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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 8. Mai 2017

ECM: Im April neu auf den Markt gekommen


Ingmar Bergman hat einmal über Andrey Tarkovsky gesagt, er bewege sich „mit solcher Natürlichkeit im Raum der Träume“. Das französisch-deutsche Tarkovsky Quartet, das sich nach dem russischen Filmemacher benannt hat, hat eine ganz eigene assoziative Traum-Sprache für sich entwickelt. Sie wird auf dem dritten Album der Gruppe Nuit Blanche noch weiter verfeinert. Die Stücke, ob von Bandleader François Couturier komponiert, oder von Couturier, Cellistin Anja Lechner, Saxophonist Jean-Marc Larché und Akkordeonist Jean-Louis Matinier aus dem Moment heraus geschaffen, erforschen die Textur von Träumen und Gedächtnis und beziehen sich dabei weiter auf Tarkovsky.

In Argentinien als Sohn eines amerikanischen Vaters und einer irischen Mutter geboren, wuchs der Gitarrist Dominic Miller in den USA und England auf. Derzeit lebt er in Frankreich, wobei er den Globus in den letzten Jahrzehnten ausgiebig bereist hat. Dementsprechend hat Silent Light – Millers ECM Debut – ein sehr internationales Flair, mit starkem lateinamerikanischen Einfluss in Stücken wie “Baden“ (dem brasilianischen Gitarristen/Komponisten Baden Powell gewidmet). „Le Pont“ umgibt ein Hauch von Paris zu Beginn des 20. Jahrhunderts, während „Valium“ keltische Melodien in der Manier von Bert Jansch beschwört. „Fields of Gold“ ist die gedämpfte Instrumentalversion einer der bekanntesten Balladen Stings. Miller ist seit langem durch seine tragende Rolle in der Band von Sting bekannt.

Auf seinem dritten ECM-Album unter eigenem Namen stellt Chris Potter ein neues akustisches Quartett vor. Der Gruppe gehören Musiker an, die ECM-Hörer von vielen während der letzten Dekade in New York aufgenommenen Alben kennen: Keyboarder David Virelles, Bassist Joe Martin und Schlagzeuger Marcus Gilmore. The Dreamer Is the Dream präsentiert Potter nicht nur am Tenorsaxophon – jenem Instrument, an dem er zu einem der meist bewunderten Musiker seiner Generation wurde – sondern auch an Sopransaxophon („Memory and Desire“) und Bassklarinette (im Titelstück).

Der ungarische Gitarrist Ferenc Snétberger hat sich mit seinem ECM-Solodebüt In Concert viele Freunde gemacht – und dürfte mit seinem neuen Album Titok, das im Trio mit dem schwedischen Bassisten Anders Jormin und dem US-Schlagzeuger Joey Baron entstand, noch viele mehr dazugewinnen. Aufgenommen im Mai 2015 im Rainbow Studio in Oslo und von Manfred Eicher produziert, ist Titok ein Album mit einem Schwergewicht auf äußerst melodiöser Improvisation und Interaktion.

Für den Nachfolger seines ECM-Debüts Arborescence, hat der preisgekrönte Pianist Aaron Parks ein Trio mit dem Bassisten Ben Street und dem Schlagzeuger Billy Hart um sich versammelt. Das Rhythmusgespann, das auch in Billy Harts erfolgreichem ECM-Quartett zusammenspielt, verbindet aufFind the Way Geläufigkeit und Kraft.

Am 28. April folgte ein neues Album des Trios Quercus. Das selbstbetitelte ECM-Debüt der Gruppe wurde im Jahr 2013 mit dem Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet und insbesondere in Großbritannien gefeiert, wo die Sängerin June Tabor schon lange als "“the dark voiced queen of English folk music” gilt (um es mit einem Zitat der Londoner Times zu sagen). Englischer Folk, Jazz und Kammermusik verschmelzen in Quercus' Welt. Das neue Album Nightfall beginnt mit dem berühmtesten aller Abschiedsstücke "Auld Lang Syne" und führt uns weiter in ein Programm, das Bob Dylans "Do not Think Twice", den Jazz-Standard "You Do not Know What Love Is" und die Ballade "Somewhere" aus der West Side Story einschließt. Ferner enthält das Album Original-Kompositionen von Pianist Huw Warren und Saxophonist Iain Ballamy sowie Lieder aus der britischen Folktradition in neuen Arrangements.


Sonntag, 3. Februar 2013

Anspruchsvolles von ECM: Vier Jazz-Neuheiten im Februar






Mit „The Sirens“ legt Chris Potter sein erstes ECM-Album als Leader vor – inspiriert ist es von Homers „Odyssee“. Potter, eine prägende Figur der gegenwärtigen New Yorker Szene, war zuvor bereits auf mehreren ECM-Alben seines Mentors Dave Holland zu hören und spielte mit Paul Motian und Jason Moran auf deren modernem Klassiker „Lost In A Dream“ zusammen. Für „The Sirens“ hat er einen Zyklus reizvoller „Songs ohne Worte“ komponiert. Diese Stücke werden von einer prominent zusammengestellten .Band präsentiert: Neben Potter an Tenor- und Sopransaxophon sowie an der Bassklarinette agieren hier Craig Taborn (Piano), David Virelles (präpariertes Piano, Celeste, Harmonium), Larry Grenadier (Kontrabass) und Eric Harland (Schlagzeug).

Stefano Battaglia und sein Trio führen auf „Songways“ fort, was sie mit ihrem vielgelobten Album “The River of Anyder” 2011 begonnen hatten – mit einem Reigen aus zehn Battaglia-Eigenkompositionen, die sich alle auf Beschreibungen mythischer Orte in der Kunst und Literatur, in Werken von Alfred Kubin, Jonathan Swift oder Italo Calvino, beziehen. “Songways” finde „eine neue, harmonische Balance aus archaischen Gesängen und Tänzen, rein tonalen, liedhaften Stücken und abstrakten Texturen, und spiegelt so die natürliche Entwicklung des Trios wider, bei der das Schlagzeug nun größeren Bewegungsspielraum hat“, sagt der Pianist aus Mailand über das Konzept des von Manfred Eicher im April 2012 in Lugano produzierten Albums. (Release-Konzert im Rahmen der ECM-Ausstellung im Münchner Haus der Kunst am 01.02.)

Wie sein frühes Vorbild Miles Davis hat auch der polnische Trompeter Tomasz Stanko eine Begabung dafür, spezielle Bands zu formieren – und sein neues New York Quartet ist besonders vielversprechend: Das Bass-und-Schlagzeug-Gespann aus Thomas Morgan und Gerald Cleaver ist eines der einfühlsamsten in der heutigen improvisierten Musik, während der in Kuba geborene Pianist David Virelles besondere Antennen für das dunkle Brüten in Stankos freien Balladen besitzt. „Wislawa“, ein Doppelalbum voll neuer Stanko-Kompositionen, ist von den Gedichten der 2012 verstorbenen polnischen Literatur-Nobelpreisträgerin Wislawa Symborska inspiriert. (Release-Konzert im Rahmen der ECM-Ausstellung im Münchner Haus der Kunst am 09.02.)

“Hagar’s Song”, die neue Veröffentlichung des langjährigen ECM-Fixsterns Charles Lloyd, ist eine Duoaufnahme mit dem Pianisten Jason Moran. Das Album enthält eine Auswahl von Stücken, die Lloyd besonders am Herzen liegen, dabei spannt sich der Bogen von Kompositionen von Billy Strayhorn („Pretty Girl“ a/k/a „Star-Crossed Lovers“), Duke Ellington („Mood Indigo“), George Gershwin („Bess, You Is My Woman Now“) und Earl Hines („Rosetta“) über das meist mit Billie Holiday assoziierte „You’ve Changed“, und Brian Wilsons bekannteste Beach-Boys-Ballade („God Only Knows“) bis hin zum Bob-Dylan-Klassiker „I Shall Be Released“. Das Kernstück des Sets ist jedoch die von Lloyd komponierte, vom Leben seiner Urgroßmutter angeregte, Titel-Suite. (Release-Konzert im Rahmen der ECM-Ausstellung im Münchner Haus der Kunst am 02.02.)