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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Samstag, 23. Mai 2015

ECM: Beeindruckendes Album mit Liedern aus Thessaloniki


Savina Yannatou und Primavera en Salonico
Songs of Thessaloniki
Savina Yannatou: Gesang; Kostas Vomvolos: Qanun, Akkordeon; Yannis Alexandris Oud. Gitarre; Kyriakos Gouventas: Violine; Harris Lambrakis: Nay; Michails Siganidis Bass; Kostas Theodorou: Perkussion

Du hast allen Herausforderungen die Stirn geboten, In dir wurde dem Universum ein Held geschenkt, ein Meister großer Taten, ein Wandler der Völker.
Hymnus an Sankt Demetrios, Schutzheiliger von Thessaloniki

Savina Yannatous viertes ECM-Album ist eine faszinierende Hommage an Thessaloniki, die Hcimatstadt ihrer Band Primavera en Salonico, wie immer ein Genuss, wie sie mit Bravour die Arrangements von Kostas Vomvolos umsetzt. Einst im Volksmund als "Jerusalem des Balkans" bekannt, war die Stadt schon immer ein Meltingpot verschiedener Kulturen, Religionen und ethnischer Gemeinschaften. Griechen, Juden, Türken, Bulgaren Serben, Armenier, Slawo-Mazedonier und Pontosgriechen teilten sich ihren Lebensraum.

Yannatou verleiht ihnen allen eine Stimme; sogar ein irisches Lied über Saloniki gibt es in diesem mehrsprachigen Programm, in dem sie als einzigartige Dolmetscherin und Sprachrohr der Geister Thessalonikis brilliert.
Klangpostkarten und Schnappschüsse aus der Vergangenheit dienten der Band als Ausgangspunkte für dieses Projekt: "Alte Lieder, die das Etikett Souvenir de Salonique zu tragen schienen, waren das Material, mit dem wir anfingen. Sie wurden zur Leinwand, auf den unsere Phantasie die alten Mythen neu erzählte. Mitunter sind die Original-,Bilder' nur grundiert, manchmal sind lediglich die Konturen erhalten, in manchen Fällen werden sie durch neu hinzugefügtes Material völlig verwandelt. Ein Element bleibt jedoch - absichtlich -über den ganzen Prozess hinweg fast unverändert: das Timbre der Instrumente. Es bildet das 'Gewebe' der Stücke und transportiert den eigentlichen Sinn des ganzen Unternehmens."

Das Spektrum der Genres reicht von traditioneller bis zu radikal experimenteller Musik, und diese Bandbreite an Erfahrungen öffnet neue Sichtweisen auf das vorliegende Programm. Die Musik kann durch ihre Vielschichtigkeit sehr überzeugen und lässt Langeweile nicht aufkommen.
Beispielhaft dafür steht ihre Fassung des sephardischen Volkslieds „La Cantiga del Fuego", das von dem gewaltigen Feuer erzählt, das 1917 große Teile des Stadtzentrums von Thessaloniki zerstörte. Ein armenisches Volkslied aus der Sammlung von Komitas verwandelt sich in eine spannende kammermusikalische Miniatur. Ein Gesang der türkischen Bektaschi-Sufis, die Mohammeds Schwiegersohn als „das Licht, das die Welt erfüllt" preist, wird begleitet von gefühlvollem Ney- und Percussion-Spiel. Und die bitteren Textzeilen des irischen Liedes "Salonika" aus der Zeit des Ersten Weltkriegs inspirieren Savina zu einer Interpretation, die fast an Brecht'sche Moritaten erinnert:

..And when the war is over / What will the soldiers do? / They'l be walking around with a leg and a half / And the slackers, they'll have two..."

In den Tavernen der Stadt wurden schon immer zahlreiche musikalische Stile von Musikern aller Volksgruppen dargeboten: Judeospanische Lieder, orientalische Melodien, griechische und türkische Texte, Musik vom Balkan, alles existierte nebeneinander und beeinflusste sich oft gegenseitig in Improvisationen, die das Repertoire bereicherten und wachsen ließen. Ein christlicher Kantor traf sich dort vielleicht mit dem Vorsänger einer Synagoge, um zum eigenen Vergnügen weltliche Lieder zu singen. Amateure spielten mit professionellen Musikern zusammen, Textversionen in drei Sprachen begegneten sich in ein und demselben Lied.

ANHÖREN

Die Texte zu Songs of Thessaloniki mit englischer Übersetzung finden Sie auf www.ecmrecords.com.

Weitere biografische Informationen zu Savina Yannatou und den Mitgliedern von Primavera en Salonico finden Sie auf Savinas Website: www.savinavannatou.com