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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 27. August 2013

Meine Gedichteklassiker: Am Rheine schweb ich her und hin von Clemens Brentano


Am Rheine schweb ich her und hin 

Am Rheine schweb ich her und hin
Und such den Frühling auf
So schwer mein Herz, so leicht mein Sinn
Wer wiegt sie beide auf.

Die Berge drängen sich heran,
Und lauschen meinem Sang,
Sirenen schwimmen um den Kahn,
Mir folget Echoklang.

O halle nicht, du Widerhall,
O Berge kehrt zurück,
Gefangen liegt so eng und bang
Im Herzen Liebesglück.

Sirenen tauchet in die Flut,
Mich fängt nicht Lust nicht Spiel,
Aus Wasserskühle trink ich Glut,
Und ringe froh zum Ziel.

O wähnend Lieben, Liebes Wahn,
Allmächtiger Magnet,
Verstoße nicht des Sängers Kahn,
Der stets nach Süden geht.

O Liebes Ziel so nah so fern,
Ich hole dich noch ein,
Die Frommen führt der Morgenstern,
Ja all zum Krippelein.

Geweihtes Kind erlöse mich,
Gib meine Freude los,
Süß Blümlein ich erkenne dich,
Du blühest mir mein Los,

In Frühlingsauen sah mein Traum
Dich Glockenblümlein stehn,
Vom blauen Kelch zum goldnen Saum,
Hab ich zu viel gesehn,

Du blauer Liebeskelch in dich
Sank all mein Frühling hin,
Vergifte mich, umdüfte mich,
Weil ich dein eigen bin.

Und schließest du den Kelch mir zu
Wie Blumen abends tun,
So lasse mich die letzte Ruh
Zu deinen Füßen ruhn.  


Clemens Brentano 



* 9. September 1778 in Ehrenbreitstein (heute Koblenz)
† 28. Juli 1842 in Aschaffenburg

Clemens Wenzeslaus Brentano de La Roche war ein deutscher Schriftsteller und neben Achim von Arnim der Hauptvertreter der Heidelberger Romantik.

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Übrigens: Heute ist der 200. Geburtstag der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm

Die Brüder Grimm bei der Recherche


Heute ist der 200. Jahrestag eines ganz besonderen Ereignisses der Literaturgeschichte, und er läutet ein Jahr voller Festivitäten ein: Am 20. Dezember 1812 erschien der erste Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Das Jahr 2013 ist ihnen und ihrem bedeutenden Beitrag zur Bewahrung des deutschen Volksguts gewidmet.
Ursprünglich waren die Erzählungen von bösen Hexen, Prinzessinnen, verwünschten Traumprinzen, Flüchen, Zaubersprüchen, sprechenden Tieren und Riesen nicht für die Kleinen gedacht. Märchen galten als Unterhaltungsgeschichten – oft gruselig oder obszön –, die sich Erwachsene abends, wenn die Kinder im Bett waren, bei geselligen Runden erzählten.

Der romantische Dichter Clemens Brentano wollte Anfang des 19. Jahrhunderts ein Märchenbuch herausgeben und bat die beiden Studenten Jacob und Wilhelm Grimm für ihn zu arbeiten und Geschichten zu sammeln. Die Brüder schrieben daraufhin drei Jahre lang Texte aus alten Büchern zusammen.

Sie wurden fündig bei Hans Sachs, Luther und Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, aber auch in französischen Sammelbänden der Aufklärung, in der Barockliteratur, und sie ließen sich mündlich Geschichten zutragen.

Als sie fertig waren, interessierte sich Brentano allerdings nicht mehr für ihre Arbeit. Damit die Erzählungen nicht verloren gingen, gaben sie am 20. Dezember 1812 in Berlin eine Anthologie heraus. Das Buch war ein Flop, kein Mensch interessierte sich.

Erst als Wilhelm Grimm die Geschichten überarbeitete, die Texte kindgerechter machte und von allen sexuellen und obszönen Anspielungen befreite, außerdem illustrierte und die Anmerkungen seines Bruders Jacob herausstrich, wurden die "Kinder- und Hausmärchen" zu dem Erfolg, den sie heute noch genießen.