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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 26. April 2019

Alpen: Lebensraum beleben und vernetzen

Leerstand kreativ nutzen

Grenzüberschreitender Austausch: VertreterInnen mehrerer Alpenstädte im Gespräch bei einem Workshop in Idrija/SI. © Idrija

Um leerstehenden Flächen und Gebäuden neues Leben einzuhauchen, haben sich im Projekt «Tour des Villes» vier Alpenstädte miteinander vernetzt. Gegenseitiger und grenzüberschreitender Austausch von Wissen und Ideen stand während der Projektdauer im Vordergrund.

Ungenützte Militärareale, renovierungsbedürftige Häuser, aufgelassene Industriezonen – Konversionsflächen gibt es besonders in den Alpen  - aufgrund historischer Siedlungsentwicklung - sehr viele. In Studienreisen besuchten sich die VertreterInnen der vier teilnehmenden Alpenstädte Idrija/SI, Sonthofen/D, Tolmezzo/I und Tolmin/SI gegenseitig und gewannen so Einblicke in die jeweilige Stadtentwicklung. In Workshops erarbeiteten sie gemeinsam Ziele für den Umgang mit ungenützten historischen Flächen und Gebäuden. So führte beispielsweise die Studienreise nach Tolmezzo/IT zu einer leerstehenden Kaserne. «Tour des Villes hat uns geholfen, unsere Ideen für die Caserma Cantore zu reflektieren und weiterzudenken», resümiert Francesco Brollo, Bürgermeister der Stadt. Die Eindrücke des Projekts und der Studienreisen gibt es als mehrsprachige Fotobox mit 21 Kärtchen und online als Fotobuch.
Die vier Alpenstädte, der Verein «Alpenstadt des Jahres» und CIPRA waren Partner im Projekt, das im Oktober 2016 startete und beim «AlpenWoche Intermezzo» in Innsbruck Anfang April 2019 seinen Abschluss fand. Finanzielle Unterstützung leistete das Schweizer Bundesamt für Raumentwicklung ARE, der Verein «Alpenstadt des Jahres» und die vier Partnerstädte.
Das Projekt «TrAILs – Alpine Industrial Landscapes Transformation» verfolgt mit der Wiederbelebung ehemaliger Industrieareale ähnliche Ziele. Dort ist die CIPRA als Beobachterin tätig.

Quellen und weitere Informationen:
Link TRAILS-Projekt: https://simlab.tuwien.ac.at/trails/


Copyright CIPRA.ORG

Sonntag, 25. September 2016

Alpen: Raum als endliche Ressource

 © Jonas Studach
Leben, arbeiten, Freizeit und Urlaub verbringen, Energie gewinnen: Viele Ansprüche setzen die endliche Ressource «Raum» in den Alpen unter Druck. Die CIPRA beleuchtet das Thema in der aktuellen SzeneAlpen.

Fred Frohofer musste am 18. April 2016 abwaschen. Das weiss er jeweils Monate vorher. Es trifft ihn etwa vier Mal pro Jahr. Als Bewohner der gemeinnützigen Siedlung «Kalkbreite» teilt er Küche und anderes mehr mit MitbewohnerInnen. Die Genossenschaft in Zürich/CH erprobt raumsparende Lebens- und Wirtschaftsformen und orientiert sich dabei an Dörfern im Alpenraum. Auch dort ist man sich bewusst, dass Raum eine begrenzte Ressource ist.
Mit der SzeneAlpen Nr. 101 «Raum ist endlich» zeigt die CIPRA auf, welchen Beitrag die Raumplanung an die Lebensqualität in den Alpen leisten könnte. Gianluca Cepollaro ist überzeugt, dass neue Wege eingeschlagen werden müssen. «In den Alpen», so der Direktor der Schule für Raum- und Landschaftsordnung Step in Trento/I, «wo Raum schon aus morphologischen Gründen eine knappe Ressource ist, werden wir uns der Tatsache bewusst, dass wir ein Problem eines nicht mehr tragbaren Raumverbrauchs haben.» Lösungen müssten partizipativ erarbeitet werden.
Immer wieder für rote Köpfe sorgt das Thema der wenig erschlossenen Räume. Mit der Session «Da röhrt der Hirsch, da rauscht der Bach» fragt die CIPRA am 14. Oktober 2016 an der AlpenWoche in Grassau/D  danach, wie die Diskussion versachlicht werden kann und wie wenig erschlossene Flächen erfasst, bewertet und vor dem Zugriff geschützt werden können. Das Themenheft SzeneAlpen Nr. 101 ist als pdf auf
www.cipra.org/szenealpen
verfügbar oder kann unter international@cipra.org kostenlos bezogen werden.

Sonntag, 26. Juli 2015

Alpen: Grenoble ersetzt Werbetafeln durch Bäume

Grenoble ist die erste Großstadt Europas, die Werbetafeln mit Bäumen ersetzt.
© Allison Meier / flickr.com

Die französische Stadt Grenoble lässt rund 300 Werbetafeln entfernen und stattdessen Bäume pflanzen, für mehr Grün, Kreativität und Zugehörigkeitsgefühl. Eine Premiere in Europa.Seit Beginn des Jahres 2015 werden in Grenoble 50 neue Bäume gepflanzt. Sie schlagen dort Wurzeln, wo zuvor grosse Tafeln für Produkte und Dienstleistungen warben. Insgesamt lässt die Stadt 326 Schilder bzw. mehr als 2'000 Quadratmeter Werbefläche abbauen. «Wir wollen eine weniger stressige, weniger aggressive und stattdessen kreativere Stadt», begründet der Bürgermeister Eric Piolle die Maßnahme. Die Aufforderung zum Konsum soll darüber hinaus der Wahrnehmung der Umgebung weichen. Damit wird die Identität der BürgerInnen als BewohnerInnen der Stadt gestärkt und der öffentliche Raum wieder zum Lebensraum, so die Hoffnung. Jugendschutz und mehr Grün in der Stadt sind weitere Ziele.

Profitieren sollen auch die Kaufleute in der Stadt. Diese können sich grossflächige Kampagnen ohnehin nicht leisten. Die neuen Werbetafeln sollen dezenter, kleiner und günstiger sein, sich an FussgängerInnen statt an AutofahrerInnen richten.

Der Vertrag der Stadt Grenoble mit dem Unternehmen, das die Werbeflächen verkaufte, lief Ende 2014 aus. Die Stadt entschied, den Vertrag nicht mehr zu verlängern, obwohl 150'000 Euro an Einnahmen daraus entstanden wären. Durch Einsparungen an anderer Stelle hat die Stadt diesen Verlust wettgemacht. Grenoble ist die erste Großstadt Europas, die Werbetafeln durch Bäume ersetzt. In den französischen Alpen hat bereits 2009 eine Gemeinde eine ähnliche Initiative umgesetzt: Das kleine Forcalquier (Alpes-de-Haute-Provence) ist seitdem werbefrei.


Quelle und weitere Informationen: https://www.youtube.com/watch?v=pYis564VXJA (fr), http://www.placegrenet.fr/2015/02/21/grenoble-larbre-qui-cache-encore-la-foret-de-pubs/50851 (fr), http://www.lefigaro.fr/assets/pub.pdf (fr)

Montag, 6. Juli 2015

Alpen: Güter auf die Schienen in Austria

Damit die Güter von der Straße auf die Schiene kommen, braucht es vor allem "Software", 
d. h. Gesetze, Anreise und alpenweit gültige Rahmenbedingungen.     
Foto: cipra

Österreich gibt grünes Licht für den Bau eines umstrittenen Bahntunnels. Zugleich hat das Schweizer Bundesamt für Verkehr zwei Berichte veröffentlicht, die nahe legen, dass die Verlagerung der Güter auf die Schiene auch ohne große Infrastrukturprojekte gelingen kann.

Das österreichische Bundesverwaltungsgericht hat entschieden: Der Semmering-Bahntunnel darf gebaut werden. Das öffentliche Interesse überwiege alle eingebrachten Einwände, wie mangelnder wirtschaftlicher Nutzen des Projekts. Dass für eine effektive Verlagerung der Güter auf die Schiene die bestehende Infrastruktur ausreicht, wenn die richtigen Begleitmassnahmen dazu ergriffen werden, legen die aktuellen Zahlen des Schweizer Bundesamts für Verkehr nahe: Beim alpenquerenden Güterverkehr hat die Bahn ihren Marktanteil in der Schweiz 2014 auf über zwei Drittel (67,3 Prozent) gesteigert. Das ist der höchste Wert seit Einführung der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) – die Maut gilt auf allen Straßen für Lastwagen über 3,5 Tonnen – im Jahr 2001. „Das hat vor allem mit der Verkehrspolitik zu tun: Nicht nur mit der LSVA, sondern auch mit der Förderung der Schiene oder stärkere Kontrollen bei Lastwagen“, so Manuel Herrmann von der Alpen-Initiative.
Anders in Frankreich: Zwischen 1999 und 2013 nahm der Anteil des Schienenverkehrs zwischen Frankreich und Italien sowohl am Frejus wie in Ventimiglia wesentlich ab. Der Anteil des Bahngüterverkehrs sank in diesem Zeitraum von 19,9 auf 9,3 Prozent. Auch am Brenner – jenem Alpenpass, über den die meisten Güter transportiert werden – stagniert der Schienengüterverkehr im Jahr 2013 nahezu bei 11,7 Millionen Tonnen.
Die Alpen-Initiative und die Initiative Transport Europe ITE forderten daher am 30. Mai 2015 in einer gemeinsamen Resolution eine alpenweit koordinierte Verkehrspolitik und einen Stopp der Straßenprojekte, z. B. am Gotthard. Denn die Erfahrungen der Schweiz zeigen: Damit die Verlagerung auf die Wege gebracht wird, braucht es vor allem «Software». Infrastrukturen alleine bringen die Güter noch nicht von der Straße.

Sonntag, 21. Juni 2015

Alpen: Sloweniens Umweltorganisationen haben Finanzierungsprobleme

Die slowenischen NGOs fordern eine stärkere finanzielle Unterstützung durch den Staat. Ansonsten bleibe die Berg- und Umweltpolitik im Dunkeln. © D Smith / flickr.com

Den slowenischen Umweltorganisationen gehen die Mittel aus. Zum einen knausert der Staat, zum anderen versiegen ausländische Geldquellen. Nun gehen sie in die Offensive.

Wenn die Websites der slowenischen Umweltorganisationen dunkel bleiben, steht die Welt nicht still. Wenn aber die Organisationen ihre wichtige Funktion als Vertreter der Zivilgesellschaft nicht mehr wahrnehmen können, dann ist die Umweltpolitik gescheitert.
Dieses Szenario droht, weil die finanzielle Situation bei den slowenischen Umweltorganisationen desolat ist. Mit der Abschaltung ihrer Websites wollen sie ein Zeichen setzen, weil sie vom Staat kaum Unterstützung erhalten: Nur gerade 0,07 Prozent aller staatlich ausgerichteten Beiträge an Nichtregierungsorganisationen kommen den Umweltorganisationen zu Gute – Tendenz sinkend. Eine Finanzierung durch die Wirtschaft erachten die Organisationen als problematisch, da sie teilweise konträre Interessen vertreten. Die NGOs sind grösstenteils von ausländischen Geldgebern abhängig. Da Slowenien aber von einem Empfängerland zu einem Geberland eingestuft wurde, versiegen auch hier viele Geldquellen.
Die Umweltorganisationen – darunter CIPRA Slowenien – fordern unter anderem, dass der Staat sein Budget für Ko-Finanzierungen erhöht. Längerfristig soll ein Prozent des slowenischen Umweltbudgets für Projektaktivitäten von NGOs zur Verfügung stehen, damit diese weiterhin ihre komplementäre Funktion wahrnehmen können. Dazu gehören unter anderem die kritische Beurteilung von Projekten, die fachliche Expertise, die Sensibilisierung und Ermutigung der Bevölkerung und die Vertretung in politischen Gremien wie der Alpenkonvention.

Montag, 15. Juni 2015

Alpen: Wie effizient schützt die EU die Natur?

«Fitness-Check» der Vogelschutz- und Fauna-Flora-Habitat-Richtlinien: Droht damit eine Abwertung der Natura-2000 Schutzgebiete? © Markus Burtscher
Die EU überprüft derzeit ihre Richtlinien zum Naturschutz. Umweltverbände befürchten eine Verwässerung der Schutzbestimmungen, auch mit Folgen für die Alpen.
Angekündigt wurde er als Routineüberprüfung: der «Fitness-Check» der Vogelschutz- und Fauna-Flora-Habitat-Richtlinien der EU. Laut Karmenu Vella, EU-Kommissar für Umwelt, wird er «Möglichkeiten untersuchen, wie die Umsetzung verbessert und die administrativen Hürden gesenkt werden können, ohne den Schutzstandard der Gesetzgebung zu senken».
Umweltverbände befürchten, dass die Überprüfung missbraucht werden könnte, um die bestehenden Schutzbestimmungen zu verwässern. Die Umsetzung der 1979 bzw. 1992 verabschiedeten Richtlinien obliegt den EU-Mitgliedsstaaten und ist die Grundlage für «Natura 2000», ein europäisches Netz von Schutzgebieten. Doch die Umsetzung geht nur schleppend voran, wie Aurelia Ullrich-Schneider, Projektleiterin Biodiversität und Landschaft bei CIPRA International, betont.
Tatsache ist, dass es schlecht steht um die Natur in Europa und in den Alpen. Dies geht unter anderem aus dem aktuellen EU-Bericht zum Zustand der Natur hervor: 60 Prozent der Arten und die überwiegende Mehrheit der Lebensräume befinden sich in einem «ungünstigen Zustand». Die höchste Bedrohung für Lebensräume geht laut dem Bericht von Menschen verursachten Veränderungen der Gebiete aus. Auch die Schweiz spricht im kürzlich publizierten «Zustandsbericht Biodiversität» von einem «besorgniserregenden Zustand der Artenvielfalt».
Noch bis 24. Juli 2015 läuft im Rahmen des «Fitness-Check» eine öffentliche Online-Konsultation der EU. Auch Umweltverbände rufen dazu auf, sich zu beteiligen unter dem Motto: «Finger weg von unserem Naturschutz!»

Donnerstag, 7. Februar 2013

Neu CD bei Trikont: SoSoSo von Hans Söllner



Nach Söllners musikalischer Zwischenbilanz „Mei Zuastand", eingespielt und umgesetzt von seiner Band „Bayaman'Sissdem", hören wir Söllner auf „SoSoSo" mit neuen Songs, mit und ohne Band.
„Der Mann gehört ins Great Bavarian Songbook, in die Ruhmeshalle bayerischer Songschmiede", sagt der Bayerische Rundfunk - und da hat er wirklich mal in allen Punkten recht.
Irgendwo zwischen Bob Dylan, Johnny Cash und einem bayrischen Wilderer treibt Söllner sein Wesen - singt in der Songwriter-Tradition amerikanischer Direktheit, mit großem musikalischem Instinkt und so, als seien freiheitssuchende Pioniere in die Alpen zurückgekehrt.
Zwischen Folk, Country und Reggae findet „Bayaman'Sissdem" den Raum, Söllners Gesang in rhythmische Bahnen zu lenken.
Söllners Blick aufs Leben ist unbestechlich, sein Bild von der Welt, in der er leben will, ist ein gerechtes und seine Wut auf die, die diese Welt und ihre Menschen zerstören wollen, kommt mit Urgewalt. Trotzdem oder gerade deshalb ist die Hoffnung immer die größte Kraft in Söllners Liedern, ist Zärtlichkeit und Liebe immer stärker als die Wut oder die Verzweiflung.
Aber wehe denen,  die den Begriff von Freiheit missbrauchen oder Söllners ureigenste Freiheit beschneiden wollen,  seine Direktheit und Grobheit kann gnadenlos sein und seine Zielgenauigkeit bei der Ortung falscher Töne ist legendär.
Also haltet euch fest ihr Feingeister und Konflikt-Verweigerer, hier geht's zur Sache, in Söllners Sprache, die nicht wie ein zufälliger Dialekt aus ihm bricht, die nicht ein bisschen Bayern spielen will, hier lebt einer, in dem was und wie er es sagt, mit aller Kraft und mit unglaublichem Nachdruck.
Da jault er und flüstert - schreit und schimpft, spricht und erzählt, lacht und grinst. Eindringlich, genau, unerbittlich, schnell und rhythmisch.


Hans Söllner wurde am 24.12.1955 in Bad Reichenhall geboren. Abgeschlossene Lehre als Koch und Automechaniker. Stand 1979 das erste Mal auf einer Bühne und ist seitdem als Songwriter und Musiker unterwegs.



“Wir haben keinen Besseren als diesen kiffenden, fluchenden, Staat, Kirche und Religion und den gehobenen Geschmack beleidigenden und dann auch noch das Hochdeutsche weiträumig umfahrenden Rastafari. Habe die Ehre, Herr Söllner.”  Süddeutsche Zeitung

„..Bayerns grantigster Sohn ist irgendwie auch der romantischste. Elendig verliebt in die Freiheit, der alte Sturkopf."   Münchner Merkur


Mittwoch, 3. Oktober 2012

Film: WER'S GLAUBT WIRD SELIG von Marcus H. Rosenmüller

(c) Constantin Film

WER'S GLAUBT WIRD SELIG

Wenn ein Hamburger der Hummersuppe wegen nach Bayern zieht, der Papst in der Dorfkneipe Lebensweisheiten verbreitet, die böse Schwiegermutter posthum den Frieden des Ortes wieder herstellt und die harten Männer im Dorf plötzlich an Wunder glauben, dann kann es sich eigentlich nur um den neuen Kinofilm von Regisseur Marcus H. Rosenmüller handeln - seit 16.8.12 in den Kinos.

Es schneit einfach nicht mehr in dem ehemals florierenden, kleinen Skiort in den Bergen - und das schon seit 5 Jahren! Klimawandel sagen die einen, unterlassene Hilfeleistung Gottes die anderen. Die Touristen bleiben aus, der wirtschaftliche Kollaps sorgt für eine anhaltende Flaute - und zwar in jeder Hinsicht. Auch Wirt Georg (Christian Ulmen) und seine Frau Emilie (Marie Leuenberger) hatten definitiv schon bessere Zeiten, sowohl finanziell, als auch in ihrem Liebesleben. Als seine anstrengende und religionsfanatische Schwiegermutter Daisy (Hannelore Elsner) überraschend das Zeitliche segnet, hat Georg die kühne wie rettende Idee: Daisy muss heiliggesprochen werden! Wallfahrtsort statt Ski-Mekka! Zum Erstaunen Georgs scheint der Papst (Nikolaus Paryla) höchstpersönlich ein ganz spezielles Interesse an dem ehemaligen Skiörtchen zu haben. Und so entsendet der Vatikan tatsächlich einen Prüfer (Fahri Yardim), der sich von dem wundersamen Wirken der Heiligen Daisy überzeugen soll - oder besser gesagt: überzeugt werden muss! Eine gewaltige Aufgabe für Wundererfinder Georg, seine Freunde und Emilies unkonventionelle Schwester Evi (Lisa Maria Potthoff), die einen abenteuerlichen Plan beschließen - für's Geld und für die Liebe!

Die Darsteller
Georg                          Christian Ulmen
Emilie                          Marie Leuenberger
Papst Innozenz XIV      Nikolaus Paryla
Evi                               Lisa Maria Potthoff
Pater Paolo Barsotti / Vincenzo Barsotti              Fahri Yardim
Daisy                          Hannelore Elsner
Hartl – Polizist              Simon Schwarz
Pellhammer – Lehrer     Maximilian Schafroth
Hubert Möslang – Bestattungsunternehmer          Jürgen Tonkel
Karl-Heinz Gumberger – Supermarktbesitzer       Johannes Herrschmann
Pfarrer Felix                  Gerhard Wittmann
Haushälterin Hildegard   Billie Zöckler
Kardinal Santi               Hubert Mulzer
Sigi Fischer – Metzger   Franz Bauer
Pornodarsteller              Max von Thun


Mit WER´S GLAUBT WIRD SELIG hat Kult-Regisseur Marcus H. Rosenmüller einen wunderbaren Film über den Glauben im Allgemeinen und die Macht der Wunder im Speziellen inszeniert. Einmal mehr konfrontiert uns Rosenmüller humorvoll und ohne Zynismus mit unseren Ängsten, Fragen und geheimen Sehnsüchten und lässt uns bei dieser schrägen Komödie alle Figuren ins Herz schließen. Dies gelingt nicht zuletzt durch das starke Ensemble aus bekannten Darstellern der Rosenmüller-Familie und spannenden „Neuzugängen“. Neben Christian Ulmen (MÄNNERHERZEN, MARIA IHM SCHMECKT´S NICHT), Hannelore Elsner (KIRSCHBLÜTEN – HANAMI, ALLES AUF ZUCKER), Nikolaus Paryla (MARIAS LETZTE REISE, SOLO FÜR KLARINETTE), Fahri Yardim (ALMANYA, 5 MÄNNERHERZEN) und Marie Leuenberger (DIE STANDESBEAMTIN) spielen Lisa Maria Potthoff (DIE GESCHICHTE VOM BRANDNER KASPAR, SCHWERE JUNGS) Simon Schwarz (RÄUBER KNEISSL, SCHWERE JUNGS) und Jürgen Tonkel (RÄUBER KNEISSL, WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT). Produziert wurde WER´S GLAUBT WIRD SELIG von Quirin Berg und Max Wiedemann, die für DAS LEBEN DER ANDEREN den Oscar erhielten und zuletzt für die Erfolgskomödien MÄNNERHERZEN und FRIENDSHIP! verantwortlich zeichneten. WER´S GLAUBT WIRD SELIG ist nach RÄUBER KNEISSL (2008) bereits die zweite Zusammenarbeit von Rosenmüller und der Produktionsfirma Wiedemann & Berg und wird auch dieses Mal von Susanne Hildebrand als ausführende Produzentin betreut.

REGIE
Marcus H. Rosenmüller, geboren 1973 in Tegernsee, begann nach dem Abitur ein Studium an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF). Bereits vor seinem Studienabschluss im Jahr 2003 machte er u.a. mit seinem Kurzfilm NUR SCHREINER MACHEN FRAUEN GLÜCKLICH auf sich aufmerksam, der auf verschiedenen
internationalen Festivals zu sehen war und mit diversen Publikumspreisen ausgezeichnet wurde. Für den Bayerischen Rundfunk inszenierte Rosenmüller nach seinem Studium mehrere Folgen der Dokumentar-Reihe IRGENDWO IN BAYERN, darunter in Co-Regie mit Joseph Vilsmaier die Episode DEN FRIEDEN IN DER HAND. Mit der Komödie WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT über einen Dorfjungen mit schrecklicher Angst vor dem Fegefeuer gab Rosenmüller im Jahr 2006 sein Langfilmdebüt – und sorgte damit für ein Comeback des modernen bayerischen Heimatfilms. Der Film erzielte 1,8 Millionen Zuschauer und erhielt mehrere Deutsche Filmpreise, unter anderem den Preis für die Beste Regie. Kurz danach startete SCHWERE JUNGS erfolgreich in den Kinos, gefolgt von BESTE ZEIT, einer kleinen, mit leisem Humor erzählten Geschichte über die Freundschaft zweier
Teenagerinnen und der Fortsetzung BESTE GEGEND. Seiner Vorliebe für Geschichten mit Bezug zu seiner bayerischen Heimat blieb er auch in seinen weiteren Filmen treu. In RÄUBER KNEISSL erzählt er die Geschichte des legendären bayerischen Volkshelden, DIE PERLMUTTERFARBE handelt von einem Schuljungen, der in einem bayerischen Dorf des Jahres 1931 in die Intrigen eines Schulkameraden verstrickt wird und die Komödie SOMMER IN ORANGE erzählt – basierend auf realen Geschehnissen– von einer Bhagwan-Kommune in einem bayerischen Dorf zu Beginn der 1980er Jahre.

Filmographie (Auswahl):
2011 SOMMER DER GAUKLER
2011 SOMMER IN ORANGE
2009 DIE PERLMUTTERFARBE
2008 RÄUBER KNEISSL
2008 BESTE GEGEND
2007 BESTE ZEIT
2007 SCHWERE JUNGS
2006 WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT

Mittwoch, 8. Februar 2012

Buchbesprechung: Die Gewinnerin des Ingeborg-Bachmann-Preises 2011


Maja Haderlap
Engel des Vergessens
Roman
Göttingen 2011, 288 S., geb., Schutzumschlag
18,90 € (D); Wallstein Verlag


Zu Beginn von Maja Haderlaps Roman ist die Ich-Erzählerin ein kleines Mädchen: Sie er­zählt vom kargen Alltag in der Abgeschiedenheit der Kärntner Berge, von der dominanter Großmutter und dem schwierigen Verhältnis zwischen Vater und Mutter. Ihr Vater griff schon mal zur Flinte und drohte alle zu erschießen, worauf sich die Kinder hinter Bäumen im Sicherheitsabstand zum Haus versteckten. Dieser Vater richtete nach ihren Worten regelrechte "Verwüstungen" in ihrer Seele an. Sie beobachte ihre Umgebung genau und schildert die Eindrücke einer bäuerlichen Kindheit präzise und sinnlich.
Durch diesen unvoreingenommenen kindlichen Blick wird die Geschichte der Kärntner Slowenen im 20. Jahrhundert behutsam aufgerollt. Erst langsam begreift die Erzählerin die Zusammenhänge: Die Großmutter wurde von den Nationalsozialisten deportiert und überlebte das Konzentrationslager, der Vater schloss sich noch als Kind den Partisanen im Wald an. Doch die geschichtlichen Ereignisse beeinflussen das Leben in der vermeintlichen Abgeschiedenheit bis in die Gegenwart: Die Kriege im Zusammenhang mit der Auflösung Jugoslawiens erlebt die Ich-Erzählerin als junge Frau, die in ein eigenes Leben aufbricht.
Die im slowenischen Teil Österreichs geborene Autorin formt in ihrem fulminanten Romandebüt die Geschichte des slowenischen Volkes zu einem großen Gesang.

Die Autorin
Maja Haderlap, geb. 1961 in Eisenkappel/Zelezna Kapla (Österreich), studierte Theaterwis­senschaft und Germanistik an der Universität Wien. Sie war von 1992 bis 2007 Chefdramaturgin am Stadttheater Klagenfurt und unterrichtet regelmäßig am Institut für Angewandte Kulturwissenschaft der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt. Seit 2008 lebt Maja Haderlap als freie Schriftstellerin in Klagenfurt. Sie veröffentlichte Gedichtbände auf Slowenisch und Deutsch sowie Übersetzungen aus dem Slowenischen.

Freitag, 17. Juni 2011

Heute: Schräges und Schrilles aus den Schweizer Alpen: Werner Bucher und Malcolm Green

«Lyrik und Jazz»
Werner Bucher
Gedichte
Malcolm Green
Jazz Improvisationen


Freitag 17. Juni 2011
Konzert ab 20.00 Uhr, Essen ab 18.30 in Rehetobel AR

Reservationen unter 0041 (0)71 870 06 88

Gasthaus zur Poscht
Dorf 6
CH-9038 Rehetobel