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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 17. Mai 2013

Fantasien zur Nacht: PICKNICK IM BETT MIT MEINEM LIEBHABER I von Gabriella Wollenhaupt



picknick im bett mit meinem liebhaber

picknick im bett (1) - sonett

die wilden spiele haben uns geschafft
jetzt sind die glieder müd geliebt
du schaust mich an und möchtest saft
von trauben, möglichst durchgesiebt.

du sagst, wie kirschen seien meine lippen:
ganz frisch und immer wieder neu im rot
und in der nähe meiner zarten rippen
gäb's äpfel, wie sie gott im paradies verbot.

du sagst, dass ich den wilden zauber hätte
von nelkenbäumen, die in südseeparadiesen
gleich neben orchideen um die sonne buhlen.

mein süßer eros! liegst so mattgeliebt im rosenbette!
ich lass den roten wein in deinen nabel fließen
und trink ihn aus der schönsten aller kuhlen.

(c) Gabriella Wollenhaupt

Donnerstag, 14. Juni 2012

Dichterhain: MARILYN von Birgit Heid

MARILYN

Deine wunderschönen roten Lippen
eines Mädchens das die süße
n Kirschen

liebt verlockend lächelst du die Einladung
zum Näherkommen Blicke ziehst du auf

dich Grenzen willst du lösen deine Lider
spielen mit dem Feuer der gemimten
Leidenschaft die Kunst des Augenwinkels
zu beherrschen das Gesicht dein Blüten

lockenhaar das deine Marke wurde und
Empfinden einer Männer-Ära zementierte
eine Macht die unheimlich zu nennen
über meinen Mund doch nicht nur Kirschen

Aprikosen Pflaumen Feigen sogar Litschi
süß und beinah unerreichbar eine Zwei
samkeit Vertrautheit rote Früchte von
dem eignen Baum im Garten und viel

leicht ein Trost an Deck auf deiner Reise
in die Ferne und von dir hinfort zu jener
Kunstfigur die Kirschholzfensterrahmen
rotgemalt die Lippen optimistisch

melancholisch immer wieder in Begleitung
kann nicht weiß nicht will nicht welche
andren Wege welche Häfen wenn nicht
diese vor dir kanntest du gewiss schon lange.

(c) Birgit Heid, anlässlich der Gemälde von Rainer Magold zu Marilyn, zu sehen bis 17.06.2012 im Haus des Gastes, Südpfalztherme und Galerie A. Magold, Bad Bergzabern

Samstag, 18. Februar 2012

Für Sie besucht: Marco Herrmann, Kabarettist, in Winnweiler (Donnersbergkreis)


Marco Herrmann war am 15. Februar im MAX, Winnweiler, zu Gast und sorgte für einen süffisanten und beschwingten Abend. In der beeindruckenden altehrwürdigen Multifunktionshalle MAX, einer architektonischen Mischung aus Mittelalter, Jugendstil und Unbekannt bietet sich dem Besucher eine angenehm große Halle zum Sitzen und Dinieren, Tanzen, Kunstgenießen und vielem mehr. So schlecht verkehrsangebunden Winnweiler auch mittlerweile ist (man kommt am Abend nicht mehr mit Bus oder Bahn nach Kaiserslautern zurück, allenfalls noch bis Bingen, Mainz, Idar-Oberstein, wenn man vor 21 Uhr abfährt), so nett ist das Stadtinnere geworden.

Der badische Kabarettist hat sich ein ordentliches Programm zusammengebastelt: "Hilfe, mein Nachbar wohnt neben mir". Der Blick in die dortige Runde zeigt uns, wie vielfältig das Leben unter Menschen (in Rastatt) sein kann. Und wie bizarr, extrem und absurd, umzingelt von der Kehrwoche.

Gegenüber der raffinierte Ratzinger (Namensverwechslungen rein zufällig), der sein vieles Geld mit Kreuzfahrten verdiente, bis er auf Flusskreuzfahrten umstieg. Für 99 EUR ins Nirgendwo, vor allem Nirwana, werden die Passagiere einzeln verpackt im Holzfass auf Reise geschickt und werden nirgends erwartet... Das war das Ende des Entrepreneurs... Auch die Ex von Matthäus war dabei oder andere, die sich reinlegen ließen ... Na ja, er wohnt immer noch da mit seiner Frau, die wenigstens ihre drei Kinder versteht, die mit den reizenden christlichen Namen Jesus, Maria und Josef getauft wurden.

Links von Marco wohnen die "Ernschts", eine ganz spezielle Spezies, Paula Ernst ein bisschen viel behindert bzw. zurückgeblieben, wohl weil sie jahrelang mit ihrem Mann, dem Bahnhofsvorsteher, an den Gleisen lebte und nichts als sein "Zurückbleiben!" hörte. Ganz einfach und derb im Gemüt, am ehesten wohl für die typische schwarzwälderische Liebeserklärung "Hey, goiler Arsch kumm uff de Trakdoor" empfänglich ... Kleinkariert und selbstbewusst kommt Herr Ernst im Juni in Hermanns Garten und nimmt jede, aber auch jede von seinem Baum heruntergefallene Kirsche mit. Eigentum ist Eigentum! Er will ein energiesparendes Leben für alle bis zur bitteren Konsequenz: "Fernsehen bei Kerzenschein". Und er liebt die Familie seiner Frau, denn alle drei Ehen, die er führte, waren mit ihren Schwestern und zuletzt ihr.

Rechts nun die sexuell aktiven Mauls, Heinz und Edeltraud, die eine so krasse Ergänzung im Namen haben, dass sie sie nicht vorzeigen wollen. Deshalb verzichtete sie, eine geborene Schwanz auf den allseits beliebten Doppelnamen. Mausens Monsterkatze ist lauter als Marcos Frau beim Sex, der Katzenpapa schluckt Viagra, lässt sich regelmäßig von seiner Frau in ihren Dessous erwischen. Und Frau Maul steht - stimulierend - auf Kriegsfuß mit Frau Ernst. Die Herrmanns werden immer häufiger zu Nato-Blauhelmen in dieser Konstellation. 

MAX in Winnweiler
Marco und Liesl selbst wohnen in einer rechten Chaosbude, die Fenster ungeputzt, was oft den Blick auf das Leben interessant verändert, ein Matratzenlager auf dem Boden. Aus den Staublappen der Nachbarn, die zum Einzug rüberwuchsen, nähten sie sich eine fesche Tagesdecke zusammen. Außerdem sehr schickes Mickey-Mouse-Design allerorten. Liesl hat als echtes Schwarzwaldmädl einen Bollentick, sie ist bollensüchtig (Bollen sind die roten Bommel auf den Damentrachthüten, an Schals, in Kissen oder lose). Sie treten in solchen Massen im Haus auf, dass unwillkürlich der Vergleich zu Schafherden und Gläubigen hergestellt werden muss: Alle sind in der Masse gefährlich, Sturz- und Lebensgefahr!

Noch mal weiter in die illustre Rastatter Bevölkerung geschaut, taucht noch Herr Schmidt auf, der absolute Nonkonformist, das Haus der Insolventen, voll bis zum Dach mit Isländern und Griechen, ein übergewichtiges Männerpaar, vergleichbar den Wildecker Herzbubn, wo jeder 3 Facebookseiten für sich alleine braucht.

Marco selbst hat nah am Wasser gebaut, alles, was im Schmerzen bereitet, führt zu Wasserfontänen, 3 Meter aus den Augen, Fuß angestoßen oder der seelische Schmerz - als sein bester Freund sich umbringen wollte, weil der seine Freundin mit ihm, Marco, im Bett entdeckte ... Ja, es ist schwer, Mann zu sein! Am Ende dann fast keine Zugabe, weil Liesl in Rastatt mit den Bollen sehnsüchtig auf ihren Marco wartete …

Ein lockeres Entertainment, das wirklich alle Lachkombinationen zitierte und den Abend füllte.