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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Mittwoch, 26. Dezember 2012

Noch bis 13. Januar in Essen: Im Farbenrausch – Munch, Matisse und die Expressionisten

Maurice de Vlaminck


Die „Fauves“, die sogenannten Wilden in der französischen Kunst, stehen im Mittelpunkt einer wunderbaren expressionistischen Ausstellung im Museum Folkwang, Essen.

Henri Matisse, André Derain, Maurice de Vlaminck, Edvard Munch und die jungen deutschen und russischen Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky, Gabriele Münter und Franz Marc werden mit ihren unvergleichlich farbenfrohen Bildern gezeigt

"In den fauvistischen Bildern sollte die Farbgebung nicht mehr der illusionistischen Darstellung eines Gegenstandes dienen. Die malerische Aussage entstand aus dem Zusammenklang der Farbflächen. Typisch für die meisten Werke sind ihre leuchtenden Farben. Die Überlegungen zur Darstellung des Raumes sind jedoch ebenso wesentlicher Bestandteil der Bildkomposition.[4][1]

Die Wurzeln des Fauvismus entstammen dem Impressionismus, Ziel war aber, der Flüchtigkeit impressionistischer Bilder entgegenzuarbeiten, um dem Werk mehr Dauer (frz. durée) zu verleihen." (wikipedia)
Mit der Ausstellung führt das Museum Folkwang die Arbeit Karl Ernst Osthaus’ fort, der ab 1906 Werke der Fauves, der Expressionisten und Edvard Munchs zeigte und für die Sammlung erwarb. Die Ausstellung "Im Farbenrausch – Munch, Matisse und die Expressionisten" zeigt anhand von Schlüsselwerken die besondere Rolle des Fauvismus. 

Zur Homepage des Museum Folkwang gelangen Sie hier.

Donnerstag, 14. April 2011

Kunstevent: 16.04.-03.10.2011 - "Unsere Moderne" in Karlsruhe

Delaunay Eiffelturm
 "Unsere Moderne - Cézanne. Miro. Matisse. Kirchner. Beckmann. Baselitz."
16.04.2011 bis 03.10.2011
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe/ Hauptgebäude
Hans-Thoma-Straße 2-6
76133 Karlsruhe



 

Meisterwerke vom französischen Impressionismus über den deutschen Expressionismus, vom Informel bis zur konstruktiv-konkreten Kunst zeigen einen repräsentativen Querschnitt der Moderne.

Mittwoch, 9. Februar 2011

Zwei Bücher zur Künstlervereinigung BRÜCKE und zum Expressionismus

Die am 7. Juni 1905 in Dresden gegründete Künstlergruppe "Die Brücke" bestand zunächst aus Fritz Bleyl, Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff. Im Zuge der modernistischen Strömungen entwickelte sich in Dresden-Hellerau ab 1900 ein Avantgardismus, der später nicht nur in impressionistische  Wege, in die "Brücke", sondern unter anderem auch in die Bauhauskultur mündete. Der "Neue Mensch" im anbrechenden "Jahrhundert der Extreme" wollte gestaltet und eingefangen sein. Architektur und Ausdruckstanz, Freikörperkultur und Jugendbewegung waren nebeneinander angesiedelt. Die Mitglieder der Brücke fanden sich zunächst paarweise zusammen und kooperierten, bevor sie sich in Dresden trafen und als Gruppe konstituierten. Kirchner und Bleyl wirkten in Dresden, Heckel und Schmidt-Rottluff, Kunst- und Literaturliebhaber (Ibsen, Strindberg, Dostojewski), in Chemnitz. Dem Quartett gesellten sich später voller Sendungsbewusstsein Otto Mueller, Emil Nolde und Max Pechstein hinzu. Die Bezeichnung entnahmen sie einem Werk von Friedrich Nietzsche:

"... was groß ist am Menschen, das ist, dass er eine Brücke und kein Zweck ist; was geliebt werden kann am Menschen, das ist, dass er ein Übergang und ein Untergang ist."

Friedrich Nietzsche, "Also sprach Zarathustra"

Die Expressionisten wurden wegen ihrer progressiven Farbgebung und Gestaltung als die deutschen "Wilden" ("Les Fauves") bezeichnet und stehen für die Geburt des Expressionismus. Sie kollidierten mit allen tradierten Werten und Normen, vor allem mit der Kunstvereinigung Berliner Secession, die ihre Bilder weder ausstellte noch bewarb. All die hehren Ideal zerschellten wie so oft auch heute noch an den unerbittlichen Realitäten einer Gesellschaft, die Menschen ohne Arbeit bzw. Einkommen oder Geld mit obendrein abweichenden Normen komplett stiefmütterlich behandelt oder ignoriert. Auch die Mitglieder der Brücke. Der harte Alltag in Berlin, wo sie später wirkten, zerschlug die Gruppierung bereits 1913. Der erste Weltkrieg trat ebenfalls dazwischen und Ernst-Ludwig Kirchner blickte nach dem Krieg drogenabhängig und schwer nervengeschädigt wehmütig zurück. Siehe auch Karl Schmidt-Rottluff in Saarbrücken oder Gesamtkunstwerk Expressionismus.

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Ulrike Lorenz
Brücke
Köln 2008, Klappenbroschur, 96 Seiten
7,99 €, Taschen Verlag

"Der Rhythmus, das Rauschen der Farben, das ist das, was mich immer bannt und beschäftigt."
Karl Schmidt-Rottluff, 1907

In einem preiswerten und sehr gelungenen Bändchen mit 96 Seiten, von Norbert Wolf, Professor für Kunstgeschichte, herausgegeben, stellt Ulrike Lorenz "Die Brücke" in einer sehr ansprechenden Einleitung vor und präsentiert uns dann spannend und detailreich 35 Einzelbilder der Brückekünstler.
Beim Durchblättern fällt unter anderem auf von Emil Nolde das Porträt von Schmidt-Rottluff, mit kräftigen Farben, dichtem Pinselstrich und scharfen Konturen. Die "Lesende (Else Laske-Schüler)" von Karl Schmidt-Rottluff in picassohaften und geometrisch-kubischen Ausgestaltungen und ganz häufig Kirchner mit "Cirkus (Zirkusreiterin)" und vielen Szenen aus dem Berliner Stadtleben. Positiv am Rande auch die experimentelle Schrift, leicht negativ der etwas zu kleine Schriftgrad des Grundtextes, leider ein Reihenmerkmal dieser Bände.

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Norbert Wolf
Expressionismus
Köln 2004, Klappenbroschur, 96 Seiten
7,99 €, Taschen Verlag

"Arbeiten! Rausch! Gehirn zerschmettern! Kauen, fressen, schlingen, zerwühlen! Wonnevolle Schmerzen des Gebärens! Krachen des Pinsels, am liebsten Durchstoßen der Leinwände. Zertrampeln der Farbtuben ..."
Max Pechstein, 1920

Der Autor, Professor für Kunstgeschichte, hat die Geschichte der "Brücke" in den Expressionismus eingebettet und der zweiten wichtigen Künstlergruppe dieser Zeit "Der Blaue Reiter" an die Seite gestellt. In einer lehrreichen Gesamtschau dieser Zeit lernt der Leser sie wieder oder neu kennen und hat bei 33 Einzelbetrachtungen Gelegenheit, noch mehr über die Zusammenhänge und Maler zu erfahren. Eine sehr imposante und beeindruckende Zusammenstellung von Meisterwerken z.B. Corinths, Dix', Kandinskys, Kokoschkas und eher seltene wie Ludwig Meidners "Apokalyptische Stadt". Der Buchaufbau, das Layout, die Schrift ist wie bei dem Band zuvor.
Die Gruppe ging eigentlich aus der viel früher entstandenen, von Wassily Kandinsky und seiner Lebensgefährtin Gabriel Münter gegründeten "Neue Künstlervereinigung München" hervor. Die beiden wirkten in Murnau, in einem völlig ländlichen oberbayrischen Milieu und experimentierten mit traditioneller Volkskunst und Hinterglasmalerei. In dieser Vereinigung sammelten sich allmählich Literaten, Musiker, Maler, Tänzer, Kunsthistoriker und versuchten die "Synthese aller künstlerischen Ideale im sublimierenden Schmelztiegel des Geistigen" oder anders gesagt die Deformation und Abstraktion des Bisherigen, um Neues zu schaffen. In einer Ausstellung und einem begleitenden Almanach 1911/1912 bei Piper München herausgekommen, tauchte der Name das erste Mal in der Öffentlichkeit auf. Unter ihm fanden bis 1914 Ausstellungen statt, bei denen sich ganz unterschiedliche Künstler wie Franz Marc, Alexej von Jawlensky; August Macke, Heinrich Campendonk, Delaunay, Paul Klee und der Musiker Arnold Schönberg versammelten, um nur einige zu nennen. Die Epoche des Expressionismus verlief sehr gespalten, 1918 wurde er totgesagt, der Dadaismus agierte gegen den Expressionismus, 1919 erschein ein weiteres Manifest des Expressionismus und 1924 schlossen sich Lyonel Feininger, Kandinsky, Klee und Jawlensky zur Gruppe der "Blauen Vier" zusammen. Der Expressionismus beschäftigt bis in die Jetztzeit die Kunsthistoriker und Liebhaber, einschließlich seiner Gegner und deren Verbot im sog. Dritten Reich.

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Dienstag, 18. Januar 2011

Kunstevent: Gesamtkunstwerk Expressionismus in Darmstadt, noch bis 13. Februar 2011

Gesamtkunstwerk Expressionismus

Kunst, Film, Literatur, Theater,
Tanz und Architektur 1905-1925

Eine Rekonstruktion von Ernst-Ludwig Kirchners Berliner Atelier, die Ganzkörpermasken der Tänzerin Lavinia Schulz oder eine Videoprojektion aus dem Film "Das Cabinet des Dr. Caligari". Auf der Mathildenhöhe in Darmstadt kann man jetzt das „Gesamtkunstwerk Expressionismus“ entdecken.

Filmbild "Das Cabinet des Dr. Caligari", 1919/20
"Das Cabinet des Dr. Caligari", 1919/20

„Wir bieten eine Neuentdeckung des Expressionismus, ein kulturhistorisches Panorama“, verspricht Ralf Beil, Direktor des Instituts Mathildenhöhe in Darmstadt. Die interdisziplinäre Schau solle mehr sein als ein Spiegelbild des „Blauen Reiters“, denn der Expressionismus habe seine Zeit weitaus intensiver geprägt als bislang bekannt.
Unter dem Titel „Gesamtkunstwerk Expressionismus“ zeigt das Institut Mathildenhöhe in Darmstadt rund 450 Exponate, darunter Gemälde, Filmausschnitte, Fotos und Plakate, die zwischen 1905 bis 1924 entstanden sind.
Institut Mathildenhöhe
Olbrichweg 13
64287 Darmstadt

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10 – 18 Uhr
Donnerstag 10 – 21 Uhr

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Ausstellung: Karl Schmidt-Rottluff, Landschaften und Stillleben, noch bis 23.01.2011 in Saarbrücken

Karl Schmidt-Rottluff: Selbstporträt 1906

Karl Schmidt-Rottluff (*1884 in Rottluff bei Chemnitz - +1976 in Berlin) und seine Werke sind ganz stark mit dem deutschen Expressionismus und der Künstlergruppe "Die Brücke" verbunden. 1905 in Dresden von Bleyl, Kirchner, Heckel und Schmidt-Rottluff gegründet und später durch Pechstein, Mueller und für zwei Jahre durch Nolde ergänzt, blieb die zweite wichtige avantgardistische Künstlervereinigung im wilhelminischen Zeitalter - neben dem "Blauen Reiter" in München - eine Herausforderung für die anderen Vertreter der Moderne und für die folgenden Jahrzehnte. Die Berliner Secession zum Beispiel konnte und wollte mit diesem Avantgardismus nicht Schritt halten, 1910 schloss sich jedoch Schmidt-Rottluff der von Pechstein gegründeten Alternativbewegung Berliner Neuen Secession an, die die expressionistischen Brücke-Künstler aufnahm und ausstellte. Die Brücke-Künstler prägten die Kunstgeschichte und die gesamte Moderne durch ihre revolutionäre Haltung gegenüber allen bürgerlichen Motiven, der Farbenlehre und Darstellungen von Natur und Mensch. Jenseits von Repräsentier- und Salonkunst stachen die Expressionisten ins Auge, fanden aber nur schwer in die bürgerlichen Herrenhäuser.
Schmidt-Rottluffs Werk und die Meisterstücke der anderen Expressionisten unterlagen als "Entartete Kunst" schon ab 1933 und vor dem braunen Bildersturm einem Ausstellungs- und die Künstler selbst, sofern sie blieben, zumeist einem Arbeitsverbot. 1939 wurden einige seiner Werke verbrannt. Schmidt-Rottluff musste 12 Jahre die Unterdrückung und Verleugnung seines Werks ertragen. Nach dem zweiten Weltkrieg und der Entstehung der DDR zählte dort das expressionistische Werk und mit ihm Schmidt-Rottluff zu den bedenklichen Künstlern. Man unterstellte ihnen, Wegbereiter der nationalsozialistischen Auflösung aller Werte gewesen zu sein. So erlebte Schmidt-Rottluff bis zu seinem Tod eine doppelte Anfeindung durch die Politik und Machthaber, die ihm in der damaligen DDR wohl auch ein Arbeitsverbot eingebracht hätte.
Ernst Ludwig Kirchner:
Die Brücke - Eine Künstlergemeinschaft
Foto: wikipedia
Im Saarlandmuseum Saarbrücken sind in der Modernen Galerie aktuell beeindruckende Landschaften und Stillleben zu sehen, wie zum Beispiel die äußerst farbintensiven Bilder mit hoher Leuchtkraft und fesselnden Effekten wie "Rund um die Lampe" (1935), "Landschaft im Mondlicht" (1938), "Selbstbildnis" (1969) und "Abend im Zimmer" (1935). Ein Besuch, der sich für Freunde der Farbwirkung und des Expressionismus wie auch für Schmidt-Rottluff-Fans garantiert lohnt. Wer anschließend noch mehr moderne Kunst erleben will, kann sich die Dauerausstellung aller wichtigen Künstler der Moderne wie auch Max Slevogt als dezentem Vorreiter über zwei Stockwerke nebenan anschauen. In der Studiogalerie noch bis 6. Februar 2011 der Druckgrafiker Pierre-Auguste Renoir.






Bilder zu Schmidt-Rottluff
Video zu Schmidt-Rottluff

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