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Sonntag, 25. Mai 2014

Schriftstellerstadt Paris




Paris - die Stadt der Literaten

Paris ist ein Lebensgefühl, Paris ist Vielfalt, Paris ist ein Fest fürs Leben (Hemingway). Künstler weltweit, insbesondere Schriftsteller hat Paris von jeher fasziniert, in seinen Bann gezogen und inspiriert – mit seinen Einwohnern, seinen besonderen Vierteln, den Straßen, Plätzen, kleinen Gassen, Gebäuden, seiner Café-Kultur...

Bereits im 12. und 13. Jahrhundert wird Paris mit der Gründung seiner ersten Universität zum Zentrum der Literatur und Geisteswissenschaften. Zahlreiche Schriftsteller wurden hier geboren oder nahmen hier ihren Wohnsitz und haben die Stadt in ihren Werken verewigt. Unter anderem François Rabelais, einer der größten Schriftsteller des 15./16. Jahrhunderts. Er kritisierte den Charakter der Pariser, ließ aber trotzdem seine literarischen Helden an der Sorbonne studieren. 1530 gründeten Franz I. und Guillaume Budé das Collège des lecteurs royaux, aus dem später das renommierte Collège de France hervorgeht, in dem schließlich die Humanistenbewegung entsteht, die schnell zu einer europäischen Bewegung wurde.



Im 17. Jahrhundert finden die ersten literarischen Salons statt. Nachdem im 16. Jahrhundert Paris Zentrum des Humanismus war, wird es nun mit der absoluten Monarchie zum Zentrum der französischen Klassik. Ludwig XIV. fördert die Geisteswissenschaften und Schriftstellern ist es sogar erlaubt, in einem gewissen Rahmen Gesellschaftskritik zu üben. Die Komödien von Molière sind bestes Beispiel dafür.

Mit der Gründung der Académie française durch Richelieu wird Paris Zentrum der französischen Literatur. Allerdings versucht die Académie die französische Sprache zu standardisieren und Einfluss auf alle Bereiche der Literatur auszuüben. Damit wendet sie sich gegen die literarischen Salons, in denen offene Diskussionen gepflegt wurden und erwünscht waren. Deren Bedeutung und Beliebtheit schwindet.

Erst im 18. Jahrhundert leben sie in Form der philosophischen Salons von z.B. Madame de Lambert, Madame Tenan, Madame Necker oder der Marquise du Deffand wieder auf. Hier wurden neue Ideen diskutiert sowie über den Erfolg oder Misserfolg der französischen Schriftsteller entschieden. Zu den Teilnehmern gehörten z.B. La Motte, Marivaux, Montesquieu, Voltaire oder Diderot.

Nach der französischen Revolution verändert sich natürlich auch die Literatur. Sie ist nicht mehr auf eine begrenzte Gesellschaftsschicht beschränkt, sondern wird volkstümlicher, inhaltlich/thematisch und von ihrer Leserschaft her. Die Schriftsteller nehmen aktiv am politisch-gesellschaftlichen Leben teil und werden zum Sprachrohr politischer Forderungen. Auch im 19. Und 20. Jahrhundert bleibt Paris der Ort, an dem über den Erfolg der französischen Autoren entschieden wird.





Die Stadt spielt seit dem Mittelalter oft selber eine Hauptrolle bzw. ist Schauplatz in Büchern, Theaterstücken und Filmen. Das Pariser Leben in seiner Vielfalt, die Geschichte, das besondere Flair, ihre Geheimnisse, den Mythos der Stadt einzufangen und zu entschlüsseln, wurden und werden die Schriftsteller, Stückeschreiber, Drehbuchautoren und Filmemacher nicht müde. Für Balzac war Paris die „Stadt der hunderttausend Romane“ und für Hemingway „Ein Fest fürs Leben“, wie er 1950 zu einem Freund sagte. Seine Erinnerungen an die Jahre in Paris (1921 bis 1926) hat er in Geschichten festgehalten, die 1965, vier Jahre nach seinem Tod, unter eben jenem Titel „Paris – Ein Fest fürs Leben“ veröffentlicht wurden. Die Geschichten spiegeln das Lebensgefühl der 1920er Jahre und des Pariser vie bohème, der schillernden, unkonventionellen Lebensart, wieder. Sie zogen damals Künstler aller Genres nach Paris. Man traf sich in den Cafés und Kellerkneipen des Viertels Saint-Germain-des-Prés, das zum legendären Kunst- und Literatenviertel wurde und in dem noch heute so viele Schriftsteller und Intellektuelle wie sonst nirgends in Paris leben. In der „Closerie des Lilas“ schrieb Hemingway seine Kurzgeschichten. Sartre und Beauvoir debattierten im „Café de Flore“ und Oscar Wilde frühstückte im „Les Deux Magots“. Begeben Sie sich mit einem literarischen Spaziergang durch das Viertel auf Spurensuche, es wird Sie überraschen, wer hier alles lebte und arbeitete.

Faszinierend und oft Schauplatz in großen literarischen Werken - die Katakomben von Paris, die Stadt unter der Stadt. In seinem Roman „Les Mohicans de Paris“ beschäftigt sich Alexandre Dumas 1854 mit revolutionären Kräften im Untergrund. Schauplatz sind die Pariser Katakomben. Die katastrophale Situation der Arbeiter in den Katakomben hat Victor Hugo 1862 zu seinem Werk „Les Misérables“ animiert. Hugo liefert in seinem Buch ein genaues Bild des damaligen Pariser Kanalsystems. Auch das „Phantom der Oper“ (nach einer Vorlage von Gaston Leroux), ein entstelltes Wesen, hält sich in der Pariser Unterwelt, dem der Pariser Oper, verborgen. Heute ist ein kleiner Teil der Katakomben für Besucher zugänglich.

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