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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 9. Juli 2012

Für Sie besucht: 40 JAHRE CITY – AUF TOUR MIT DEM NEUEN ALBUM


City - Rockgeschichte aus dem Osten Deutschlands - groß geworden mit dem Sozialismus, dem antifaschistischen Wall und dem Mauerfall waren am 7.7.2012 in Kaiserslautern. Sie stellten hier - wie Toni Krahl es formulierte - am Mittelpunkt der Achse des Bösen (ein George W. Bush-Begriff, den wir alle kennen) ihr neues Album "Für immer jung" vor. Kaiserslautern und Ramstein sind tatsächlich der wichtigste strategische Punkt in Europa für die weltweite US-Kriegsführung.
CITY, das waren am Samstag Manfred Hennig (Keyboards), Georgi Gogow (Geige, Bass), Klaus Selmke (drums), Toni Krahl (Gesang, Gitarre), Fritz Puppel (Gitarre). Sie gelten noch immer als DDR-Rockband, die unter anderem mit ihrem Song "Am Fenster" (1978, weltweit mehr als 10 Millionen Mal verkauft) berühmt wurden, aber tapfer bis auf die Zugabe nur Aktuelles spielten. Das erste Album ging schon 500.000-mal über den Ladentisch. Und das erste DDR-Album kam 1980, es hieß "Dreamland", war ebenfalls stark gefragt. City ist die erfolgreichste DDR-Rockband.
Toni Krahl

Fritz Puppel

Manfred Henning

Klaus Selmke

Special 1
Special 2














Frontmann Toni Krahl ist ganz in seinem Berlin gefangen gewesen, er war sich wirklich nicht ganz sicher, in welchem Bundesland sie sich nun befänden, die mangelnden Geographiekenntnisse lösten dann zum Glück Zurufe aus dem Zuschauerraum … City hatte vor der Wende Gastspielgenehmigung für die BRD, obwohl sie nicht sonderlich angepasst waren. "Wir als Band betrachten uns immer als Spiegel der Gesellschaft oder der Umgebung, in der wir auftreten", äußerten sie einmal mit Toni Krahl, Sänger der Band seit 1975, und: "Wir haben immer versucht, die Themen aufzugreifen, die bewegen. Kleine Wahrheiten mussten wir in den Texten verstecken, wo zwischen den Zeilen lesbar wurde, was wir meinten." 1978 traten sie sogar in der legendären WDR-Sendung "Rockpalast" auf, mit ihren Plattenerfolgen der größte Erfolg bislang einer DDR-Band.
Frontmann Toni Krahl selbst kam wegen freier Meinungsäußerung vor seiner City-Zeit mit der DDR-Obrigkeit in Konflikt. Im Spätsommer 1968 hatte er couragiert einfach mal ein paar “kleine stümperhaft gestaltete Flugblätter” verteilt, auf denen er gegen den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in die CSSR protestieren wollte. Das brachte ihm drei Jahre Gefängnis ein. So singt er auch auf der aktuellen CD: „Prager Frühling. Wut im Bauch. Sechzehn Wochen hinter Gittern. Das war ich.“
Das Besingen von Freiheit, Freimachen von Obrigkeitszwängen und Einsetzen für mehr Gerechtigkeit prägte den Weg der Band bis heute, entlang ihrer Erfolgssträhne mit 25 Mio Tonträgern und über 3.500 Konzerten.

In Kaiserslautern startete das Konzert, von den Veranstaltern Kunstgriff seit Monaten sehnsüchtig erwartet, um 20:30 Uhr mit einem verzögernden Auftritt, dann aber gewaltig. Der Rock war nach 3 Akkorden zu Hause in der Fruchthalle, und so blieb es auch bis zum Ende gegen 22:15 Uhr. Fantastische Energie und dominante Stimme von Toni Krahl - man darf nicht vergessen, dass die Cities alle von knapp 60 bis 70+ Jahre alt sind - ja, auch Fritz Puppel lässt es mit seinen (über) 70 Jahren noch voll abgehen. Keyboard mit Manfred Henning immer präsent und den richtigen Klangteppich legend, genau wie der originelle Drummer Klaus Selmke auf dem Großen Sitzkissen barfuß die Pedale bedient und souverän den Rhythmus vorgibt und weiterspinnt. Der Mann an der Geige - Georgi Gogow - hatte die besondere Ehre, mit seinen Synthesizer-Violinenklängen einen krassen, bizarren und fast schrillen, aber auch harmonischen und beglückenden Eindruck zu schaffen. Sein Zupfen setzte die Zäsuren auf dem Notenblatt, das tschechowsche Zerspringen der Saiten in dessen Theaterstück "Der Kirschgarten", das extrem Aufweckende und gleichzeitig auch Lyrische. Deswegen auch sein Soloauftritt in der Zugabenrunde.
Neben viel Publikumsbeteiligung und -kontakt gab es auch eine Bonbonverteilrunde für alle. Ganz besonders beeindruckend war die Show zum Song "Frei", der das Gefangensein mit Toni Krahl in einer riesigen Plastikfolie symbolisierte. Der Abend war gelungen, rundherum dicht und ehrlich im Angebot und ein prima Eindruck von City's Power heute.
Während gegenüber das große Altstadtfest mit neun Bühnen tobte, schafften es in die Fruchthalle immerhin noch 200 Zuschauer. Kein Vergleich zu überfüllten Hallen früher oder in City-Fans-Hochburgen, aber den nachkommenden Generationen oder den Amerikanern in K'town ist City eh kein Begriff mehr. Die sind für manche höchstens Dinosaurier, die andere Musik machen, andere Leute ansprechen und eben trotz ihrer ewigen Jugend zu einem Museumsexponat werden. Vor drei Jahren erlebte ich die Hamburger Rockband "The Rattles" in der Fruchthalle, absolut vergleichbar vom Alter und der Qualität her, die hatten trotz 3 Stunden hartem Rock und Einsatz sogar weniger Besucher.

r immer jung, Ariola/Song, Erstveröffentlichung: 24.02.2012

Die Einzeltitel:
1. Für immer jung
2. Danke Engel
3. Zu spät
4. Es ist immer noch Sommer
5. Sind so kleine Hände
6. Lieben und lieben lassen
7. Frei
8. Das Schöne am Leben
9. Quicklebendig (In The Death Car)
10. Anker
11. Die 20 Gebote




Fotos: SonyMusic

Samstag, 7. Juli 2012

Heute Abend: 40 Jahre CITY in Kaiserslautern, 20 Uhr in der Fruchthalle



CITY – das ist Kulturgeschichte. Deutsche Kulturgeschichte.

CITY hat drei Deutschlands erlebt und in seinen Songs abgebildet: Die DDR als Heimat, die BRD als Gastspielreiseland – und nun, friedlich und mit Nachdruck zusammen gezimmert, die BRDDR. „Wir als Band betrachten uns immer als Spiegel der Gesellschaft oder der Umgebung, in der wir auftreten.“… CITY steht exemplarisch für jenen Teil der DDR-Rockmusik, der sich mühte, das Maß an Anpassung gering zu halten und über das Medium Text und Musik mit List, Mut und Intelligenz die bescheidenen Möglichkeiten der Wahrheitsfindung und -verbreitung zu nutzen. Toni Krahl war im Umgang mit der Obrigkeit bereits von leidvollen Erfahrungen geprägt. Im Spätsommer 1968 hatte er, naiv, aber mit Courage, “kleine stümperhaft gestaltete Flugblätter” verteilt, auf denen er gegen den Einmarsch der Warschauer Pakt Staaten in die CSSR protestieren wollte. Er wurde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Ein Ereignis, das in der Gegenwart noch seinen Niederschlag findet: „Prager Frühling. Wut im Bauch. Sechzehn Wochen hinter Gittern. Das war ich“ singt er auf der neuen CD „Für immerjung“. „Wir waren die geduldete Opposition, es gab da noch die ungeduldete und die verbotene. Wir saßen immer auf schmalem Grat, und da sitzen wir immer noch. Wir sind dem heutigen System genauso suspekt wie dem vorherigen, und wollen immer noch dasselbe erreichen wie früher. Aber irgendwie macht das Don-Quijote-Spiel auch Spaß. Ohne Gegenwind ist es langweilig! (Fotos: CITY)


KONZERT IN GRIMMA

Am Fenster, 2009

Samstag, 28. April 2012

CITY in Kaiserslautern am 7.7.2012

Ostrock Legende CITY in der Fruchthalle Kaiserslautern am 7. Juli 2012





Das Legendäre "Am Fenster" hat sie noch zu DDR-Zeiten über alle Grenzen berühmt gemacht. Dieses Jahr wird CITY das 40. Bühnenjubiläum feiern. Tickets für dieses einzige Konzert in der Region Rheinland-Pfalz / Hessen / Saarland / Rheinland  können Sie jetzt bereits bestellen.


"Für immer jung: 40 Jahre CITY" eine Betrachtung von Olaf Leitner
CITY - das ist ja nicht nur eine Band. Auch wenn es schon ausreichen würde bei einer Band wie dieser. CITY - das ist Kulturgeschichte. Deutsche Kulturgeschichte. CITY hat drei Deutschlands erlebt und in seinen Songs abgebildet: Die DDR als Heimat, die BRD als Gastspielreiseland, und nun, friedlich und mit Nachdruck zusammen gezimmert, die BRDDR. "Wir als Band betrachten uns immer als Spiegel der Gesellschaft oder der Umgebung, in der wir auftreten."
Damals wie heute: "Wir haben immer versucht, die Themen aufzugreifen, die bewegen. Kleine Wahrheiten mussten wir in den Texten verstecken, wo zwischen den Zeilen lesbar wurde, was wir meinten", sagt Toni Krahl.
CITY steht exemplarisch für jenen Teil der DDR-Rockmusik, der sich mühte, das Maß anAnpassung gering zu halten und über das Medium Text und Musik mit List, Mut und Intelligenz die bescheidenen Möglichkeiten der Wahrheitsfindung und -verbreitung zu nutzen. Toni Krahl war im Umgang mit der Obrigkeit bereits von leidvollen Erfahrungen geprägt. Im Spätsommer 1968 hatte er, naiv, aber mit Courage, "kleine stümperhaft gestaltete Flugblätter" verteilt, auf denen er gegen den Einmarsch der Warschauer Pakt Staaten in die CSSR protestieren wollte. Er wurde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Ein Ereignis, das in der Gegenwart noch seinen Niederschlag findet: "Prager Frühling. Wut im Bauch. Sechzehn Wochen hinter Gittern. Das war ich", singt er auf der neuen CD "Für immer jung".
Wir waren die geduldete Opposition, es gab da noch die ungeduldete und die verbotene. Wir saßen immer auf schmalem Grat, und da sitzen wir immer noch. Wir sind dem heutigen System genauso suspekt wie dem vorherigen, und wollen immer noch dasselbe erreichen wie früher. Aber irgendwie macht das Don-Quijote-Spiel auch Spaß. Ohne Gegenwind ist es langweilig!
Ich bin sicher, dass auch die Rockmusik der DDR zum allmählichen Untergang der Republik beigetragen hat. Die getarnten Botschaften der Texte, aber auch die Vitalität und Kraft der Musik, eingespielt von großartigen Sängern und Instrumentalisten, hat der als "Kampfreserve der Partei" missverstandenen Jugend Kraft und Selbstbewusstsein gegeben, um das Herumkommandiert-zu-werden einfach zu ignorieren. Die Leute von CITY waren Protagonisten der Szene. Und sie haben die Wende gemeistert, haben den zeitweiligen Stillstand durch Aktivitäten wie Gründung eines eigenen Plattenlabels überlebt, konnten sich in die neue Szene einfädeln und mit ansehen, wie viele der so umschwärmten Wessi-Bands an Glanz verloren. Sie hielten durch ihre Lieder Erinnerungen wach und gaben damit den neuen Bundesbürgern ihre Identität wieder, die im Talmiglanz westlicher Attraktionen zu verblassen drohte.


Nach 4 Jahrzehnten sind CITY immer noch…
  • eine echte, keine zugezogene oder eingemeindete Berliner Band, eine Band der längst gesamtdeutschen Hauptstadt.
  • da bleiben ein gutes Dutzend Alben, mindestens doppelt so viele einprägsame Hits und ihre nachhaltige Präsenz auf der Bühne.
  • City anno 2012 ist immer noch strikter, exzellenter Rock'n'Roll ohne Schleichen und Swing-Bremsen.
Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufstellen und natürlich über www.kunstgriff-event.de unter Tickets.