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Dienstag, 3. Dezember 2013

Die alternativen Nobelpreise wurden an einen Arzt, einen Chemiker, Menschenrechtler und Agrarwissenschaftler/Insektenkundler verliehen

Alternative Nobelpreise vergeben

Mit dem jeweils 500.000 Schwedischen Kronen (etwa 57.000 Euro) dotierten Alternativen Nobelpreis werden jedes Jahr Kämpfer für Menschenrechte, Umweltschutz und Frieden ausgezeichnet. 

Denis Mukwege (Kongo)

Der kongolesische Arzt Denis Mukwege hat in seiner Heimat Süd-Kivu rund 40.000 vergewaltigte Frauen behandelt, psychologisch betreut und ihnen Gehör verschafft. Der 58-Jährige ruft in der Krisenregion immer wieder dazu auf, die Täter nicht ohne Strafe davonkommen zu lassen.
Nach einer Rede Mukweges vor den Vereinten Nationen 2012, bei der er forderte, die verantwortlichen Rebellengruppen zu "verdammen", wurde ein Mordanschlag auf ihn verübt. Ein Mitarbeiter lenkte die Attentäter ab, wurde selbst getötet - und rettete so Mukweges Leben. Der Arzt zog daraufhin nach Europa.
In seiner Heimat bäumten sich jedoch Frauengruppen gegen die Behörden auf und versprachen Mukwege, für seine Sicherheit zu sorgen. Bewegt kehrte Mukwege laut der Stiftung zurück.

Paul Walker (USA)

Der US-Amerikaner ist nach Einschätzung der Stiftungsjury "einer der effektivsten Wegbereiter für die Abschaffung von Chemiewaffen". Unter anderem war es demnach sein Militärdienst auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges, der Walker veranlasste, sich für Abrüstung und Waffenkontrolle einzusetzen.
Nach einer Zeit als Wissenschaftler in Harvard gründete Walker 1979 das Nuklearwaffenkontrollprogramm der "Union of Concerned Scientists". Bis 1993 war er Co-Direktor des Institute for Peace and International Security, später wurde er Direktor für "Environmental Security and Sustainability" beim Internationalen Grünen Kreuz. Der 67-Jährige setzt sich laut der Stiftung "unerbittlich und auf allen Ebenen" dafür ein, die Chemiewaffenkonvention von 1997 umzusetzen.
Der geplante Beitritt Syriens sei "ein wundervoller historischer Schritt nach vorn", sagte Walker. Er sei froh, dass die Vernichtung der letzten Chemiewaffen auf der Welt nun wieder stark im öffentlichen Fokus stehe - auch durch den Preis. Über sich selbst sagte er, er sei "ewiger Optimist".


Radschi Surani (Palästina)

Der 59-jährige Surani gilt als furchtloser Kämpfer für die Menschenrechte in der arabischen Welt. Seit mehr als drei Jahrzehnten verteidigt der Jurist Palästinenser vor israelischen Militärgerichten und ist in dieser Zeit sechsmal wegen seiner politischen Aktivitäten verhaftet worden.
Das von Surani gegründete Palästinensische Zentrum für Menschenrechte untersucht und dokumentiert Rechtsverletzungen in den besetzten Gebieten.
Der "prominenteste Menschenrechtsanwalt im Gazastreifen" ist Präsident der Arabischen Organisation für Menschenrechte und organisierte als solcher die erste Mission von Menschenrechtsbeobachtern nach Libyen.
Sein Wissen gibt Surani heute auch an syrische Richter, Anwälte und Aktivisten weiter. "Ich bin so stolz, dass ich diesen Preis bekommen habe und werde meine Arbeit unverändert fortsetzen", sagte Surani nach der Verleihung.

Hans Rudolf Herren/Stiftung Biovision (Schweiz)

Der Schweizer Agrarwissenschaftler und Insektenkundler ist nach Angaben der Stiftung "einer der weltweit führenden Experten auf den Gebieten der biologischen Schädlingsbekämpfung und des nachhaltigen Landbaus".
Auf dem Bauernhof aufgewachsen, studierte und forschte er in Zürich, Berkeley und Nigeria. Dort arbeitete er an Programmen zur Bekämpfung von Schädlingen der Maniokwurzel, einem afrikanischen Grundnahrungsmittel.
Als sich in den 1970er Jahren die Schildlaus auf dem Kontinent ausbreitete, half Herren mit einer Alternative zu Pestiziden: Er brachte den natürlichen Feind der Laus, eine parasitäre Wespe, nach Afrika und verhinderte massive Ernteausfälle. Nach Einschätzung der Stiftung wurden so 20 Millionen Menschen gerettet - vor dem Hungertod und den Spätfolgen der Pestizide.
2004 wurde Herren Co-Präsident des Weltagrarberichts, der von 59 Ländern angenommen wurde. Mit seiner Biovision Foundation helfe der 65-Jährige heute "Landwirten in Afrika, Hunger, Armut und Krankheit durch ökologischen Landbau zu bekämpfen".


Mit dem Alternativen Nobelpreis - offiziell Right Livelihood Award (Preis für richtige Lebensführung) - werden jedes Jahr Kämpfer für Menschenrechte, Umweltschutz und Frieden ausgezeichnet. Der deutsch-schwedische Publizist Jakob von Uexküll rief den Preis 1980 als Alternative zu den traditionellen Nobelpreisen ins Leben.
Seitdem wird die Auszeichnung jedes Jahr an mehrere Preisträger vergeben, die praktische und beispielhafte Antworten auf die dringenden Herausforderungen unserer Zeit finden und erfolgreich umsetzen.
Insgesamt hat die nach dem Preis benannte Stockholmer Stiftung insgesamt schon 153 Preisträger aus 64 Ländern geehrt. Nach der Vergabe unterstützt und begleitet die Stiftung die Preisträger weiter. Finanziert wird der Right Livelihood Award heute aus privaten Spenden.(dpa)