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Montag, 2. November 2015

Hörsturz, was tun?

                      (c) Frankfurter Rundschau


Beim Hörsturz wird plötzlich das Hörvermögen auf einem Ohr schlechter. Meist ist er nur einseitig, ganz selten doppelseitig. Begleitend tritt Ohrensausen auf, scheppernde Geräusche, verzerrte Stimmen und gleichzeitig das Gefühl, dass das Ohr zugefallen oder Watte im Ohr sei. Ein Ohrgeräusch (meist hoher Summ- oder Pfeifton) kann vorausgehen oder parallel dazu auftreten, muss aber nicht, Schwindel tritt fast nie auf.

Gefährdet sind insbesondere Menschen, die Risikofaktoren für einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt haben, also Übergewicht, zu hohen Blutdruck, eine Zuckerkrankheit oder Fettstoffwechselstörung (z.B.  Cholesterin), und natürlich Raucher sowie Trinker.
Außerdem Menschen, die vermehrt Stress ausgesetzt sind, sich selbst oder durch andere überfordert werden, und es auch mit sich tun lassen.  Anfällig sind alle mit hohem Pflichtbewusstsein, Zuverlässigkeit, Genauigkeit, Ehrgeiz und eventuell fehlendem Selbstvertrauen. 


Allgemein wird empfohlen, dass eine Hörsturz-Therapie normalerweise sofort eingeleitet werden muss. Sobald der Betroffene Symptome im Bereich des Ohres bemerkt, sollte er unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Es sei hier betont, dass ein Hörsturz auch lediglich ein dumpfes Gefühl auf dem Ohr sein kann oder Hörverlust  ohne Ohrgeräusche. Manche Ärzte halten Abwarten bis zum nächsten Morgen oder bis zum nächsten arbeitsfreien Tag für absolut falsch, andere sagen, man kann alles bis zum dritten Tag gut auffangen. Und dritte sagen, wenn es kommt, sich ärztlich beraten lassen und ggf. nur Urlaub machen!

In schweren Fällen empfehlen Ärzte zur Hörsturz-Therapie eine stationäre Aufnahme, dann zahlt die Kasse die umstrittene Infusions- und sonstige Therapie, ansonsten ist eine ambulante Behandlung beim Facharzt möglich. Sie sollte auf jeden Fall in den ersten 24 Stunden erfolgen. 

Was kann der Arzt machen?
In aller Regel werden Infusionsmaßnahmen zur Erweiterung der Gefäße und Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes, vor allem bei der vermuteten Beteiligung des Innenohrs, gegeben. Standardtherapie sind 
Glukokortikoide, Kortison, Vitamin-B-Präparate, neuerdings auch Vitaminstöße mit Vitamin C, A und E und eventuell auch Gabe von Procain zur Blockade bestimmter Nerven, die die Gefäße verengen. Ruhe für den Betroffenen ist oberstes Gebot, ferner das Weglassen von Nikotin, Alkohol, Kaffee und allen gefäßverengenden Mitteln. Bei einer Entzündung des Innenohres wird eine Antibiotikatherapie gestartet, bei Herpesinfektion Virostatika gegeben, die die Vermehrung der Herpesviren hemmen.
Bei Gehirntumor muss man an Operation und Strahlentherapie denken, bei Infektionen des Hörnervs wiederum Antibiotika, die die infektionsauslösenden Bakterien abtöten, bei Migräne Anpassung der Lebensführung und regelmäßige Einnahme von Medikamenten, die dem Auftreten von Migräneanfällen entgegenwirken.

Die Krankenkassen bewerten unter anderem die Infusionstherapie negativ und lassen die Patienten selbst zahlen. Oft hilft ein reines Abschalten, Ausruhen, Urlaubmachen genausoviel. Leider bleibt das ungewiss. In der Regel müssen Sie mit rund 150 bis 200 EUR rechnen für eine ambulante Infusions- und ergänzende Tablettentherapie, die nicht bewiesen ist.

In der Diskussion ist auch die sog. hyperbare Sauerstofftherapie, die bei Anwendung parallel zur Infusionsbehandlung gute Erfolge im Rahmen der Hörsturz-Therapie haben soll. Die Experten sind hier jedoch ebenfalls unterschiedlicher Meinung. 

Wichtig ist eine Beurteilung der eigenen Persönlichkeitsstruktur und der eventuell durch Stress bedingten auslösenden Faktoren. Psychologische / psychotherapeutische Maßnahmen können sinnvoll werden. Entspannung für Seele und Körper, Lebensgewohnheiten ändern und selbstbewusstes positives Denken sind weitere Hilfsmittel.

Die Heilungschancen durch eine Hörsturz-Therapie hängen von der Zeitigkeit und von den Methoden ab. Spontanheilungen sind ebenfalls möglich. Mit Rückfällen/Rezidiven muss bei Risikogruppen jedoch gerechnet werden, deshalb ist die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung bzw. die Bekämpfung der auslösenden Faktoren wichtig. Die Therapieerfolge in den ersten Stunden sollen bis zu 90 % sein, selbst in der erwähnten Dreitagesfrist noch hoch. Die Spontanheilungsrate des begleitenden Tinnitus beträgt bis zu 30 %.