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Donnerstag, 19. April 2012

Deutsche Herzstiftung warnt vor Gebrauch der E-Zigarette

Gesundheitsschädigende Wirkung wird unterschätzt

(Frankfurt a. M., 4. April 2012) E-Zigaretten sind in Mode gekommen. Im Gegensatz zu den üblichen Zigaretten, die bekanntlich das Risiko für Krebs- und Herzkrankheiten dramatisch erhöhen, mag die E-Zigarette immer noch von vielen für harmlos gehalten werden. Bei der Elektro-Zigarette wird — anders als bei herkömmlichen Zigaretten — kein Tabak verbrannt, deshalb fallen auch keine Teerstoffe an. „Dennoch ist die E-Zigarette keine gesundheitlich unbedenkliche Alternative zur herkömmlichen Zigarette", sagt der Kardiologe  Prof. Dr. med. Helmut Gohlke, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung. Bei der E-Zigarette wird eine nikotinhaltige Tabakalkaloidflüssigkeit verdampft und vom Raucher als Aerosol eingeatmet. Sie besteht zu 90 Prozent aus Propylenglykol, das industriell auch als Frostschutzmittel eingesetzt wird. Hinzu kommen Nikotin, meist Ethanol, Glyzerin und andere Geschmacksstoffe. „Niemand sollte das seiner Lunge zumuten", warnt Prof. Gohlke.
Bei einer Untersuchung, die in der medizinischen Fachzeitschrift CHEST (Vardavas C. et al; Chest, ahead of print 12-2011) veröffentlicht wurde, inhalierten 30 Nichtraucher über fünf Minuten aus einer E-Zigarette. Dabei kam es zu einer sofortigen bedeutsamen Einengung der Bronchialwege, einer Art Spasmus der Bronchien. Außerdem ergaben sich Hinweise für eine Entzündungsreaktion der Bronchien. Für diesen schädlichen Effekt machten die Autoren vor allem den Stoff Propylenglykol verantwortlich.


Wissenschaftlicher Beleg für positive Wirkung fehlt

Bei intensivem und schnellerem Ziehen an der E-Zigarette kann so viel Nikotin inhaliert werden, dass es zu einer Nikotinvergiftung kommen kann. Mehrere Krankenhausaufnahmen wegen Nikotinvergiftung nach E-Zigarettenkonsum wurden berichtet. „Allein wegen des hohen Nikotingehalts müsste die E-Zigarette rezeptpflichtig sein", bemerkt Prof. Gohlke. Aber vor einer Zulassung als Medikament, das erleichtert, vom Rauchen loszukommen, müssten wissenschaftliche Studien durchgeführt werden, die eine positive Wirkung der E-Zigarette auf das Rauchverhalten belegen. „Sowohl Studien zum Langzeiteffekt bei wiederholtem Gebrauch der E-Zigarette als auch Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität von Propylenglykol, also zu möglichen Schädigungen des Erbgutes, stehen noch aus", fügt der Kardiologe hinzu.

 Verbot wegen unklarer Risiken


Wegen der vollständig unklaren Risiken, die mit der E-Zigarette verbunden sind, ist der Verkauf und Vertrieb der E-Zigarette in Bayern bereits seit Jahren, in Nordrhein-Westfalen seit November 2011, in Bremen seit Januar 2012 verboten. Verboten ist die E-Zigarette u.a. auch in der Schweiz, in Norwegen, in der Türkei und sogar in China, wo die E-Zigarette vor 15 Jahren erfunden wurde. Eine strikte Regulierung gibt es in Dänemark, Kanada und auch in Österreich. Die EU-Kommission will die gesundheitlichen Folgen jetzt genauer untersuchen. Das Bundesgesundheitsministerium sieht das Verbot im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen als einen wichtigen Schritt.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung warnte: „Die benutzten Kartuschen enthalten häufig neben dem Suchtstoff Nikotin auch andere gesundheitsschädigende Substanzen. Deshalb ist vom Konsum der E-Zigarette abzuraten." Die E-Zigarette könne ebenso süchtig machen wie die normale Zigarette, betonte Dr. Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Dass sie angeblich helfe, mit dem Rauchen aufzuhören, sei nicht belegt. „Sicher ist: Die E-Zigarette schädigt die Gesundheit der Verbraucher auf andere Weise als die reguläre Zigarette. Ob die Schädigung geringer ist, steht noch dahin", meint Prof. Gohlke.


Kostenfreier Sonderdruck der Herzstiftung:
Zum Ausstieg aus dem Rauchen bietet die Deutsche Herzstiftung kostenfrei den Sonderdruck „Ausstieg aus der Sucht - Wie man vom Rauchen loskommen kann"/"Rauchstopp: Helfen Medikamente?" mit Expertenbeitragen von Dipl.-Psych. P. Lindinger(DKFZ), Dr. med. A. Hansen u. Prof. Dr. med. T. Eschenhagen (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) an.
Der Sonderdruck kann angefordert werden bei: Deutsche Herzstiftung e. V., Vogtstr. 50, 60322 Frankfurt a. M.




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