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Mittwoch, 8. Juni 2016

Türkei im 21. Jahrhundert: Zwangsverheiratung


Gülmay Gümüshan von YAKA KOOP während einer Dorfversammlung (© TDF)



"Mit der Heirat kommt der Tod..."



... so beschreibt eine junge Frau aus der Türkei die erschreckende Situation von Mädchen, denen die Zwangsverheiratung droht. Die Rolle der Frau ist insbesondere im Osten der Türkei in zahlreichen Familien durch traditionelle Vorstellungen festgeschrieben. Unter dem Druck der sogenannten „Familienehre“ können Mädchen bereits ab dem 15. Lebensjahr zur Ehe gezwungen werden. In vielen Fällen führt dies zu gewaltvollen Beziehungen und im schlimmsten Fall ist nur noch Selbstmord ein Ausweg für die Betroffenen.

Als erste Frauenorganisation (NRO) in der Region Van bietet YAKA-KOOP von Zwangsheirat bedrohten Mädchen psychologische und juristische Hilfe an. 

Exemplarisch dafür steht der Fall der heute achtzehnjährigen Bünya (Name wurde geändert). Nachdem Bünya die Mittlere Reife mit 15 Jahren beendet hatte, nahm ihr Vater sie von der Schule, um sie zu verheiraten. Während eines Seminars von YAKA-KOOP erzählte Bünya von ihrer drohenden Zwangsehe. Gemeinsam mit Gülmay Gümüshan, der Leiterin von YAKA-KOOP, konnte sie ihren Vater und den Dorfvorsteher nach einer langwierigen Auseinandersetzung davon überzeugen, auf die Zwangsheirat zu verzichten. Die beiden Männer stimmten sogar zu, Bünya ein Fernstudium in Sozialarbeit zu ermöglichen. YAKA-KOOP bot der Familie im Gegenzug an, die Ausbildungskosten zu übernehmen.

„Es hat uns mit Stolz erfüllt und tief bewegt, als wir die mutigen Frauen von YAKA-KOOP bei ihrem großartigen Einsatz für die Frauenrechte erleben durften“, so resümieren Christa Stolle und Dr. Necla Kelek von TERRE DES FEMMES ihren Besuch bei der Partnerorganisation in Van im Herbst 2015. 

Sie nahmen an einer von YAKA-KOOP organisierten Versammlung teil, auf der männliche Amtsträger wie Bürgermeister, Dorfvorsteher und Religionsvertreter zum Thema Familienehre und deren frauenfeindlichen Aspekten sensibilisiert wurden. Diese Art der Aufklärungsarbeit regt die Familienoberhäupter zum Nachdenken an: Die Männer erkennen, dass die Familienehre nicht mit einer Zwangsheirat aufrecht erhalten werden muss, sondern dass es vielmehr ehrbar ist, gut ausgebildete Töchter zu haben.

Spenden Sie für eine Perspektive ohne Zwangsheirat und unterstützen Sie die Partnerorganisation von TERRE DES FEMMES e. V., Berlin, YAKA-KOOP in der Türkei! Oder überweisen Sie auf das Spendenkonto EthikBank, BIC GENODEF1ETK, IBAN DE35 8309 4495 0103 1160 00, Spendenzweck YAKA-KOOP

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