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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Sonntag, 8. November 2015

Wie war's bei Stephanie Lakes DUAL in Ludwigshafen a.Rh.?

(c) Stephanie Lake
Stephanie Lake's Stück DUAL wurde in Ludwigshafen a.Rh. in der Hinterbühne des Pfalzbaus als deutsche Erstaufführung gezeigt. Die preisgekrönte Choreographin, Tänzerin und Dozentin aus Australien (Melbourne) ist die letzten 10 Jahre weltweit auf Tournee, vor allem mit der anerkannten Lucy Guerin Inc.

DUAL, das ist eine Stück in drei Szenen, das Verschiedenheit von Individuen, ihre Annäherung und Auseinandersetzung zeigt. Auffällig ist der klopfend-pochende Sound im schnellen Takt, der Puls des Lebens. Die männliche Figur (körperbeherrscht, stark engagiert Preisträger Alisdair Macindoe) in großer Anstrengung, durchgeschüttelt, elektrisiert von Energie, fällt er oder wird er angestoßen im Raum, bewegt sich taumelnd, kantig, spastisch vorwärts, unterdrückt wie von Stromstößen. Als ob er an Energiedrähten hängen würde, die ihn zum Vibrieren bringen, genauso wie Energiewellen auf ihn einwirken. Der Mann als stark gefordertes, gepeinigtes Wesen, ein Prügelknabe in allen Richtungen, er muss es aushalten.


(c) Stephanie Lake
Sie (ebenbürtig vielseitig, beweglich, voller Können Sara Black) tanzt etwas harmonischer zu Gitarrenklängen im selben Raum. Es kommen schnelle Harmonikatöne dazu und Geräusche wie von einer brechenden Takelage, als ob auch ihre Reise durch die Existenz von erheblichen Gefahren begleitet sei. Das Hervorrufen von hektischen Bewegungen, Geräusche wie dumpfe Schüsse, sie muss sich festhalten, gerät in einen Strudel, wird zum Kreisel, die Extremitäten funktionslos, alles in allem auch bedrohlich. Die Frau vielleicht beweglicher als der Mann, anpassungsfähiger, aber nicht minder im Energiefeuer der Umgebung.

Im gemeinsamen dritten Teil das Zusammentreffen zweier Individuen mit eigenen Bewegungsmustern, aber streckenweise zur Synchronizität fähig. Sie nimmt Kontakt auf zu schnellem Takt, beide werden für kurze Zeit ein fast normales Paar. Erschwerte Bedingungen stören den harmonischen Ablauf, die Fortbewegung. Die Frau ist der Impulsgeber, sie hat die Macht über ihn. Die Energie springt dennoch emanzipiert wie ein Ball hin und her, von ihr zu ihm und umgekehrt. Gewinnt er die Oberhand gerät er in seinen Zappeldrall. Und wieder eine harmonische Phase, dann abrupte Bewegungen. Er wieder oben, wie bei Aliens bewegen sich beider Arme, er möchte sie komplett verinnerlichen, die kannibalistischen Anknabbertendenzen an den Händen deuten daraufhin. Sie erwacht und schiebt ihn an, der Mann fällt wieder unter ihre Magie und Macht, die sich wiederholt gezeigt hat.


(c) Stephanie Lake
Ein eigenwilliges Spiel der Geschlechter, im energetischen Austausch miteinander und mit Welt. Trotz Körperlichkeit wirkt unsere Existenz eher verkopft und bedrohlich, verdrahtet und gewaltsam, strafend, erniedrigend, paralysierend und belebend im Wechsel. Ein Stück Tanzeigenwilligkeit. Die Musik stammt von Robin Fox.