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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 14. Juli 2014

Ab September in Frankurt a. M. eines der sensibelsten Themen Deutschlands auf der Bühne: Auschwitz

2015 jähren sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz und auch das Ende des Zweiten Weltkriegs zum siebzigsten Mal. Unter dem Titel »Über Leben« geht das Schauspiel Frankfurt mit einem facettenreichen Spielplan den Ursachen und Folgen des »Zivilisationsbruches« auf den Grund. Welche Machtstrukturen, Denk- und Handlungsmuster führen zu einer Entsolidarisierung der Gesellschaft und gefährden unsere Kultur?

Eröffnet wird die Saison am 19. September in den Kammerspielen mit »Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui«. Bertolt Brechts Parabel auf Hitlers Machtergreifung legt die unheilvolle Verstrickung von Politik und Wirtschaft in einer korrupten Gesellschaft offen. Samuel Weiss führt Regie, Max Mayer spielt den Gangsterchef Arturo Ui.

Andreas Kriegenburg bringt am 20.September Ödön von Horváths »Glaube Liebe Hoffnung« im Schauspielhaus zur Premiere. Er zeigt eine erkaltete und von kapitalistischen Marktinteressen getriebene Welt, in der der Überlebenskampf der Protagonistin Elisabeth (Lisa Stiegler) von Beginn an aussichtslos scheint.

Im Rahmen der Goethe Festwoche 2014 zeigt das Schauspiel Frankfurt vom 26. bis 28. September ein Gastspiel der Sophiensæle Berlin: »Die kosmische Oktave«. Die Texte von Nis-Momme Stockmann sind im Laufe einer gedanklichen Auseinandersetzung mit Goethes Roman »Die Wahlverwandtschaften« entstanden. Ulrich Rasche hat sie u.a. mit Bettina Hoppe und Corinna Kirchhoff in Szene gesetzt. Um Goethes »Wahlverwandtschaften« geht es auch am 28. September in dem Vortrag »Gefährliche Attraktionen« des Literaturwissenschaftlers Hans-Jürgen Schings.

»Your Lover Forever« feiert während der Goethe Festwoche am 21. September in der Freimaurerloge zur Einigkeit seine Frankfurter Premiere. Goethe hat unzählige Liebesbriefe an Charlotte von Stein geschrieben, auf die bekannte Autorinnen im Auftrag des Schauspiel Frankfurt und des Kunstfests Weimar fiktive Antworten gefunden haben – sie bilden die Grundlage für den literarischen Abend. Laien aus Frankfurt und Weimar lesen die Briefe und verknüpfen sie mit ihren eigenen Geschichten. Lily Sykes führt Regie.

Mit Mizgin Bilmen, Laura Linnenbaum und Hans Block geht das REGIEstudio in die zweite Runde. Hans Block eröffnet den Reigen in der Box am 23. September mit »Mysterien« nach Knut Hamsun.

Regisseurin Leonie Kubigsteltig erkundet mit dem Jugendclub die Wechselwirkungen von Sehnsucht, Sucht und Liebe. Premiere von »Sucht« ist am 28. September in der Box.

Die erfolgreiche Gesprächsreihe »Friedman im Gespräch« wird fortgesetzt. Am 23. September spricht Michel Friedman mit dem Psychoanalytiker Micha Hilgers über »Scham!«.

Sonntag, 10. November 2013

Ab heute Abend in Frankenthal: HAROLD AND MAUDE auf der Bühne


Harold und Maude – von Collin Higgins
Komödie frei nach dem gleichnamigen Kultfilm
Sonntag, 10.11.13, 17:00 Uhr
Donnerstag, 14.11.13, 20:00 Uhr
Freitag, 15.11.13, 20:00 Uhr

Theater Alte Werkstatt
67227 Frankenthal
Wormser Str. 109

Telefon: 06233/354826
Fax: 06233/3593265

www.tawfrankenthal.de

Inszenierung: Johanna Regenauer
Besetzung: Monika Bengel, Marion Kramper-Erb, Sina Weiß, Christine Wiebauer, Christian Birko-Flemming, Reinhard Schmidt und Harald Schnebel

Eine hintergründige, rührende und überaus lebensfrohe Geschichte über zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch eine erfrischende Freundschaft eingehen. Der junge introvertierte, wohlstandsgeschädigte und leicht depressive Harold, der darunter leidet, die Aufmerksamkeit seiner Mutter nicht für sich gewinnen zu können trifft auf die wesentlich ältere, energisch, lebenslustige, impulsive und unangepasste Maude. Sie versteht es, ihn ins Leben zurück zu holen und mit ihrer Lebensenergie anzustecken. Freuen Sie sich auf Christine Wiebauer, die mit Ihrer erfrischend pfälzischen Art der Rolle der Maude Leben verleiht, ebenso dürfen Sie auf Christian Birko-Flemming gespannt sein, der mit seiner überzeugenden Darstellung des Harold zum ersten Mal im TAW auf der Bühne steht.

Sonntag, 28. April 2013

Heute Abend im Radio: DIE DICHTE von Marie NDiaye

28.04.2013  I  18:30 Uhr  I  Dradio Kultur


Die Dichte
Zweisprachige Radio­fassung der Bühnen-Performance mit dem Text 

"Y penser sans cesse"
Von Marie NDiaye


Aus dem Französischen von: Claudia Kaischeuer 
Funkeinrichtung: Stefanie Lazal 
Realisation: Stefanie Lazal, Denis Cointe 
Komposition: Denis Cointe, Sebastien Capazza, Frederick Cazaux 
Mit: Marie N'Diaye, Bibiana Beglau 
Ton: Jean Szymczak 
Produktion: DKultur 2012 
Länge: 52 '48

Das Langgedicht "Unablässig daran denken" ist der Monolog einer jungen Frau, die, fremd im Land, mit ihrem Kind an der Hand Berlin entdeckt. Sie ver­knüpft Kindheitserinnerungen mit den aktuellen Bildern, die ihr begegnen. Sie findet die "Stolpersteine", mit den Namen und Daten von deportierten und ermordeten jüdischen Familien. Auch in ihrer Wohnung lebte einmal ein jüdischer Junge.
 

© F. Desmesure
"Die Dichte" wurde erstmals 2010 in Bordeaux als Video-Musik-Text-Performance gezeigt.
Marie NDiaye, 1967 geboren, Autorin, französisch-senegalesischer Abstammung, lebt seit 2007 in Berlin.

Mittwoch, 12. September 2012

19.09.2012: OTTFRIED FISCHER im halbNeunTheater Darmstadt


OTTFRIED FISCHER kommt wegen der großen Nachfrage noch einmal ins halbNeunTheater Darmstadt, 19.09.12, 20:30 Uhr.

Wir kennen ihn als Pfarrer, als Bullen und in „Ottis Schlachthof“. Seit nunmehr 16 Jahren moderiert er die Sendung der hohen Kabarettkunst, hier bleibt er seinen Wurzeln treu, denn Ottfried Fischer kommt aus dem Kabarett und es zieht ihn immer wieder dorthin zurück.

In den 80er-Jahren bin ich auf sein "Schwer ist leicht was" gestoßen und war fortan begeistert. Seine maschinengewehrartigen Satiresalven, sein bissiger Humor und seine (Un-)Versöhnlichkeit in vielen Dingen haben ihn als Kabarettist bekannt gemacht und natürlich seine unzähligen Live- und TV-Auftritte mit "Ottis Schlachthof". 2012 werden die letzten Produktionen zum Schlachthof gesendet, denn Otti zieht sich nach 17 Jahren und 170 Folgen mit Hunderten von Gästen aus Krankheitsgründen zum Jahresende zurück, wird aber weiterhin seine Bücher, Theaterstücke und Kabarettsketche schreiben wie auch selbst auftreten.

In seinem aktuellen Soloprogramm genießt er es sichtlich, auf der Bühne zu sein. Programmthema ist die Heimat – das geht jeden an. OTTFRIED FISCHER spielt einen Experten für heimatliche Ausdrucksformen und führt seine Zuschauer in die aktuelle Heimatlage ein. Nachdenklich, humoristisch, philosophisch, moralisch, von unter die Haut gehend bis hin zu saukomisch – FISCHER nähert sich dem Thema von jeder erdenklichen Seite. 

Nachdem er einen hochartistischen Versuch unternommen hat, mit Platons Höhlengleichnis auf den ‘Musikantenstadl’ loszugehen, kontert er zur Erholung mit einer zünftigen Nummer über den Ablauf von Feuerwehrabenden oder Veteranenfesten: Da entwickelt er eine raumgreifende Brachialkomik... (Südkurier)

Tickets und Theater

Sonntag, 26. August 2012

Theaterstücke: DIE LÄSTIGEN AUSSAGEN von Thomas Gechter

Die lästigen Aussagen - pbooks.de

In dem Stück entscheidet der Zugzwang der Situation über die Aussagen der Figuren, die von der "bösen Königin" geladen sind ... Die Figuren sind Sprachrohre, denen stets etwas einfällt, wenn Positives geschieht. (Erläuterung des Autors)

"Die Geliebte: Verantwortung, Leistung, Entlohnung.
(Sie räkelt sich auf der Wiese des Gartens.)
Die böse Königin: In diesem heiligen Garten -
Der Seemann: Ich erkenne ihn wieder -
Der Zweifler (tritt auf): Man kann nie gut genug zu den Instrumenten sein.
Die Geliebte: Füttern der Wildhunde ist leider nicht Sinn der Sache.
Die böse Königin: Nacktheit ist Angst und Verletzbarkeit.
Die Geliebte: Ah, der erste Roman.
Die böse Königin: Nicht stürzen, das ist gefährlich.
Der Zweifler: Gehen wir den Pilgerpfad, bis zur Applausordnung.
Der Niedriglohnarbeiter (tritt auf): Schmuck ist geplättet und
Regenwasser fließt in unsern Fluss.
Der Seemann: Zeus wurde einst in der Höhle geboren,
Und so tickte die Uhr Leben -
Mit Muscheltrompete und Ziegenfell
Aus Unwetter entspringendes kosmisches Ei -
Die Geliebte: Verliebt ohne Konterfei.
Der Liebhaber (tritt auf): Im Atelier werden Bekannte porträtiert.
Die böse Königin: Erste musikalische Erfahrungen, pah!
Der Seemann: Die exotische Tierwelt hat ihren Charme.
Der Penner (tritt auf): Noch ein Musikprogramm.

(Der Zweifler zieht sich in eine Ecke zurück.)

Der Seemann: Ein Wettbewerbssieger wird zusätzlich dabei sein.
Die Geliebte: Das scheint mir sehr ein Festivalprogramm zu sein.
Der Niedriglohnarbeiter: Was kann man wohl machen? Jede Bewegung
Ist anerkannt gut besetzt.

(Die Geliebte geht vor an die Rampe. Hüftknick, Sonnenbrille auf, eitel die Haare in Pose.)

Der Liebhaber: Die Freiheitslieder sind historisch global sehr unterschiedlich.
Der Zweifler (aus seinem Eck): Jeder ein Mitglied der großen Familie Mensch.
Die böse Königin: Das Fenster gehört zur Landschaft -
Der Penner: Wie auch die Verehrung selbst, mitsamt ihren Nachteilen der Der Liebhaber: Künste nach Mythen -/Bedrängnis.
Dazu gilt auch die tickende Uhr eines Gebiets -
Ein Drama des Wettergotts -
Sukzessiver Befristung aus dem Meer -
Riskante Hoheit von Völkern und Vertretern
Die Geliebte (gähnt): Schlafen gehen oder Zweitjob antreten?
Der Seemann: Kinder tollen - und sporteln.
Die böse Königin: Die Katastrophe allein - ist nicht schuld.
Die Geliebte: (macht ruckartige Tanzbewegungen.)
Der Zweifler (aus seinem Eck): Einmal wie ein Offizier von damals fühlen.
Der Penner: Hamlet ist nicht Hamlet - was sonst?
Der Seemann: Kaum gehts ums Fleisch, schon springt einer ab.
Die böse Königin: Die Campingplätze haben rund um die Uhr geöffnet.
Der Liebhaber: Schubladen - des Lebens und des Todes -
Der Niedriglohnarbeiter: Giraffe -
Die Geliebte: Spielerisches Lernen. -
Der Liebhaber (Blick): Den Engeln und ihrer Totenruhe hinterher.
Die böse Königin: Durch die Bäume seh ich Wesen -
Die Geliebte: Wie auch durch die Träume -
Der Seemann: Tradition - ich dichte - wohin?
Der Penner: Die Uhr tickt - immer dieselbe Geschichte - vom Hass, oder wie?
Der Niedriglohnarbeiter (zum Liebhaber und der Geliebten):
Seid ihr verliebt - oder mehr?
Der Zweifler: Glanzstunde - der Technik.
Der Kommissar (tritt auf): Na, was machen eure Elementarinstrumente?
Der Seemann: Ich bin ein Löwe, mächtig und cool.
Der Liebhaber: Ich möchte mit meiner türkischen Geige die Texte begleiten.
Der Penner: Ich möchte campen und mich mit anderen austauschen.
Der Zweifler: Nur predigen - kommt gar nicht in Frage.
Der Kommissar: Ich möchte das Rätsel gerne lösen -
Die Geliebte: Ach - Männer tanzen ja nicht.
Die böse Königin: (macht eine elegante Drehung)
Der Kommissar: Diese Energiequelle kann ebenso Konsequenzen
Für die Landschaft haben. Was
Ist los? Wer gehört zu wem?
Der Liebhaber: Marionetten sind so viel leidenschaftlicher
Am Faden von Menschenhänden.
Der Seemann: Ich fühle mich gleichfalls berufen -
Der Zweifler (zum Seemann): Du spekulierst auf Offenbarung,
Die du nicht logisch eruierst.
Der Penner: Wie ich sagte: Alles Material ist
Vorher schon da.
Die böse Königin: Wann spielen wir denn nun?
Der Niedriglohnarbeiter: Was? Zeitfahren?
Der Seemann: Etwas Toleranz - für die nicht so schnell sind.
Die Geliebte: (Streicht leidenschaftlich ihr Haar zurück.)
Der Zweifler: Anrichten und Kochen ist Hochleistungssport.
Die böse Königin: Eingelocht - wo geht's weiter?
Der Zweifler (verdreht die Augen): Was haben wir bloß für eine Zukunft?
Der Niedriglohnarbeiter: Wollen wir nicht den Strom ausschalten,
Wenn wir ihn nicht gebrauchen?
Der Liebhaber: Große Show - mit einigen Highlights.
Der Penner: Die Flussläufe entlang, in den Norden Afrikas
Der Seemann: Inspirierend. Bringt sich jeder zu essen mit?
Der Liebhaber: Ich hab noch gar nicht gewusst, dass ich Macht abstoße.
Der Kommissar: Der Arzt weiß nicht mehr, wie die Geschichte war.
Der Zweifler: Alles wie das Sternbild
Der Penner: Die vier Elemente verfilzen das Weltbild.
Der Kommissar: Das ist ziemlich philosophisch.
Die Geliebte (wird unruhig, auf und ab gehend): Ich habe noch etwas zu - 
Der Liebhaber: Für Urlaub braucht man heuer ein Haus
Die Geliebte:  - erledigen!
Die böse Königin: Nur mit Kindern - kann sich die Welt neu bewegen -
Der Seemann: Gerade Tiere einigen sich, Flussübergänge geordnet zu meistern.
Der Penner: Pralinenmanufaktur und Restaurant arbeiten zusammen
Der Zweifler: Man muss ja auch abwägen und kalkulieren -
Bevor man Einkäufe und Bestellungen macht.
Der Niedriglohnarbeiter: Ich bleib gern bei meiner Lebensweise.
Der Liebhaber: Bewegung ist gut für Gelenk und Fahrgerät.
(Dynamisierende Geste.)
Der Kommissar: Klausur - fördert die Begabtenbildung - das
Geistesgut wachsen zu lassen -
Die Geliebte (unter dem Blick der bösen Königin):
Im Urwald bin ich schön, aber
Es wird regnen
Die böse Königin: Ja.
Der Liebhaber (zur Geliebten blickend):
Wir spielen Mann und Frau.
Wo's regnet, hat es mal geblüht -
Der Zweifler: Philosophie!
Der Penner: Was sind Richtungen und Reihenfolgen -
In Betrachtung des Himmelsglobus.
Der Niedriglohnarbeiter: Positive Ausstrahlung durch Volkshochschule?
Der Liebhaber: Die Badegesellschaft bestuhlt ihre vergängliche Zeit.
Die böse Königin: Vielleicht brauchen wir wieder ein Grundsatzprogramm.
Die Geliebte (entsprechende Pose): Am Strand sehe ich schön aus.
Der Zweifler: Sieger - verlieren jeden Krieg.
Der Liebhaber: Fahrspaß - durch gute Technik.
Der Seemann: Das weiß ich auch noch - war verrückt.
Der Penner: Im Sommer liebt man das relaxte Sommergefühl.
Der Kommissar: Ja, das Grün lockert die Farbgebung auf.
Die böse Königin und Die Geliebte: Ordentlich über den Fluss
Der Niedriglohnarbeiter: Gesundheit und Wohlgefühl.
Der Kommissar: Jede Kleinigkeit macht was aus, für alles.
Der Niedriglohnarbeiter: Ein Mensch fällt ins Wasser -
Der es sehr wohl könnte.
Die Geliebte: Der Fluss ist bitter.
Der Liebhaber: Komplizierte Geometrie.
Der Seemann: Wenn es Wissenschaft ist, ist es
Auch Philosophie - und Künste.
Der Zweifler: Ja ja, Wasser ist in der Welt.
Der Penner: Es dient einer außergewöhnlichen Gerechtigkeit.
Die Geliebte: Der Friedhof ist produktiv.
Das Leben zu dritt wird ein andres sein.
Der Liebhaber: Was soll man da machen?
Wildnis eben.
Der Seemann: Der Durchblick war schon besser.
Der Penner: Eigenwillig, emotional, collagenhaft.
Der Zweifler: Wie Rotwein und Cola gemischt.
Der Kommissar (streckt den Daumen hoch): Alles im grünen Bereich,
Vielleicht noch ein bisschen ängstlich.
Die Geliebte (stellt sich in Pose, wie verspottendes Echo): Ängstlich.
Der Niedriglohnarbeiter (verächtlich, leise): Sie streiten und sie lieben.
(Die Geliebte blickt die böse Königin auffordernd an.)
Die böse Königin: Wasser, Erde, Feuer gehören zur Welt -
In göttlicher, umfassender Ordnung,
(Pause, dann:) Aus Ursprung und Mythos heraus.
Der Liebhaber: Träume als Gesprächsthema dabei.
Der Niedriglohnarbeiter: Das Leben als Begräbnis ist schauerlich.
Die böse Königin (Pose): Weniger ist mehr.
Der Niedriglohnarbeiter: Über Grenzen, in andere Leben rollen
Der Zweifler: Die farbige Blütenpracht zieht sich über die ganze -
Die Geliebte: Dann also zum Hauptgang.
Der Zweifler: - Seepromenade.
Der Seemann: Zu diesem Konzert der Band -
Der Penner: Wo ist was zu trinken?
(Sie gehen auf die linke Seite der Bühne.)

Die Geliebte: Mit der Massage für das Kind.
Alle (außer der bösen Königin und dem Kommissar, in Aufstellung):
Die Interpretation geht in Richtung Wissen.
Die böse Königin (zum Kommissar): Die Wunde vom Pferdebiss
Ist immer noch nicht ganz geheilt.
Der Kommissar: Von der Trunken- zur Nüchternheit,
Form wahrend
(Alle Aufgestellten singen): Der Tod schaut aus den Fassaden -
Herausgelassen -
Die böse Königin: - kostet die Sahne obendrauf nicht mehr - viel.
Der Liebhaber: Das Kind braucht Spaß am Wasser - für Sauberkeit.
Der Zweifler: Intensität
Der Seemann: Gute Ernährung - und etwas Erfrischendes.
Die Geliebte: Der Sommer gehört ja zum Garten mit dazu.
Der Penner: Unappetitliche Sauerei
Die böse Königin: (Geht in die Knie, die Hände auf ihren Schultern.)
Der Liebhaber: Es kann verzweifeln machen, sein Leben
In Griff zu kriegen - stell dir doch mal vor -
Der Penner: Es laufen Prediger durchs Land, die stark sind,
Und predigen vom Glauben an den Hohen Herrn.
Der Niedriglohnarbeiter: Schweige - und die Guten werden sich
Von den Bösen unterscheiden.
Der Kommissar: Aber ihre Überzeugungen werden schnell gleich klingen.
Jeder Gelehrte muss zitieren,
Nicht zuletzt über Vorgespiegeltes,
Wes Inhalt durchaus seine Urheber schützt.
Der Seemann: Manch Alter schimmert durch.
Der Liebhaber: Mann, ist das abenteuerlich.
Der Zweifler: Man wird widerstandsfähig.
(Er hält sich die Hand vor den Mund, wie nach einem Faux-pas.)

Der Penner (schaut in die Luft): Du bist Pessimist.
Der Seemann (zum Penner): Und du hoffentlich nicht in Konkurrenz.
Die böse Königin: Polarwelten sind eben kalt.
(Sie stellt sich ins Profil, die Hand vor dem Mund.)

Die Geliebte: Auf so ein Werwolfhörspiel hätte ich auch keine Lust.
Mit dem Garten beginnt das Draußen.
Der Kommissar: Doch - wo war man wirklich?
Der Niedriglohnarbeiter: Vorbeugend kümmern wir uns um ein bequemeres, Die Geliebte: Musik ist erklärbar.besseres Leben
Der Liebhaber: Noch würde man gebraucht.
Der Zweifler: Beispielhaftigkeit von Tanztheater
Relativiert Aburteilungen und Hervorhebungen.
Der Seemann: Käse über Leben und Tod -
Der Penner: Wie ist aber jener verständliche Kalender?
Die böse Königin und die Geliebte: Wir wollen Kekse backen!
Der Kommissar und der Niedriglohnarbeiter: Wir machen mit!
Der Maler (tritt auf): Kleine Augenblicke, großer Genuss!
Der Seemann: Babys - sollen schwimmen lernen. Sei gegrüßt!
Der Penner: Das beste ist: Die Geschichte ist wahr!
Die Geliebte: Schön ist das umfangreiche Begleitprogramm.
Die böse Königin: Eine Ziege wird sterben - man muss was essen.
(Sie blickt geistesabwesend gegen den Boden.)

Der Niedriglohnarbeiter: Schön ist der Urlaub - hier im Grün.
Der Kommissar: Bis hin zum Höhenfeuerwerk
Die böse Königin: Mord - ist eh keine Lösung.
Die Geliebte: Woran mangelt es - an sexuellen Beziehungen?
Der Maler: Ich möchte nicht mehr der alte sein. Ich geh mich umziehen!
(Maler ab.)
Der Liebhaber (zur Geliebten): Wer war das?
Die böse Königin: Ein Maler.
Der Penner: Jedes Jahr schließt sich der Kreis -
Der Seemann: Alles Überschießende macht das Quadrat aus.
Der Zweifler (blickt fort): Da musst du gesund sein und schlafen.
Der Kommissar: Treten wir doch endlich in Dialog -
Um Natur des Menschen nicht weiter zu zerstören.
Der Niedriglohnarbeiter: Setzen uns an den Tisch - posieren
Vor dem Mahl.

(Sie gehen langsam ab. Vorhang.)"



Thomas Gechter, Jahrgang 1959, schreibt seit 1997. Er lebt bei Kiel und ist Mitglied von Schriftsteller in Schleswig-Holstein e.V. sowie im Kieler Dichterkreis NIKE.
Letzte drei ISBN-Publikationen: Ausgewählte Theaterstücke 2000-2004 (Theater); Der Wurm (Prosa); Theater von der Anrichte (Lyrik).  Ferner: www.facebook.com/thomasgechter/notes