm zu Anna Seghers:

Katharina oder die Kunst Arbeit zu finden
Ein Film von Barbara Trottnow, 1995
Nach einem Drehbuch von Anna Seghers
4. Juli, 20:30 Uhr / CinéMayence
Karten nur im Kino




Sonntag, 28. Juni 2015

Mainz, 30.06.2015, Lesung: TRANSIT von Anna Seghers

Lesung: TRANSIT von Anna Seghers

Die Machtergreifung der Nazis und der Ausbruch des 2. Weltkrieges zwingen Anna Seghers, wie viele ihrer Schriftsteller-Kollegen, ins Exil. Über Frankreich gelangt sie nach Mexiko, nachdem ihr in den USA aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur politischen Linken die Einreise verweigert wird. In ihrem Roman Transit schildert sie eindrücklich die geradezu absurden Schwierigkeiten, mit denen die Ausreisewilligen zu kämpfen hatten. Und wie erging es ihr im Exil? Lesung mit:
Einrichtung: Kathrin Doering, Theresa Kost 
Datum: 30 Jun 2015
Uhrzeit: 19:30
Ort: Glashaus im Staatstheater Mainz 

Freitag, 26. Juni 2015

Am Sonntag in Mainz: DER BARBIER VON SEVILLA





Staatstheater MAINZ, Großes Haus, 14 Uhr

DER BARBIER VON SEVILLA
Von Gioachino Rossini

Eine Übernahme vom Oldenburgischen Staatstheater
Länge: 2 h 50 min, eine Pause
Einführung: 45 min vor Vorstellungsbeginn (Premiere ausgenommen)

Zum letzten Mal

BESETZUNG
Musikalische Leitung: Paul-Johannes Kirschner
Inszenierung: Ronny Jakubaschk
Austattung: Matthias Koch
Licht: Alexander Dölling / Alexander Fleischer
Chor: Sebastian Hernandez-Laverny
Dramaturgie: Lars Gebhardt


Graf Almaviva: Ziad Nehme / Michael Pegher / Youn-Seong Shim
Doktor Bartolo: Peter Felix Bauer
Rosina: Geneviève King
Don Basilio: Georg Lickleder
Figaro: Brett Carter
Berta: Alexandra Samouilidou
Fiorello: Stefan Keylwerth
Ambrogio: Till Toth 
Un ufficiale: Ion Dimieru / Milen Stradalski

Herrenchor des Staatstheater Mainz
Philharmonisches Staatsorchester Mainz


Eigentlich wollte der junge Almaviva nur eine schöne, gefangene Frau befreien… Doch plötzlich findet er sich in einer merkwürdigen Welt wieder, in der es Gold regnet, Menschen mit Gesang herbeigeführt und Frauen verschachert werden. Mit Hilfe des Faktotums Figaro lernt Almaviva sich zurechtzufinden — und nach vielen Wirren gelingt es ihm dann wirklich, seine Rosina zu retten aus den Fängen des fiesen Doktor Bartolo zu retten.

Die Handlung von Gioachino Rossinis Oper nach Beaumarchais’ gleichnamiger Komödie aus dem 18. Jahrhundert liest sich wie ein Märchen. Mit ihren typenhaften Rollen wurzelt sie als italienische komische Oper jedoch in der Tradition der Commedia dell’arte. 


Regisseur Ronny Jakubaschk betont in seiner Inszenierung die märchenhaften Elemente der Geschichte: der jugendliche Held, die gefangene Prinzessin, der böse Stiefvater. Die tradierten Typen der Commedia dell’arte begegnen uns hier ganz modern: Als Egomanen, die, angetrieben von ihrem Streben nach Macht und ihrer Gier nach Besitz, alle Grenzen überschreiten. Rossinis funkelnde und virtuose Partitur gibt den Sängerdarstellern viel Raum zu virtuoser Selbstdarstellung, ohne dass der musikalische Witz und rasende Irrsinn der Komödie zu kurz kommt. Ebenso wie die Handlung mit tradierten Theaterarchetypen spielt, greift Matthias Koch in Bühnen- und Kostümbild Traditionen auf und lässt eine fantastisch-märchenhafte Welt erstehen.

Sonntag, 21. Juni 2015

Staatstheater Mainz, 23.06.2015: RHEINHESSEN AM VORABEND DER MACHTÜBERNAHME DER NATIONALSOZIALISTEN (Vortrag)

RHEINHESSEN AM VORABEND DER MACHTÜBERNAHME DER NATIONALSOZIALISTEN

Ein Vortrag von Hans Berkessel zu den historischen Hintergründen von Anna Seghers‘ Roman Der Kopflohn. Hans Berkessel ist Historiker und Pädagoge; er unterrichtet die Fächer Deutsch, Geschichte und Sozialkunde an der Integrierten Gesamtschule Kurt Schumacher in Ingelheim. Zudem ist er Regionaler Fachberater Geschichte des Schulaufsichtsbezirks Rheinhessen. Als Gründungs- und langjähriges Vorstandsmitglied der Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz e. V., Mitherausgeber, Redakteur und Autor des Jahrbuchs Argonautenschiff beschäftigt er sich seit mehr als 20 Jahren mit Leben und Werk der Schriftstellerin und Mainzer Ehrenbürgerin. 
Datum: 23 Jun 2015
Uhrzeit: 19:30
Ort: Orchestersaal, Staatstheater Mainz, Eingang Tritonplatz 

Montag, 8. Juni 2015

Wie war's bei DIALOGUE DE L'OMBRE DOUBLE. Pierre Boulez zum 90. Geburtstag in Mainz?

Am Samstagabend, 06.06.2015, hat das Staatstheater Mainz im Orchestersaal eine kleine Hommage an Pierre Boulez angeboten. Zum 90. Geburtstag, den der Meister bereits am 26. März feierte, gab es eine einstündige Party mit Werken von Duspin, Vajda, Airson, Grisey und schließlich vom hochdekorierten Komponisten - seine bei Wikipedia aufgeführten Auszeichnungen und Ehrungen belaufen sich auf 53 Stück, inklusive einer Asteroidenbenennung nach ihm - Dirigenten, Musikschriftsteller, einer wichtigen Schlüsselfigur im internationalen Musikgeschehen, dem Maitre himself. Pierre Boulez ist eine lebende Legende und hört sich heute am liebsten seine Werke auf der ganzen Welt an. Er war leider nicht da.

Als Moderator und an der B-Klarinette Ates Yilmaz, der sich 40 Minuten komplett alleine als One-Man-Orchestra mit seinem Instrument beschäftigte, erst am Ende kamen die Elektronik, das Dialogisieren mit den abgemischten Klangsequenzen und Kreisenlassen des reinen Boulez-Hörgenusses hinzu, das Peter Münch am Mischpult und zuvor bei den Aufnahmearbeiten betreute. Strenggenommen blieb es beim Solo, den Klangkonserven als Mitspieler zu bezeichnen ist schon sehr abstrakt. Insofern kann man getrost von 60 Minuten Solo sprechen. Die Neugierigen wollten anschließend alles (!) über die Spieltechnik, die Fehlerfrequenz, die Komponisten und noch mehr wissen. Blicke in die Partituren zeigten, dass hier ein Höchstmaß an Genauigkeit und Bandbreite erforderlich ist, um den Ton zu treffen. Ates Yilmaz spielt äußerst virtuos und sensibel seine Klarinette, entlockt ihr Töne zwischen Klapperschlangen-Tremolo und gehauchtem Fiepsen, zwischen begleitender dezenter Percussion durch die Klappengeräusche und breit-aggressivem Sound. Gerade der Einsatz von Ober- und Unterton auf einmal und als langgezogenes Klangbild, durch Einzeltöne zäsiert, ist typisch Boulez. Der Zuhörer wähnte sich stellenweise in einem Free-Jazz-Konzert und erlebte Zitate und Kostproben der zeitgenössischen Musik und der des 20. Jahrhunderts in ihrer vollen Distanznahme zum Harmonischen, Gefallenden. Vielmehr steht das Aufstören, Konfrontieren mit ungewöhnlichen Klängen und Tonverbindungen im Vordergrund, das Auflösen aller regulären Zusammenhänge, Gewohnheiten und Erwartungen.

Pierre Boulez war selbst ein radikaler Neuerer, Rebell, der alles vor 1950 ablehnte. Seine Werke werden geliebt oder gehasst. Manche definieren sich durch einen klaren Antibezug zu seiner Klangwelt. Arnold Schönberg lehnte er ab (siehe seinen Nachruf "Schönberg est mort"), weil er ihm zu nahe an Brahms und dessen Vorgängern war. Opern nach Alban Bergs Schaffen waren für ihn nicht mehr diskussionswert. Seine Forderung im September 1967 "Sprengt die Opernhäuser in die Luft", als Empfehlung die Opernkrise so zu beheben, verfolgte ihn noch viele Jahre. 

Seine Ferienkurse in Darmstadt waren sehr beliebt, während er als Dozent und als Dirigent des Darmstädter Kammerensembles von 1955 bis 1967 dort arbeitete. Hier zeigte sich, dass er mit Carl Maria von Webers Musik noch leben konnte. Er kam dann doch als Breitbandmusiker später auch mit Wagner zurecht und dirigierte die unterschiedlichsten Werke, die er eigentlich in den Orkus geschickt hatte, und verschiedene Spitzenorchester der Welt. Er unterstützte Präsident Pompidou und musste später vor den Attacken des zunächst stalinistisch-kommunistisch geprägten, später links-gaullistischen Autors, Filmregisseurs und späteren Kulturministers André Malraux, der ihn zu den drittklassigen Komponisten zählte, die sich gegen Frankreich verschworen hätten, nach Baden-Baden „flüchten“.

Das von ihm gelehrte "aleatorische Prinzip" will die "totale Unfreiheit des durchorganisierten Klangmaterials", wie es die serielle Musik mit sich bringt, durch den "gelenkten und organisierten Zufall ersetzen". Der Interpret ist also der Weichensteller, der das Werk dahin lenken soll, wo er es selbst und mehr der Meister es quasi haben will. Aber kreiert wird es vom Interpreten!

Der Abend begann mit Pascal Duspins "Ispo", Duspin (geb. 1946) hatte wie Boulez die Ehre an das Collège de France berufen zu werden. Das Stück hatte vier Teile, in denen Improvisation und Klangbilder wie orientalischer Basar und Ruhe vor dem Sturm sich abwechselten. Notensprünge und Kontrastreiches ganz viel: hoch und tief, schrill und wohlklingend, sich entfernend und laut.

Es folgte Gergely Vajda mit „Lightshadow – Trembling". Ein ungarischer Klarinettist und Komponist, 1973 in Budapest geboren und handwerklich eine ausgeprägte klare Sprache. Er arbeitet mit sehr vielen Effekten. In diesem Stück (1993 komponiert) mit dem Gegensatz von Licht und Schatten. Auffallend die Geschwindigkeiten mit Slapstickcharakter, Akzentuierungen und Überraschungen.

Als drittes Stück kam „In the Dark“ aus 2006 von Philippe Airson (geb. 1948), ein  Schüler von Golliet, mit einem sonoren Zungenschlag und extremen Tönen an der Obergrenze der Höhen, mit einem überraschend-abrupten Ende.

Weiter ging es mit Gérard Grisey (geb. 1946) und „Charme“ von 1969.  Grisey ist ein Vertreter der Spektralmusik, in der die Obertöne im Mittelpunkt stehen. Er ist ein Schüler von Olivier Messiaen und seine Werke oft eine Herausforderung für den Interpreten. Alles sehr modern gehalten, schnarrende Klarinette, Wechsel zu einem verhaltenen Echolotsound und zu Hallwellen, dann wieder fast tonloses Andeuten eines Klangs und ein kaum differenzierbares Aushauchen.

Last not least der Höhepunkt des Abends Pierre Boulez: „Dialogue de l'ombre double“ (Dialog mit einem Schatten) für Klarinette und Live-Elektronik. Dieses Werk wurde am 28.10.1985 von Alain Damiens in dessen Fassung in Florenz (Italien) uraufgeführt, allerdings mit einem wesentlich höheren technischen Aufwand, als heute erforderlich ist. So wurde damals das Spiel der Klarinette über Mikrofon aufgenommen und unter das Piano in einen Lautsprecher geleitet, dessen Klang die Saiten des Pianos darüber zum Klingen und Vibrieren brachte, was wiederum aufgenommen und in die Surroundanlage gejagt wurde. Die Illusion des wandernden Sounds, Kreisbewegungen und die Wiedergabe verschiedener extra aufgenommener und gemischter Sequenzen im PC hat den Apparat heute stark verkleinert und bietet alles übersichtlicher. Das Abspielen der Sequenzen ist lediglich eine Frage der Programmierung. Das Stück wird weltweit gespielt, so 1999 in Chicago oder 2012 in der Royal Albert Hall, London. Ates Yilmaz hat es geschafft, den Zauber dieses wandernden Klangs in den Orchestersaal zu Mainz zu bringen. :-) Er spielte quasi live gegen und mit seinem eigenen aufgenommenen und rotierenden oder einfach nur die Positionen wechselnden Klarinettenspiel. Mal wird das Echo aus den Lautsprechern improvisierend erweitert, mal das Livespiel in den Lautsprechern fortgesetzt oder ergänzt. Am Ende verliert sich alles im Nichts.

Ein sehr interessanter Abend, der in Mainz nur Freaks anlockte, wie Ates Yilmaz lachend bemerkte. Aber immerhin, es waren fast zwei Dutzend und der Abend so herrlich ungewöhnlich!





Donnerstag, 4. Juni 2015

Mainz, 08.06.2015: Was ist Werktreue? - Vortrag von Dr. Peter Brenner

Was ist Werktreue? - Vortrag von Dr. Peter Brenner

Mit Unterstützung der Theaterfreunde Mainz lädt der Erbacher Hof zu diesem Vortrag des früheren Intendanten des Mainzer Staatstheaters Dr. Peter Brenner  ein. 
Datum: 08 Jun 2015
Uhrzeit: 19:00
Ort: Haus am Dom, Liebfrauenplatz 8, 55116 Mainz 

Montag, 25. Mai 2015

Rund um die Uhr Lyrik und Prosa - MAINZER KULTURTELEFON

Eine wirklich fantastische Idee, per Anruf in der 
Landeshauptstadt einmal Lyrik (wie rührend die 
Versuche, Lyrik für die Masse konsumierbar 
und eventuell sogar verkaufbar zu machen) 
und Prosa. Über die Lesestimmen kann man 
sich streiten.
Jeden
Monat seit September 2014 ein(e) neue(r) 
renommierte(r) Autor(in), der(die) mit Rheinland-
Pfalz bzw. 
Mainz in einer Beziehung steht.
Wenn Rheinland-Pfalz es schafft 365 gute
Autoren zu mobilisieren, können wir allmäh-

lich von einer ausgeprägten Schreibkultur im
Land sprechen. Es fehlen nur noch überlebens-

fähige (weil frequentierte) literarische Verlage!
Es wäre auch für das Angebot schöner, nicht 
einen Monat auf etwas Neues warten zu müssen.
Es können ja mehrere Beiträge der Autoren bis
zur Vollbesetzung verwendet werden, sozusagen
Bandbreite sprechen lassen und Abwechslung im 

Hörgenuss.


CALL 06131-693944
Aktuell: 










Jürgen Heimbach
Geboren 1961 in Koblenz. Studium 
der Germanistik und Philosophie in 
Mainz. Arbeitete als Regieassistent 
am Theater Mainz, war Mitbegründer 
eines Theaters, wo er auch Theater-
festivals und Ausstellungen inszen-
ierte und organisierte. Jürgen Heim-
bach ist als Redakteur bei 3sat und 
ZDFkultur beschäftigt. Er ist Mitglied 
bei »Mörderisches Rheinhessen« und im 
»Syndikat«. Zahlreiche Veröffentlichungen. 
Zuletzt »Unter Trümmern« (Pendragon 2012) 
und »Alte Feinde« (Pendragon 2014).


Dienstag, 3. März 2015

Carl-Zuckmayer-Medaille für Bruno Ganz // Im Januar war Verleihung im Staatstheater Mainz





Für seine Verdienste um die deutsche Sprache wird der in Zürich lebende Schauspieler Bruno Ganz mit der Carl-Zuckmayer-Medaille 2015 geehrt. Ministerpräsidentin Malu Dreyer verlieh ihm die Auszeichnung bei einem Festakt am 18. Januar 2015, dem Todestag des gefeierten rheinhessischen Dichters, im Staatstheater Mainz.

Bedeutendster Schauspieler der letzten 50 Jahre
„Bruno Ganz ist einer der bedeutendsten Theater- und Filmschauspieler der vergangenen fünf Jahrzehnte sowohl im deutschsprachigen wie auch im gesamten europäischen Raum. Er gehört zu den ganz wenigen Schauspielern, denen es gelingt, das Feuilleton ebenso zu Begeisterungsstürmen hinzureißen wie ein großes Publikum“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer zur Begründung für ihre Entscheidung.

Bruno Ganz habe die Fähigkeit, Menschen so zu spielen, dass man ihre Gefühle spürt und ihre Gedanken denkt. „Dieser Drang, den Dingen auf den Grund zu gehen, Konflikte nicht nur in der Handlung, sondern im Innern seiner Figuren auszuloten, verbindet Bruno Ganz mit Carl Zuckmayer“, so die Ministerpräsidentin.

Träger des Iffland-Rings
Sowohl im Theater und im Kino als auch im Fernsehen habe der neue Carl-Zuckmayer-Preisträger mit den größten Regisseuren dieser Zeit zusammengearbeitet und fast alle wichtigen Preise gewonnen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer wies darauf hin, dass der Schauspieler Josef Meinrad ihm 1996 den Iffland-Ring vermacht habe, eine Auszeichnung, die dem „jeweils bedeutendsten und würdigsten Bühnenkünstler des deutschsprachigen Theaters“ auf Lebenszeit verliehen wird.

Die Carl-Zuckmayer-Medaille
Mit der Carl-Zuckmayer-Medaille ehrt das Land Rheinland-Pfalz seit 1979 Persönlichkeiten, die sich um die deutsche Sprache verdient gemacht haben. Sie findet immer am 18. Januar statt. Die Medaille wurde von dem Pfälzer Künstler Otto Kallenbach geschaffen. Zur Ehrung gehört ein 30-Liter-Fass mit dem von Carl Zuckmayer geschätzten Nackenheimer Wein.

Trägerinnen und Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille
Günther Fleckenstein (1979), Werner Hinz (1980), Georg Hensel (1982), Friedrich Dürrenmatt (1984), Ludwig Harig (1985), Dolf Sternberger (1986), Tankred Dorst (1987), Günter Strack (1988), Hanns Dieter Hüsch (1989), Martin Walser, Adolf Muschg, André Weckmann (1990), Albrecht Schöne (1991), Hilde Domin (1992), Hans Sahl (1993), Fred Oberhauser (1994), Grete Weil (1995), Mario Adorf (1996), Katharina Thalbach (1997), Harald Weinrich (1998), Eva-Maria Hagen (1999), Peter Rühmkorf (2000), Mirjam Pressler (2001), Herta Müller (2002), Monika Maron, Wolf von Lojewski (2003), Edgar Reitz (2004), Thomas Brussig (2005), Armin Mueller-Stahl (2006), Udo Lindenberg (2007), Bodo Kirchhoff (2008), Volker Schlöndorff (2009), Emine Sevgi Özdamar (2010), Hans Werner Kilz (2011), Uwe Timm (2012), Doris Dörrie (2013) und Dieter Kühn (2014).

Samstag, 31. Januar 2015

Opernfestival in der Toskana: PUCCINI


PUCCINI-FESTIVAL

„Ich komme immer hierher und fahre mit dem Boot auf Vogeljagd...
aber einmal möchte ich hierher kommen und eine meiner Opern unter freiem Himmel genießen...", 
schrieb Puccini im November 1924 in einem Brief, kurze Zeit bevor er starb. An diesem Ort in Torre del Lago in der Toskana wurde 1930 das Puccini-Festival ins Leben gerufen, um den Traum des Maestro für die Nachwelt zu verwirklichen. Lange Zeit stand Puccini im Schatten Verdis, dabei hebt er sich vor allem durch die impressionistischen Klangfarben und mitreißenden Melodien seiner Opern von seinem Vorbild ab. Die ruhigen und faszinierenden Gewässer des Lago di Massaciuccoli bilden den Hintergrund zur Festspielbühne. Magister Cipolla aus Mainz bietet Opernreisen an, schauen Sie mal ... 




SPIELPLAN 2015


Tosca
24., 31. Juli, 15., 21., 30. August 2015 




Turandot
25. Juli, 7., 16., 23., 28. August 2015 




Madama Butterfly
1., 8., 14., 22., 29. August 2015 




La Rondine
13., 20. August 2015