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Mittwoch, 1. August 2012

Buchbesprechung: DU SOLLST NICHT HASSEN von Izzeldin Abuelaish

Izzeldin Abuelaish  
Du sollst nicht hassen
Meine Töchter starben, meine Hoffnung lebt weiter

Deutsche Erstausgabe
Ins Deutsche übertragen von Ingrid Exo
Original-Titel:  „l shall not hate: A Gaza Doctor's Journey"

Bergisch-Gladbach 2012, 249 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag,
16 Seiten Tafelteil mit 22 Abbildungen, 19,99 € (D), Lübbe Verlag
Auch als E-Book.


»Wenn meine Töchter die letzten Opfer wären, könnte ich ihren Tod akzeptieren«
Izzeldin Abuelaish

Israel und Palästina, Gazastreifen, PLO und Hamas - in aller Regel beginnt mit diesen Be­griffen die Berichterstattung über den Ausbruch oder die Beilegung der jüngsten kriegeri­schen Auseinandersetzung in einer der konfliktreichsten Regionen der Welt. Und wir, die wir daheim sicher vor unseren Fernsehgeräten sitzen, hören schon gar nicht mehr richtig hin. Jetzt hat das seit 60 Jahren währende Blutvergießen im Nahen Osten ein Gesicht und eine Stimme bekommen. DU SOLLST NICHT HASSEN ist die bestürzende und zugleich inspirie­rende Lebensgeschichte eines Vaters, der sein gesamtes Leben der Aufgabe gewidmet hat­te, ein Architekt der friedlichen Koexistenz Israels und Palästinas zu werden. Dann geschieht das Unfassbare: Fehlgeleitete Panzergranaten bombardieren sein Haus und töten seine drei Töchter. Die Realität holt den Idealismus ein, doch vernichtet sie ihn nicht. Sie verbündet sich mit ihm. Und Izzeldin Abuelaish wird zum Symbol eines Neubeginns.


Izzeldin Abuelaish ist Palästinenser. 1955 kommt er als ältestes von neun Kindern im Gaza-Flüchtlingslager von Jabaliya zur Welt. Er studiert Medizin und wird der erste palästinensi­sche Arzt aller Zeiten, der an einem israelischen Krankenhaus arbeiten darf. Zweimal wö­chentlich nimmt er die beschwerlichen Grenzgänge auf sich, und an den Wochenenden bringt er seine israelischen Freunde bei seinen palästinensischen Freunden in Gaza unter - sein persönlicher Beitrag zur Völkerverständigung, die auf großer Ebene bisher kläglich ge­scheitert ist, wie die geschichtlichen Daten leider nur allzu deutlich beweisen: 1956 Sinai-Krieg, 1967 Sechs-Tage-Krieg, 1973/74 Jom-Kippur-Krieg, 1987 Erste Intefada, 2000 Zweite Intefada. Und dann kommt die "0peration gegossenes Blei".
Zu diesem Zeitpunkt ist Izzeldin Abuelaish bereits lange ein Begriff im Nahen Osten. Er hat in Kairo, London, Mailand, Brüssel und Harvard studiert und für die Weltgesundheitsorgani­sation in Afghanistan gearbeitet.

Er lebt mit seinen Kindern in Gaza und gehört zum wissenschaftlichen Team des Gertner-Instituts am Sheba-Hospital in Tel Aviv. Er versteht sich als Botschafter des Friedens und ist fest davon überzeugt, als Mediziner in der nahezu einmaligen Position zu sein, Brücken zwi­schen den Menschen bauen zu können. Trotzdem ist er nicht naiv. Die "0peration gegossenes Blei" ist die Antwort Israels auf jahrelangen Beschuss israelischer Städte durch militante Mitglieder der Hamas aus dem Gazastreifen. Als am 27. Dezember 2008 die ersten Bomben auf Gaza fallen, beginnt Izzeldin Abuelaish, den israelischen Medien regelmäßig Telefoninterviews zu geben, um der israelischen Bevölkerung einen realistischen Einblick in ihre großangelegte Militäroffensive zu verschaffen. Und so erlebt Tel Aviv live, wie zwei fehl­geleitete israelische Panzergranaten am 16. Januar 2009 dem Leben dreier unschuldiger Kinder auf grausame Weise ein Ende machen: Bessan, Mayar und Aya Abuelaish.

Ihr Vater hätte an seinem Schicksal verzweifeln oder zu weiterem sinnlosen Blutvergießen aufrufen können. Stattdessen hat Izzeldin Abuelaish seine persönliche Tragödie zum Anlass genommen, konstruktive Aufklärungsarbeit zu leisten. Das Ergebnis ist DU SOLLST NICHT HASSEN, eines der wichtigsten Bücher, die je zum Thema Nahostkonflikt geschrieben wur­den. Es vermittelt dem Leser ein authentisches und deshalb umso erschütternderes Bild der Lebensumstände im Gazastreifen, die durch Abriegelung von der Außenwelt und Belagerung durch die Besatzungsmacht von unsäglicher Armut und völliger Hilf- und Ausweglosigkeit geprägt sind, was zu Aufruhr und Extremismus führt, die wiederum weitere Verschlechterun­gen der Lebensbedingungen nach sich ziehen.
Der Autor schildert eindringlich den Teufelskreis aus Gewalt und Vergeltung, zeigt die Ursachen für den seit Jahrzehnten brodelnden Hass auf und liefert Lö­sungsmöglichkeiten, deren Umsetzung nicht von regionaler oder internationaler Politik ab­hängt, sondern von der Willigkeit jedes Einzelnen, nicht länger Pauschalurteile zu fällen, sondern den einzelnen Menschen zu sehen - den einzelnen Israeli, den einzelnen Palästi­nenser -, in all seiner menschlichen Würde, die Respekt und Toleranz verdient.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt lebt Izzeldin Abuelaish in Kanada, wo er an der Universität von Toronto einen Lehrstuhl innehat. Zu Ehren und im Gedenken an seine Töchter hat er die Stiftung daughters for life ins Leben gerufen (www.daugthersforlife.com), die Mädchen und Frauen im Nahen Osten mit Gesundheits- und Bildungsprogrammen den Rücken stär­ken soll. Er wurde mit dem Stavros Niarchos Prize for Survivorship und mit dem Mahatma Gandhi Peace Award of Canada ausgezeichnet und nominiert für den Sakharov Human Rights Prize sowie für den Friedensnobelpreis. Mit DU SOLLST NICHT HASSEN ist dem Autor ein internationaler Bucherfolg gelungen, der Vergebung und Versöhnung als vorgeleb­ten Weg aufzeichnet, nachhaltigen Frieden im Heiligen „Geschundenen" Land zu erzielen.


Sonntag, 20. Mai 2012

Dichterhain: KINDESMISSBRAUCH von Carmen Olivar


Film DER SCHREI, 2010
   Kindesmissbrauch


    Ein Kind weint leise oder schweigt,
    meldet es, wenn ihr was seht.
    Handelt auch, wenn ihr selbst Opfer seid,
    ihr könnt Briefe schreiben, anonym, ohne Namen.
    Wendet euch an eure Lehrer oder vertraute Personen
    oder an einen Arzt, an eure Brüder und Schwestern
    nur:
    Fangt an zu reden!
    Fangt an zu schreiben!
    Fangt an zu malen!
    Ich tat es auch. Mit 33 Jahren erst begann mein Mut.
    Du jedoch, warte du bitte nicht so lange ....


    16.6.2010, Carmen Olivar